Home Run (German Edition)
Plate auf. Der Catcher hinter Ihnen geht tief in die Hocke und macht sich bereit, den vom Pitcher geworfenen Ball zu fangen. Auch der Home-Plate-Schiedsrichter hinter dem Catcher macht sich bereit. Ihr Ziel als Hitter besteht darin, von der Home Plate aus zur ersten Base zu gelangen und von dort aus zur zweiten Base, zur dritten Base und zurück zur Home Plate. Wenn Sie das geschafft haben, bekommt Ihr Team einen Run . Der Spielstand entspricht der Anzahl der Runs.
Ihr gefürchteter Gegner bei diesem kurzen Duell ist der Pitcher, und er hat ein völlig anderes Ziel als Sie. Er will auf keinen Fall, dass Sie die erste Base erreichen, und erreicht sein Ziel erheblich öfter als Sie das Ihre. Er steht mit einem Fuß auf der Pitcher’s Plate und geht nun in seinen Wind-up , eine Serie ausladender Körperbewegungen zur Vorbereitung des Wurfs, die unter anderem aus Tritten mit den Beinen und wildem Herumschlagen mit den Armen besteht. Damit will der Pitcher zweierlei erreichen: Erstens, er will Schwung holen, um den Ball schneller in Richtung Home Plate befördern zu können, und zweitens, er will Sie verwirren und verbergen, in welchem Winkel er den Ball loslassen wird. Kein Wind-up gleicht dem anderen, und Pitcher haben alle möglichen Zuckungen entwickelt, um Hitter aus dem Konzept zu bringen.
Der Pitcher zielt mit seinem Wurf auf die Strike Zone , ein nur vage definiertes Ziel, das sich zudem ständig ändert. Dem Regelwerk zufolge ist die Strike Zone »der Raum über der Home Plate, dessen obere Grenze eine horizontale Linie in der Mitte zwischen den Schultern und dem oberen Rand der Hose ist. Die untere Grenze verläuft an der Unterkante der Kniescheibe. Die Strike Zone wird bestimmt von der Haltung des Batters in dem Moment, in dem er bereit ist, einen gepitchten Ball zu schlagen.«
Der einfachere Teil ist die Stelle mit »der Raum über der Home Plate …«, weil das ein fester Bereich ist. Der Teil, in dem es um Schultern, Hosen, Kniescheiben und Haltung geht, lässt sich nicht definieren. Da jeder Spieler anders aussieht, ändert sich die Strike Zone genau genommen mit jedem Batter.
Kein Aspekt im Baseball ist so kontrovers wie die Strike Zone. Jeder Schiedsrichter hat eine leicht andere Auffassung davon, und im Verlauf eines zweistündigen Spiels mit dreihundert geworfenen Pitches ändert sich auch schon mal die Strike Zone eines Schiedsrichters. Für Pitcher und Hitter kann das mitunter sehr frustrierend sein.
Ein Pitch, der vom Catcher gefangen wird, nachdem er durch die Strike Zone geflogen ist, wird vom Home-Plate-Schiedsrichter zum Strike erklärt. Drei Strikes, und der Batter ist out . Ein Pitch, der vom Catcher gefangen wird und nicht in der Strike Zone war, ist ein Ball (englische Aussprache). Vier Balls, und Sie bekommen einen Walk , der auch Base on Balls genannt wird. Das ist eine Art Freikarte, Sie dürfen dann zur ersten Base laufen. Wenn Sie, der Batter, nach dem Ball schwingen und ihn verfehlen, ist das auch ein Strike, unabhängig davon, ob der Pitch in der Strike Zone war oder nicht.
Häufig schwingen Sie nach einem Ball und treffen ihn dann nicht mit voller Wucht. Dann prallt der Ball vom Schläger ab und fliegt ins Foul Territory. Das ist ein Foul Ball. Ihre ersten beiden Foul Balls in einem At Bat sind Strikes. Danach können Sie so viele Bälle ins Foul Territory schlagen, wie Sie möchten, ohne dafür bestraft zu werden. Gute Hitter schwingen bei guten Pitches – den Würfen, die in der Strike Zone sind – und lassen schlechte Pitches – Würfe, die nicht in der Strike Zone sind – einfach durch. Richtig gute Hitter schlagen Pitches, die ihnen nicht gefallen, mit Absicht ins Foul Territory und warten auf einen besseren Pitch.
Jetzt tun wir so, als würden Sie schlagen. Der erste Pitch ist ein Fastball (der häufigste Pitch, ein Wurf, der in der Regel in einer geraden Linie und sehr schnell auf den Batter zukommt) und einige Zentimeter »außerhalb« der Strike Zone. Der Schiedsrichter brüllt »Ball one!« . Der Count ist jetzt 1 und 0 , ein Ball und keine Strikes. Das freut Sie, denn Sie liegen (vorübergehend) »im Count vorn«, was für Sie als Hitter ein leichter Vorteil ist, der aber vermutlich gleich wieder vorbei sein wird. Der Catcher wirft den Ball zum Pitcher zurück, der sich schnell für den nächsten Pitch bereit macht. Er geht in seinen Wind-up und wirft den zweiten Pitch, einen Curveball (dieser langsame Wurf mit gekrümmter Flugbahn soll den Batter verwirren),
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