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Holunderblut

Holunderblut

Titel: Holunderblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Brinkmann
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zwischen einem »ä« und einem sehr kurzen »i«. Die Diphthonge »oi« und »oj« werden einsilbig gesprochen, wobei man einen Unterschied zwischen den beiden hört   – »oj« ist etwas länger. Von mir doppelt geschriebene Vokale sind eigentlich eineinhalbmal so lang wie der einfache Vokal, also »schee« im Bairischen spricht man etwas kürzer als »Schnee« im Hochdeutschen, aber genauso halb geschlossen; dasselbe gilt für »bleed« und »Heena«. Das »a« wird i. d. R. kurz und dunkel gesprochen (wie das schwedische »å«, aber nicht geschlossen wie ein »o«!), am Silben- bzw. Wortende heller (wie hdt. »Hand«), aber nicht so wie das »aa«, das man ausspricht wie im hdt. »sagen«, mit 1, 5-facher Länge.
    »i« wird kurz und halb offen gesprochen, also wie im hdt: »Licht«.
    Endet ein Wort auf »-en« (diverse Infinitive, Plurale), so wird das e verschluckt, die Konsonanten verschmelzen in der Aussprache (z.   B. »haben« > »habn« > »ham«). Andere Infinitive enden im bairischen Dialekt auf »-a« (»macha«, »kema«, »dringa«).
    Und zum Unterschied zwischen »bayerisch« (wird so geschrieben, aber gesprochen als: »bay-risch«) und »bairisch«: Ersteres bezieht sich als Adjektiv auf Land und Leute, Letzteres auf die Sprache.
    Viel Spaß beim Anwenden der »Ausspracheregeln« an folgenden Wörtern (aus ›Holunderblut‹).

    a
ein
aa
auch
abghoit
abgeholt
allerwei
immer(zu)
alloa
allein
am Land
auf dem Land
amoi, oamoi (betont)
einmal, ein Mal
an
einen
ana
einer
as
es
a so
so
aufmandeln
sich aufspielen, überheblich gebärden
außa
heraus (von: aus-her; auf den Sprecher zu)
auße
hinaus (von: aus-hin; vom Sprecher weg)
außakimmt
herauskommt
außefojn
hinausfallen
aus(g)hoitn
aus(ge)halten
a weng
ein wenig
Beispuj
Beispiel
bisse
bisschen, wenig
bittschee
bitte schön
bleed
blöd
Bluatspritzer
Blutspritzer
boanad
knochig
braacha
brauchen
bringa, bracht
bringen, gebracht
brettern
mit hoher Geschwindigkeit fahren (urspr. in Bezug aufs Skifahren gebraucht: wenn einer mit seinen Ski bzw. Brettern schnell den Hang hinunterfährt, dann brettert er)
Bruada, Briada
Bruder, Brüder
bsuacht
besucht
Bua, Buam(a)
Bub, Buben/ Junge, Jungen (in Bayern ist der »Bua« auch der Sohn, dann unabhängig vom Alter; jedoch ist das weibliche Pendant Madl/Mädchen nur das Mädchen im Allgemeinen oder die feste Freundin; die Tochter heißt auch im Bairischen »Tochter«)
Bujdog
Traktor
daad, daadn
täte, täten/ würde, würden
da bei uns
hier bei uns
dabremsen
es schaffen, zu bremsen (im Bairischen im Gegensatz zum Hochdeutschen transitiv gebraucht; also: man dabremst etwas, oder eben nicht mehr)
daglangen
erreichen
dahaut
zerschlagen, verbeult, abgewrackt
da heraußen/da heraußd
hier draußen
dawischt
erwischt
dei
dein
dene
diesen
deppert
blöd
dera
der da, dieser da
derf, derfn
darf, dürfen
di
dich
Dienststoj
Dienststelle
doa
tun
Dorfschandi
(von Gendarm)
Landpolizist
dreckert
schmutzig, dreckig
dringa
trinken
duad
tut
dua ned bleed
tu nicht blöd/ zier dich nicht, stell dich nicht an
Eana
Ihnen, Sie
Eana (Ihr)
Ihr
eam
ihm, ihn
eich
euch
eigfojn
eingefallen
eina
herein (von: ein-her; auf den Sprecher zu)
festgstojt
festgestellt
fetz(e)n
sauber, ordentlich (im übertr. Sinn)
Freind
Freund
Foj
Fall
fojn
fallen
friar, friara
früh, früher
furtgeh
ausgehen
ganga
gegangen
Garaasch
Garage (wird franz. ausgesprochen)
gehma
gehen wir
gengan (S’)
gehen (Sie)
geplärrt, eig.: plärrt
geschrien
gfojn, gfoj
gefallen, gefalle
ghert
gehört
ghockt
gesessen
glaabn, i glaab
glauben, ich glaube
glaffa
gelaufen
(g)langa, mir glangt’s
reichen, mir reicht’s
glei
gleich
gnumma
genommen
Gojd
Geld
grantig
schlecht gelaunt
gredt
geredet, gesprochen
greislig
scheußlich
griaß di   / griaß de
grüß dich
gscheid
gescheit/ richtig
gscheidhaflerisch
besserwisserisch, wichtigtuerisch
gschleckert
wählerisch
gschnappig
vorlaut, frech
gschtört
verrückt
gseng
gesehen
gspannt
gemerkt
guad
gut
gwen
(e wird lang gesprochen) gewesen
Gwoitvabrecha
Gewaltverbrechen
habn, ham
haben
Haferl
kleine Plastikschachtel, Tasse, Gefäß
Haffa
Haufen
Hagott(sa’)
Herrgott(sakrament)
Haxn
Bein, Beine
Heena
Henne(n), Huhn/ Hühner
(heit) auf d’ Nacht
(heute) am Abend
heitz’dog
heutzutage
hoam
heim, nach Hause
hoaß
heiß
hoaßn
heißen
hocka
sitzen
hockma
sitzen wir
hoiben
halben
hoit
halt, eben
hoin, hoit
holen, holt
(d’) Hojfdn
(die) Hälfte
Holler
Holunder
i
ich
irgendan
irgendeinen
is
ist
jedsmoi
jedes Mal, immer

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