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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Blitzschnell sprang sie hinter den Fockmast und verbarg ihre Blöße. »Halt! Bleib, wo du bist!«, befahl sie feindselig, drohend, und Will hob die Hände, als Zeichen dafür, dass er sie verstand. Er wollte
etwas sagen, doch sie fuhr ihn an. »Wie lange bist du schon da? Was hast du alles gesehen?«
    »Was?«, fragte Will stotternd und wurde wieder einmal rot.
    »Bist du gekommen, bevor ich geduscht hab, oder danach?«, fragte sie misstrauisch, und er antwortete heiser: »Ich glaube, dass du das nicht wissen willst.«
    Hannah schnappte nach Luft. »Dreh dich um!«, fauchte sie. »Dreh dich auf der Stelle um!«
    Als Will ihr gehorchte, schnellte sie vor, riss ihm den Lendenschurz vom Leib und verschwand mit ihrer Beute wieder hinter dem Fockmast, wo sie das kleine Kleidungsstück sofort um ihre Hüfte band.
    Will schrie entsetzt auf und sprang hinter den gegenüberliegenden Mast. »Bist du verrückt! Was soll dieser Mist? Da oben in deiner Kajüte sind Schränke voll Kleider.«
    »Stimmt«, grinste Hannah. »Aber leider keine für dich.« Sie schüttelte ihre Haare, sodass sie ihre Brüste verdeckten, und trat aus der Deckung. »Und weil das so ist, muss ich dich jetzt noch nicht einmal fesseln.« Sie wanderte provozierend um Will herum, und der tänzelte aufgebracht um den Mast, wobei er versuchte, ihn zwischen sich und Hannah zu halten.
    »Bleib doch stehen, verfuchst! Warum machst du das, Hannah?«
    »Oh«, lachte die. »Jetzt verstehst du bestimmt, wie ich mich gefühlt hab.«
    »Aber ich hatte es eilig«, rechtfertigte sich Will. »Ich musste dich warnen. Whistle ist hier und Talleyrand wird bald kommen. Sobald die Sonne aufgeht, erreicht er mit seinen sechs Schiffen die Insel! Sechs Schiffe, Kanonen und 2000 Mann.« Will flehte sie an, doch er erntete nur Gelächter.

    »Du bist ja verrückt. Du siehst schon Gespenster. Whistle kann uns nicht finden. Ihm fehlen der Diskus und die vier Krebse. Pah, und Talleyrand, dieser echsengesichtige Franzose, kennt sich auf dem Meer vielleicht so gut aus wie ich auf dem Mond.« Doch dann hielt sie inne. Sie musterte Will und legte dabei ihren Kopf auf die Seite. »Halt! Einen Moment!« Sie lächelte arglistig und amüsiert. »Das hast du dir ausgedacht, weil du abhauen willst. Du hast genug von der kleinen Blumentusnelda und ihrem Gesülze über die heilige Welt. Du machst’ne Fliege!«, rief sie vergnügt und sprang dabei um den Masten. »Du verduftest, verschwindest, und deshalb kommst du zu mir.«
    »Halt! Bleib doch mal stehen!«, wehrte sich Will.
    Doch Hannah jagte ihn weiter lachend um den Mast. »Die Kleine geht dir auf den Keks. Sie will, dass du Bäume umarmst und mit Alligatoren flüsterst. Sie will, dass du, anstatt Schiffe zu entern, in Zukunft Erdbeeren pflückst. O ja, ich sehe ihn vor mir: Erdbeeren-Will, den sanftmütigen Bauern.Verfuchst, Muh macht die Kuh!«
    »Ich hab dich gewarnt!« Will fasste sich ein Herz und trat nackt, wie er war, hinter dem Mast hervor.
    »Was machst du da,Will?«
    Er ging auf sie zu. »Jetzt halt deinen Mund, auch wenn du vielleicht recht haben solltest.«
    »Will, du bist nackt!«, ermahnte ihn Hannah. Sie wich erschrocken vor ihm zurück. »Was machst du da, nein!« Sie drehte sich um. »Das ist nicht anständig. Das ist nicht fair.«
    »Ich weiß«, grinste Will. »Aber ich brauch meine Kleider.« Er riss ihr den Lendenschurz vom Körper und band ihn sich um.
    »Dafür wirst du büßen!« Hannah floh hinter den Mast.
    »Vielleicht«, grinste Will, »aber vorher hörst du mir zu:
Whistle ist hier. Er ist dir gefolgt. Er hat alles gesehen.« Er sprang auf die Brücke, griff in die Achse, auf der sich das Steuerrad drehte, und zog die Pupille des Krakenauges heraus. »Glaubst du mir jetzt, Hannah?«, fragte er. »Ich bin hier, weil ich Angst habe, Angst wie noch nie. Angst um Aweiku und um Moses. Um Jo und die anderen, und ich brauch deine Hilfe.«
    »Wofür?«, fragte sie giftig und schielte nach oben, wo einen Kopf über ihr ein fingerdickes Seil um einen Haken geschlungen war. Das löste sie heimlich.
    »Willst du damit sagen«, fragte sie weiter, »dass ich für deine neue Freundin alles aufgeben soll? Den Rochen, das Gold und alle Horizonte der Erde?« Sie blitzte ihn an. »Oder flehst du mich an, dich mitzunehmen?«
    »Nein«, widersprach Will. »Wir können nicht fliehen.Whistle ist hier.Verstehst du das …«
    »Nein!«, blaffte Hannah. »Das verstehe ich nicht. Das versteht keine Frau, hörst du.« Sie ließ das Seil

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