Holly und der Playboy-Prinz
Doch dann hast du mich vor aller Welt geküsst.“
„Du dachtest, ich sei auf die Publicity aus.“
„Ja. Und alles, was danach passiert ist, schien meine Vermutung zu bestätigen. Du musst verstehen, dass, wenn man, wie ich, unter den Augen der Öffentlichkeit aufwächst, genau diese Dinge passieren. Auch Antonia wollte nicht mich, sondern nur die Annehmlichkeiten, die meine Position mit sich bringen.“
„Ja, ich verstehe, warum dich deine Erfahrungen misstrauisch haben werden lassen.“
„Aber ich habe im Umkehrschluss von vorneherein immer nur Schlimmste von Frauen erwartet. Und die Chancen, dass du bei unserer ersten Begegnung schwanger wirst, wenn alle Ärzte mir vorher versichert haben, ich sie zeugungsunfähig … Eine solche Geschichte zu glauben, erfordert einen besseren Mann, als ich es bin.“
„Du bist offenbar super-fruchtbar.“
Er lächelte ein sehr männliches Lächeln. „Das sollte man meinen. Und jetzt muss ich dich etwas fragen.“ Das Lächeln verblasste. Zurück blieb eine für ihn ganz ungewöhnliche Verletzlichkeit. „Liebst du mich noch? Kannst du mich noch lieben? Du hast diese Worte schon lange nicht mehr gesagt.“
„Weil du sie nicht hast hören wollen“, flüsterte sie. „Immer, wenn ich sie gesagt habe, bist du geflüchtet.“
„Ich habe gelernt, meine Gefühle zu verschließen. Es war die einzige Möglichkeit für mich zu überleben. Ich warte immer noch auf deine Antwort.“
„Ich habe Angst“, gab sie zu. „Die wunderschöne Seifenblase könnte zerplatzen.“
„Sag, dass du mich noch liebst, Holly. Ich muss es hören.“
„Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben“, erwiderte sie leise. „Ich habe nur aufgehört, es zu sagen. Denn auch das bedeutet ‚Ich liebe dich‘ für mich: Es ist für immer. Wahre Liebe kann man nicht einschalten oder ausknipsen, Casper. Sie ist immer da, auch wenn du manchmal das Gegenteil möchtest.“
Caspers Atem stockte, dann zog er Holly in seine Arme und hielt sie ganz fest. „Ich habe dich gar nicht verdient.“
„Warte ab, bis ich das nächste Mal unter der Dusche singe“, scherzte sie.
„Du bist ein außergewöhnlicher Mensch. Du bist freundlich und mitfühlend und nicht nachtragend. Du besitzt enorme Stärke, und ich bewundere deine Entschlossenheit, nur das Beste für unser Baby zu tun. Unser Baby kann sich sehr glücklich schätzen, dich als Mutter zu haben“, murmelte er und streichelte zärtlich ihre Wange.
Holly verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter. „Ich hatte so große Angst, du würdest das Baby nicht lieben.“
„Und ich habe mich davor gefürchtet, überhaupt zu lieben. Denn für mich war Liebe gleichbedeutend mit Schmerz.“
„Ich weiß.“ Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. „Du warst so verletzt, das habe ich gespürt. Ich habe mir gesagt, ich müsse nur Geduld haben, dann würde schon alles in Ordnung kommen. Aber ich konnte nicht zu dir durchdringen. Ich konnte einfach die Antwort nicht finden.“
„Du bist die Antwort.“ Casper vertrieb all ihre Ängste mit einem langen Kuss. „Zwischen uns wird es nie wieder Probleme geben.“
„Soll das ein Witz sein?“ Halb lachend, halb weinend vor Freude, schüttelte Holly den Kopf. „Du bist stur, arrogant und daran gewöhnt, deinen Willen durchzusetzen. Wie könnten wir da keine Probleme haben?“
„Weil du freundlich und tolerant bist und mich liebst.“ Casper kuschelte sie an sich. „Und weil du mich daran erinnert hast, was wahre Liebe wirklich bedeutet.“ Sanft legte er eine Hand auf ihren gerundeten Bauch. „Ich dachte, ich würde nicht an Märchen glauben, aber dieses Baby hat meine Meinung geändert. Ich besitze großen Wohlstand und Privilegien. Doch was ich nie zu besitzen gehofft habe ist eine Familie. Du hast sie mir geschenkt.“
Holly schaute ihn an, dann zum Palast von Santallia hinüber, der in der Ferne gerade noch zu erkennen war. „Eine Familie.“ Sie lächelte glücklich. „Das klingt für mich nach einem wahren Happy End.“
– ENDE –
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