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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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spannte sich Cals Körper; instinktiv griff er nach der Waffe. Die nicht da war.
    Volle dreißig Sekunden saßen wir unbeweglich da, und mein Herz hämmerte so heftig in meiner Brust, dass ich jeden einzelnen, schmerzenden Schlag spürte. Ich hielt den Atem an. Was war die Strafe für die gesetzeswidrige Entsorgung menschlicher Überreste in einem Vergnügungspark? Eine Verwarnung? Eine Geldstrafe? Sicherlich keine Gefängnisstrafe, oder?
    Gerade als die Besucher in den Booten vor und hinter uns begannen, auf ihren Sitzen herumzurutschen, erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Liebe Besucher, es tut uns leid, offenbar hatten wir eine geringfügige mechanische Fehlfunktion. Unsere Mitarbeiter werden Sie nacheinander von Ihrem Boot zum nächstgelegenen Ausgang führen. Bitte bleiben Sie an Ihrem Platz, bis einer unserer Mitarbeiter Ihnen zur Seite stehen kann.«
    Ich seufzte erleichtert. Mechanische Fehlfunktion. Den Göttern sei Dank. Man hatte uns nicht erwischt. Die Fahrt war nur unterbrochen worden.
    Flüchtig fragte ich mich, ob Mrs Carmichaels sinkende Überreste irgendetwas mit der Fehlfunktion zu tun haben könnten, doch ich tat den Gedanken ab und sagte mir, dass sie wohl den Kanal an manchen Stellen immer noch nicht tief genug ausgehoben hatten.
    Fünf Minuten später erschienen zwei Frauen in fröhlichen blauen Uniformen und führten die Leute, die drei Boote von uns entfernt waren, von ihren Plätzen zu einem Ausgang hinter einem der Vorhänge. Sobald die Leute in dem Boot vor uns die Bewegungen wahrnahmen, standen sie ebenfalls auf, wobei sie die Anordnung ignorierten, auf einen Mitarbeiter zu warten. Ziemlich schnell hatten sich alle Boote geleert, und die beiden Frauen in Blau versuchten verzweifelt, die Leute in einer geordneten Reihe zum Ausgang zu führen.
    »Lasst uns verflixt noch mal zusehen, dass wir hier rauskommen«, sagte Tante Millie, die immer noch nervös zurück zu der Stelle spähte, an der wir Mrs Carmichael entsorgt hatten.
    Ich hätte nicht einverstandener sein können.
    Cal half den Tanten aus dem Boot. Ich folgte ihnen auf dem Fuß, stolperte über einen Roboterhund und verlor das Gleichgewicht. Fast wäre ich gestürzt, doch eine Hand packte mich am Arm und hielt mich davon ab, mit dem Kopf zuerst mit einer kleinen Puppe mit Sombrero nähere Bekanntschaft zu machen.
    »Danke«, sagte ich und drehte mich zu dem freundlichen Touristen um.
    Nur dass sich vor meinem Gesicht statt eines Panamahutes und einer Kamera eine Revolvermündung befand.

19
    »Langsam aufstehen. Machen Sie keine plötzlichen Bewegungen«, sagte eine Stimme. Ich hatte keine Ahnung, von wem sie kam, denn ich war ganz auf den Pistolenlauf konzentriert, der auf meine Stirn zeigte.
    Ich gehorchte, richtete mich langsam auf und hob die Hände in die Höhe. Dabei blinzelte ich durch die bunten Lichter und versuchte, das Gesicht hinter der drohend gezückten Waffe auszumachen, doch es wurde von den wechselnden Schatten verdunkelt. Ich wusste nur, dass die Stimme weiblich war.
    »Was wollen Sie?«, fragte ich, auch wenn die auf mich gerichtete Waffe ziemlich deutlich machte, dass die Dame nicht Mensch ärgere Dich nicht spielen wollte.
    »Ich möchte, dass Sie den Mund halten.«
    Ich schaute mich verzweifelt nach Cal um. Schließlich entdeckte ich seinen sich entfernenden Rücken; er legte gerade beschützend einen Arm um Tante Sue und führte sie hinaus ins Freie. Gott segne ihn – er machte sich immer noch Sorgen, dass sie erwischt werden könnte.
    Allerdings half mir das nicht unbedingt weiter.
    »Gehen Sie ein paar Schritte rückwärts«, sagte sie, trat einen Schritt näher und drückte mir die Waffe gegen die Brust, »hinter diesen Turm.«
    Ich warf einen Blick über die Schulter auf einen hoch aufragenden, bunt bemalten Turm, vor dem eine Handvoll Puppen, die Früchte auf dem Kopf trugen, noch immer sangen und tanzten.
    Wenn ich mir den Ort aussuchen dürfte, an dem ich auf keinen Fall sterben wollte, dann war es vermutlich dieser. Konnte es ein schlimmeres Schicksal geben, als diese dämlichen Lieder zu hören, bevor man starb?
    In Anbetracht der Tatsache, dass mein Gegenüber die Pistole in der Hand hatte, blieb mir keine Wahl. Ich bewegte mich rückwärts und betete, dass uns eine der Damen in den fröhlichen, blauen Uniformen entdecken würde.
    Ich hatte kein Glück. Zwischen den sich zusammenrottenden Touristen, den bunten Lichtern, den singenden Puppen und den sich nacheinander rückwärtsbewegenden

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