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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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unter einer Bedingung: Ich muss nichts tun, was ich nicht will.« Er sagte das leise und zitternd, dann stieg er hinter den anderen die Leitern hinab zum Fjord, wo die Tiere bereits auf sie warteten.
    Sie ritten im Schutz des Grases, bis sie die Felsnadel sahen und dort zeigte Tanja, wie Talleyrands Männer das erste der 13 großen Geschütze rückwärts in einem Erdloch versenkten. Ihm folgten zwei Pferde in einem Geschirr, mit dem sie die Kanone wieder herausziehen konnten, und fünf vermummte Soldaten, um es zu bewachen. Dann deckten die anderen das Loch wieder zu, und als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, verriet nichts mehr die tödliche Waffe, die im Boden verborgen stand. Drei Stunden später lauerten alle Geschütze mit Pferden und Männern im Kreis um die Felsnadel in ihren Verstecken und zielten mit ihren Mündungen auf die Steppe hinaus.
    Jo wurde übel, als er sich vorstellte, auf wen diese Kanonen warteten und was sie mit seinen Freunden anstellen konnten: mit Moses,Aweiku und dem vergessenenVolk. Oder mit ihnen, den Kindern. Tränen liefen über seine Wangen und tropften von seinem Kinn auf die Federn des Emus, auf dem er saß. Auch das würde sterben und alle anderen Tiere.
    »Was soll ich tun?«, fragte er mit einer Stimme, die so leise war, dass er sie selbst kaum hören konnte. »Was kann ich tun?«, fragte er noch einmal, als Tanja,Theres und die anderen schwiegen. Doch er kannte die Antwort. Sie wussten es nicht und deshalb brauchten sie ihn. Ihn, Regentropfen-fallen-auf-dich-Jo, den größten Pechvogel, den es gab. In seiner Hand lag das Schicksal der Welt.
    Jo holte tief Luft. Er atmete langsam. Er zwang seinen Puls dazu, sich zu beruhigen. Er wartete, bis sein Herz endlich langsamer schlug. Er betete, dass ihm etwas einfallen würde, und dann dachte er über zwei Stunden nach.
    Die Sonne versank schon hinter dem Kraterrand und tauchte die Steppe in düstere Schatten, da fiel es ihm ein.

    »Wir brauchen Alibaba und seine Freunde«, dachte er laut. »Wir brauchen alles, was fliegen kann.« Er grinste vor Freude über seinen Einfall und sah zu den Bäumen mit den langen und ganz schlanken Stämmen, die nur einen Steinwurf von ihnen entfernt im Kreis um die Felsnadel wuchsen. »Habt ihr schon mal was von fliegenden Schweinen oder Katapulten aus Birkenstämmen gehört?« Um sich herum sah Jo nur verstörte Gesichter. »Auch egal. Wir brauchen Stricke, Haken und ganz viele Seile. Die Kleineren von euch sollen sie holen und die Twins und die Großen kommen mit mir. Aber seid leise, damit uns die Kerle in den Löchern nicht hören.«
    Die Kinder und die Triple Twins gehorchten sofort. Sie stoben lautlos auseinander. Die Jüngsten von ihnen flogen über die Steppe zum Dorf, die Größten und Stärksten verteilten sich zwischen den Bäumen und eine dritte Gruppe eilte dorthin, wo sich die Nester der Vögel befanden. Sie arbeiteten rastlos, und als sich die drei von Talleyrand geschickten Soldaten im Schutz der Nacht der Felsnadel näherten, um den Diskus zu rauben, hatte sich die Landschaft um den Obelisken verändert. Es gab keine Bäume mehr, und so, wie man die Verstecke der Kanonen nicht ausmachen konnte, waren auch Jo und die Kinder verschwunden.
     
    Die darauf folgende Nacht war sehr ruhig.Talleyrands Männer wachten bei den Kanonen. Die drei vermummten Soldaten erklommen die Felsnadel und legten sich neben den Diskus, um ihn in der kommenden Nacht vor den Strahlen des Monds zu verhüllen. Aweiku, Moses und die anderen Erwachsenen des Vergessenen Volkes, die nichts davon wussten, schliefen erschöpft, aber glücklich in der sandigen Bucht mit Talleyrands
Schiffen, und der schlief selbst schon seit Stunden in seinem Zelt. Zum ersten und letzten Mal schlief er absolut ruhig, denn er wusste noch nichts vom Rochen, der hinter dem Horizont auf die Insel zuglitt.
     
    Blind Black Soul Whistle stand am Steuer, und seine Piraten hingen kampfbereit in den Masten und Rahen. Doch die beiden Planken, auf denen Hannah und Will gestanden hatten, waren jetzt leer. Sie glänzten im Mondlicht, und Aweiku, die in der Bucht auf der Insel vielleicht davon träumte, wälzte sich deshalb nervös im Schlaf. Was war mit Kanaloa passiert? Was hatte Whistle mit ihm gemacht? Lebte Will noch?
    Wind huschte durch die Bucht und über die Insel. Er weckte Aweiku, den Schwarzen Baron, und er weckte auch Jo, der mit den anderen Kindern, mit den Twins und den Tieren in einem kleinen Wäldchen, vielleicht 500 Meter nordwestlich

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