Honeymoon in Las Vegas
geltend machen, und sie dachte an Dinge, von denen sie noch vor kurzem niemals zu träumen gewagt hätte.
Bryce Templar begehrte sie. Aber was bedeutete es ihm? Suchte er sich immer irgendeine Frau aus, die ihm gefiel, und machte ihr dann den Hof? Für einen Mann wie ihn war es vermutlich ganz einfach. Welche Frau hätte sich die Chance schon entgehen lassen, mit ihm ...?
Entsetzt über die Richtung, die ihre Gedanken nahmen, rief Sunny sich zur Ordnung. Jemanden in seiner Fantasie zu begehren war eine Sache, jemanden tatsächlich begehren eine ganz andere. Wollte sie tatsächlich ein One-Night-Stand für Bryce Templar sein, eine kleine Zerstreuung und ein netter Abschluss seiner Reise nach Las Vegas? Mehr konnte gar nicht daraus werden. Schließlich war sie Australierin und würde am nächsten Tag nach Sydney zurückfliegen.
Der Abschied dürfte ihnen also nicht schwer fallen.
"Was würden Sie davon halten, in die Staaten zu ziehen, Sunny?2
Sunny erschrak. "Sie meinen ... ich soll Sydney verlassen und hierher kommen?" fragte sie, nachdem sie sich einigermaßen gefasst hatte.
"Nicht hierher. Sie würden in Los Angeles wohnen. Oder in New York. Dort wickeln wir unsere größten Geschäfte ab."
Es ging also nur ums Geschäft!
Hatte sie völlig den Verstand verloren, weil sie ihrer Fantasie freien Lauf ließ?
Sie war völlig verwirrt und versuchte, die Bedeutung seiner Frage zu erfassen.
Es wäre ein großer Schritt auf der Karriereleiter ... und sie würde ihr Land verlassen müssen.
"Würde es Ihnen sehr schwer fallen?" erkundigte Bryce Templar sich leise.
"Ich weiß, dass es ziemlich viel verlangt ist, vor allem wenn Sie ein enges Verhältnis zu Ihrer Familie haben."
Ihre Familie ... Sunny hätte beinah aufgestöhnt, als sie sich vorstellte, wie sie ihrer Mutter und ihren Schwestern erzählte, dass sie die Verlobung mit Derek gelöst hätte. Keine Hochzeit. Keine Ehe. Keine Babys. In den Augen ihrer Lieben würde sie als Frau versagt haben und müsste es ihnen wieder beweisen.
Mit fast dreißig hatte sie immer noch nicht den Richtigen gefunden. Man würde ihr mitfühlend begegnen und sie heimlich bemitleiden, und es würde unerträglich sein!
"Ich führe mein eigenes Leben", erklärte Sunny, da sie sich auf ihren Stolz und ihren Unabhängigkeitsdrang besann.
"Keine Familie?" hakte Bryce Templar nach.
"Ich habe zwei verheiratete Schwestern, und meine Mutter beschäftigt sich viel mit ihren Enkelkindern. Mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben. Sie würden mich vermissen ... und ich sie..." Sie warf ihm einen entschlossenen Blick zu. "... aber ich würde auf jeden Fall über ein Angebot nachdenken."
Seine Augen funkelten triumphierend. "Dann werde ich es so attraktiv wie möglich machen."
Ihr Herz begann erneut schneller zu klopfen. Sie bildete es sich ganz sicher nicht ein. Es ging ihm nicht nur ums Geschäft. Und er wollte sie für mehr als eine Nacht in seiner Nähe haben!
"Das Paket würde eine großzügige Summe für Spesen beinhalten", versicherte er. "So könnten Sie Ihre Familie regelmäßig besuchen."
Hinter ihr erklang durch Lautsprecher plötzlich laute Musik. Sunny war so benommen angesichts der Erkenntnis, dass Bryce Templar alles daransetzte, sie zu bekommen, dass sie beim Klang der Trompetenfanfaren zusammenzuckte.
Unvermittelt wandte sie sich um und rechnete fast damit, eine Parade zu sehen, weil seine grünen Augen siegessic her funkelten.
"Das bedeutet, dass die Wasserspiele im Bellagio gleich beginnen", informierte Bryce sie. "Kommen Sie, es ist wirklich sehenswert."
Er legte ihr den Arm um die Taille und bahnte sich mit ihr einen Weg durch die Menge, die sich am Straßenrand eingefunden hatte, um das Spektakel zu beobachten. Dabei brauchte er sich an niemandem vorbeizudrängeln, denn die Leute machten ihm bereitwillig Platz. So konnten sie direkt an der Balustrade stehen, die den künstlichen See vor dem Hotel säumte.
Bryce stand schräg hinter ihr und hatte die Hand nun auf die Balustrade gelegt.
Sunny fühlte sich geborgen und genoss das Gefühl in vollen Zügen. Sie war es so sehr gewohnt, für sich zu kämpfen, dass sie das Bewusstsein auskosten wollte, eine Frau zu sein, die von ihrem Mann beschützt wurde.
Leider war Bryce nur nicht ihr Mann. Aber konnte er es nicht sein? Seine körperliche Nähe war jedenfalls sehr real. Und ihre Reaktion darauf auch. Wenn sie sich zurücklehnte und ihn ganz bewusst berührte, was würde dann passieren?
Da ihr klar war, wie
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