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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Kollegen hier vor Ort verlassen?«, fragte ich Susan, während wir uns die Sonne auf den Pelz brennen ließen. Ich meinte die Gendarmerie von St. Martin, die Nora so lange in Gewahrsam genommen hatte, bis die Auslieferungspapiere für ihre Rückführung nach New York ausgestellt waren.
    »Du tust ja so, als ob das eine Slapsticktruppe wäre.«
    »Na ja, ich bin da vielleicht etwas eigen«, sagte ich, »aber es fällt mir nun mal schwer, Polizisten zu vertrauen, die in Shorts herumlaufen. Wenn es wenigstens normale Shorts wären. Hast du die Teile gesehen? Die sind so eng, dass ich erkennen konnte, welcher Religion die Jungs angehören.«
    Susan warf mir diesen skeptischen Blick zu, den ich so gut kannte. »Sei still und trink deinen Cocktail aus, John.«
    Eigentlich hatte sie ja Recht. Wie immer.
    Unsere Polizeiarbeit hier unten war erledigt. Nora saß sicher hinter Gittern, und der Fall war abgeschlossen. Wir hatten sogar einen Kontrollanruf gemacht, um uns zu vergewissern, dass John junior und Max bei ihren Großeltern wohlauf waren. Susans Eltern mochten mich irgendwie immer noch, trotz allem, was passiert war.
    Susan und ich hatten es also verdient zu sitzen, wo wir gerade saßen, wenn auch nur für ein Weilchen. Seite an Seite in bequemen Strandkörben in diesem unglaublich mondänen Ferienparadies, bewunderten wir den Sonnenuntergang vor dem Hintergrund des in prächtigem Orange illuminierten Himmels. Ja, wir waren sogar zusammen eine Runde schwimmen gegangen.
    Ich streckte die Hand mit meinem Mai-Tai aus. »Auf Schwester Emily Barrows.«
    Susan prostete mir mit ihrer Piña Colada zu.
    Ich lehnte mich in meinem Strandkorb zurück und atmete tief durch. Ich empfand ein Gefühl der Befriedigung und ein nicht minder großes Gefühl der Erleichterung. Auch ein Anflug von etwas, das ich nicht genau identifizieren konnte, das aber nicht sonderlich angenehm war, mischte sich in meine Gefühle. Nennen wir es mal – Schuldbewusstsein.
    Ich warf einen Seitenblick auf Susan. Sie sah unglaublich gut aus, entspannt und glücklich. Ich hatte ihr so wehgetan, und ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Sie hatte etwas Besseres verdient.
    Ich nahm ihre Hand und drückte sie sanft. »Es tut mir Leid.«
    Sie erwiderte den leichten Druck. »Das weiß ich doch«, sagte sie leise.
    Also, wenn das kein Happy End war. Ich mit dem Mai-Tai in der einen Hand und der Hand der ersten Frau, die ich je wirklich geliebt hatte, in der anderen. Nora Sinclair würde die Morde, die sie begangen hatte, demnächst mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe büßen.
    Na ja, ich hätte es wissen müssen.
113
    Am Freitag darauf saß ich in Susans Büro in New York. Sie hatte mich zu sich bestellt. Kurz zuvor hatte sie mit Frank Walsh telefoniert.
    »O'Hara, ich weiß gar nicht, wie ich es dir sagen soll.«
    »Am besten direkt ins Gesicht. Schließlich habe ich mir das alles selbst eingebrockt.«
    »Darum geht es gar nicht, John. Die Sache ist die ... das Verfahren gegen Nora Sinclair wird eingestellt.«
    Die Nachricht traf mich wie ein plötzlicher Schlag in die Magengrube. Hart, schmerzhaft und vollkommen unerwartet. Es dauerte einige Sekunden, bis ich in der Lage war, einen zusammenhängenden Satz hervorzubringen.
    »Was soll das heißen – das Verfahren wird eingestellt?«
    Susan sah mich unverwandt an. Ich konnte an ihren Augen ablesen, wie erregt sie war, doch es gelang ihr sehr gut, ihre Empörung zu zügeln. Im Gegensatz zu mir.
    Ich begann, im Zimmer auf und ab zu gehen und wilde Drohungen auszustoßen. Ich würde zur
New York Times
gehen und ...
    »Setz dich, John«, sagte sie.
    Ich konnte nicht still sitzen. »Ich verstehe nicht. Wie konnten sie das tun? Sie ist eine kaltblütige Mörderin.«
    »Ich weiß. Sie ist eine unglaublich raffinierte Schlange. Eine gefährliche Irre.«
    »Wieso lassen sie sie dann laufen?!«
    »Es ist ziemlich kompliziert.«
    »Kompliziert? Scheiße ist das! Vollkommen inakzeptabel!«
    »Da widerspreche ich dir nicht«, erwiderte Susan bedächtig. »Wenn es dir hilft, dass du hier herumschreist und tobst wie ein Irrer – bitte, tu dir keinen Zwang an. Aber wenn du damit fertig bist, hast du damit immer noch nichts an den Fakten geändert. Für die da oben ist der Fall gelaufen.«
    Ich hasste es, wenn sie Recht hatte. Wie damals, als Susan mir gesagt hatte, ich sei viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um unsere Ehe retten zu können. Volltreffer.
    Endlich setzte ich mich doch auf meine vier Buchstaben und

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