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Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik (German Edition)

Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik (German Edition)

Titel: Homers letzter Satz: Die Simpsons und die Mathematik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Singh
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»Homer 3 «, David S. Cohen, hat einen Bachelor-Abschluss in Physik und einen Master in Informatik. Das sind beeindruckende Qualifikationen in der Fernsehbranche, doch viele seiner Kollegen aus dem Autorenteam der Simpsons haben einen ähnlich bemerkenswerten mathematischen Hintergrund. Manche haben sogar einen Doktortitel und an Universitäten und in der Industrie geforscht. Cohen und seine Kollegen werden noch mehrmals in diesem Buch auftauchen. Daher sind nachfolgend die Abschlüsse der fünf größten Nerds unter den Autoren aufgelistet:
    J. STEWART BURNS:  Bachelor of Science (B. Sc.) Mathematik, Harvard University (1992)
    Master of Science (M. Sc.) Mathematik, UC Berkeley (1993)
    DAVID S. COHEN:  B. Sc. Physik, Harvard University (1988)
    M. Sc. Informatik, UC Berkeley (1992)
    AL JEAN:  B. Sc. Mathematik, Harvard University (1981)
    KEN KEELER:  B. Sc. Angewandte Mathematik, Harvard University (1983)
    Ph. D. Angewandte Mathematik, Harvard University (1990)
    JEFF WESTBROOK:  B. Sc. Physik, Harvard University (1983)
    Ph. D. Informatik, Princeton University (1989)
    Im Jahr 1999 entwickelten einige dieser Autoren eine Schwesterserie namens Futurama , die tausend Jahre in der Zukunft spielt. In ihrem Science-Fiction-Szenario lassen sich mathematische Themen noch eingehender behandeln. Daher geht es in den letzten Kapiteln dieses Buches um die Mathematik von Futurama und auch um das erste mathematische Theorem, das speziell für eine TV-Unterhaltungssendung aufgestellt wurde.
    Zunächst werde ich jedoch aufzeigen, wie die Simpsons das ideale Fernsehformat für Popkultur-Mathematik wurden, in dessen Episoden immer wieder Theoreme, Hypothesen und Gleichungen aufgetaucht sind und so den Weg für Futurama bereitet haben. Allerdings werde ich nicht auf jedes Ausstellungsstück im Simpsonian Museum of Mathematics hinweisen. Schlicht, weil es weit mehr als einhundert Beispiele für Mathematik in der Serie gibt. Stattdessen werde ich mich in jedem Kapitel auf eine Handvoll Beispiele beschränken, von den größten Erkenntnissen der Geschichte bis zu den schwierigsten ungelösten Problemen. Ich werde zeigen, wie die Autoren ihre Charaktere das Universum der Zahlen erforschen lassen:
    Homer trägt Henry Kissingers Brille und erklärt die Vermutung der Vogelscheuche, Lisa zeigt, wie Statistik einem Baseball-Team zum Sieg verhilft, Professor Frink erläutert die verblüffenden Geheimnisse des Frinkahedrons, und die restlichen Einwohner von Springfield beschäftigen sich mit allen möglichen mathematischen Themen, von Mersenne-Primzahlen bis zum Googolplex.
    Willkommen bei den Simpsons und ihren mathematischen Geheimnissen. Ein gelbes Universum der Mathematik erwartet Sie.

KAPITEL 1
BART WIRD EIN GENIE
    Im Jahr 1985 traf sich der Kult-Cartoonist Matt Groening mit James L. Brooks, einem Regisseur, Produzenten und Drehbuchautor, der für legendäre Fernsehserien wie Mary Tyler Moore, Lou Grant und Taxi verantwortlich war. Brooks hatte nur zwei Jahre zuvor für Zeit der Zärtlichkeit (1983) gleich drei Oscars gewonnen, als Produzent, Regisseur und Autor.
    Brooks wollte mit Groening über einen Beitrag für Die Tracey Ullman Show sprechen, einen der ersten großen Hits des neu gegründeten Fernsehsenders Fox. Die Show bestand aus einzelnen Sketchen mit dem britischen Unterhaltungstalent Tracey Ullman, und die Produzenten brauchten als Überleitungen Zeichentrick-Kurzfilme zwischen den Sketchen. Ihre erste Wahl war eine Filmversion von Groenings Life in Hell, einem Comic über einen depressiven Hasen namens Binky.
    Groening fühlte sich geschmeichelt, zögerte aber. Dies konnte sein großer Durchbruch werden, aber sein Bauchgefühl riet ihm, das Angebot abzulehnen. Mit Life in Hell hatte seine Karriere begonnen, der Comic hatte ihm über schwere Zeiten hinweggeholfen. Für Groening fühlte es sich wie Verrat an, Binky an das Fox Network zu verkaufen. Er erklärte sich trotzdem zu einem Treffen bereit und wartete schließlich vor dem Büro von James L. Brooks. Dort kam ihm plötzlich die Lösung für sein Dilemma: Er musste neue Charaktere erfinden, die er anstelle von Binky anbieten konnte. Die Legende besagt, dass Groening in diesen wenigen Minuten vor der Bürotür von Brooks das komplette Konzept der Simpsons entwickelte.
    Brooks gefiel die Idee, und so erschuf Groening mehrere Dutzend Zeichentrick-Kurzfilme mit der Familie Simpson. Sie wurden auf drei Staffeln der Tracey Ullman Show verteilt. Jeder Film war ein bis zwei

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