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Titel: Home - Wieder zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cardeno C.
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überall. Du erweckst jeden einzelnen Teil meines Körpers zum Leben, Noah.“
    Die Macht meiner Liebe zu Clark verursachte mir Herzschmerzen.
    „Oh ja, Clark. Mir geht es genauso. Es ist ein riesiges Gefühl, so...alles verzehrend. Ich brauche dich, mein Engel.“
    „Ich brauche dich auch, Noah. Mehr als alles andere.“
    Clark legte einige Handtücher unter mich. Dann studierte er die Waschutensilien auf dem kleinen Handwagen, den der Pfleger mitgebracht hatte. Während er alles für mein Schwammbad vorbereitete, saß ich im Bett und versuchte, mich zusammenzureißen. Allein bei dem Gedanken an Clarks Berührung spritzte ich fast in meinen Krankenhauskittel.
    Als er mit einem feuchten Waschlappen zurück ans Bett kam, war er immer noch hart. Ich zog seinen Kopf zu mir herunter und küsste ihn, langsam und süß. Plötzlich fühlte ich Feuchtigkeit auf meiner Wange. Ich konnte mich nicht erinnern, dass Clark je geweint hätte, jedenfalls nicht vor dieser Zeit im Krankenhaus. Nicht, als seine Mutter starb und auch nicht, als mein Bruder ihn im Stich ließ, als seine Freunde ihn beschimpften und meine Eltern ihn bedrohten.
    Aber in den letzten Tagen war es fast regelmäßig vorgekommen. Ich wachte auf und bemerkte, wie er mich mit Tränen in den Augen beobachtete. Oder ich sagte etwas gänzlich unverfängliches, so wie eben, und er fing an, zu weinen. Ich konnte diese Reaktion nicht verstehen, nur eines wurde mir langsam klar: Wir mussten raus aus diesem Krankenhaus. Es tat uns beiden nicht gut.
     
     
    Clark – Vergangenheit
     
    I CH VERSUCHTE , mich auf Noah zu konzentrieren und nicht darüber nachzudenken, warum er mich für schwul hielt. Dazu war später noch Zeit, wenn er sich wieder beruhigt hatte und in Sicherheit war.
    „Pass auf. Die ganzen Drogen und das Rebellieren, es hilft dir nicht weiter. Du denkst vielleicht, dass du damit deine Eltern bestrafst, aber du schadest dir nur selbst. Ich weiß, dass du verdammt klug bist und wesentlich reifer, als andere in deinem Alter. Deshalb bitte ich dich, damit aufzuhören und darüber nachzudenken, was du tust. Denk gut darüber nach, Noah. Dann wirst du merken, dass du damit aufhören musst. Die Drogen, das Abhauen, der ... äh, der wahllose Sex. Damit musst du aufhören, wenn du irgendwann noch achtzehn werden willst. Verstehst du mich, Noah?“
    Er nickte mit dem Kopf und seufzte in meinen Nacken.
    „Ja, Clark. Ich verstehe dich.“
    Gott sei Dank.
    „Aber sag mir eines. Ich verstehe das Problem mit den Drogen und dem Abhauen. Aber der Sex? Was, wenn ich immer Kondome benutze? Oder meinst du, dass ich einen festen Freund haben sollte?“
    Hatte ich es deshalb gesagt? Eigentlich hatte ich eher daran gedacht, dass er für Sex noch zu jung war. Wirklich. Ich war vier Jahre älter als Noah und hatte noch nie Sex gehabt. Also musste er einfach zu jung sein. Aber war das ein überzeugendes Argument für ihn? Er hatte schon Sex, wer weiß wie lange und mit wie vielen Partnern. Gab es wirklich eine Möglichkeit, es in Zukunft zu verhindern? Eher nicht.
    Vielleicht sollte ich ihm empfehlen, sich einen festen Freund zu suchen. Das würde ihm sicherlich weniger schaden und wäre eine einigermaßen realistische Forderung. Aber warum wollten mir dann die richtigen Worte nicht über die Lippen kommen? Warum tat die Vorstellung von Noah mit einem anderen, selbst einem festen Freund, so weh?
    „Clark?“
    Mir fiel auf, dass ich ihn schon zu lange auf meine Antwort warten ließ.
    „Oh. Sorry. Ja?“
    „Was ich dich gerne fragen würde – und zwar ziemlich direkt – ist, hätte ich eine Chance bei dir?“
    Er? Bei mir? Er wollte mich als festen Freund? Ich weiß wirklich nicht, warum mir der Gedanke so gefiel.
    „Noah, du bist zu jung für mich. Ich komme nächstes Jahr in die Abschlussklasse und du gehst noch zur Mittelschule. Das geht nicht. Außerdem werde ich in sechs Monaten achtzehn und dann wäre es illegal. Unmoralisch sowieso.“
    Wirklich? War das meine Antwort? Kein ‚Ich bin nicht schwul‘ oder ‚Das schmeichelt mir, aber ich stehe auf Mädchen‘? Und was zum Teufel hieß hier ‚in sechs Monaten‘? Dass ich ihn für länger wollte, wenn wir wirklich miteinander gehen würden?
    „Ja, diese Antwort habe ich erwartet. Ich würde gerne versuchen, dich zu überreden. Schließlich hast du selbst gesagt, dass ich für mein Alter schon sehr reif bin. Und ich könnte dir erzählen, dass ich schon ältere Männer hatte als dich. Aber ich weiß, dass es

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