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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Piraten der Welt, für sie kämpfen und sie beschützen müssen.
    Doch jetzt war alles verloren. Er konnte nur darauf warten, dass Talleyrands Männer ihn fanden und holten, und als er die ersten Geräusche hörte, schloss er die Augen und presste die Hände auf seine Ohren. Trotzdem hörte er das Rascheln von Stoff. Er hörte das Schaben der Fußsohlen auf den Sprossen der Leitern und er hörte, wie sie in Scharen nach oben huschten.
    Dann waren sie da. Er fühlte die Körper, die ihn umstellten. Es waren so viele und Jo schrie vor Schreck auf, als sie ihn packten. Sie zerrten ihn unter den Wurzeln hervor.
    »Da bist du ja«, riefen sie vorwurfsvoll.
    Und als Jo sich endlich traute, die Augen zu öffnen, starrte er in die Gesichter von sechs Mädchen. Sechs Mädchen, die er aufgrund seiner Panik und Angst, aber auch aufgrund ihrer lehmverkrusteten Rastafrisuren und der mit schwarzem Lehm bestrichenen Haut erst auf den dritten Blick erkannte.
    »Tanja! Theres!«, freute er sich und dann begrüßte er die vier anderen Twins. »Tabea, Tujana. Seid ihr es wirklich? Tule und Teh? Wo kommt ihr denn her? Ich dachte, ihr wärt wie die andern gefangen.«

    »Nein«, grinste Teh, die zusammen mit Tule das jüngste Zwillingspaar bildete. »Wir sind doch noch Kinder und die sind jetzt hier, Jo, alle Kinder des Dorfes.«
    Sie lachte ihn an und für einen kurzen Moment vergaß Jo alle Angst, Sorge und Trauer, als er die anderen Kinder entdeckte. Sie standen unter ihm auf den Stegen und in den geöffneten Blüten der Hütten. Sie standen nur da und obwohl sie nichts sagten, sah er doch die Hoffnung in ihren Augen, und diese Hoffnung war er.
    »Aber warum?« Jo wich erschrocken zurück. »Ich kann nichts für euch tun. Ihr müsst euch an die halten. Die können kämpfen. O ja, die sind gut.« Er zeigte auf Tanja,Theres und die anderen Mädchen. »Selbst Tule und Teh kämpfen besser als alle Piraten, die Blind Black Soul Whistle um sich hat.«
    »Aber die sind nicht da«, widersprach ihm Tabea. »Gegen die kämpfen wir nicht. Hier geht es um Talleyrand und seine vermummten Soldaten. Gegen die hat noch keiner gewonnen.«
    »Und das wird auch so bleiben.« Jo schielte zum Himmel und er sah den Regentropfen noch fallen, bevor er auf seiner Nasenspitze zerplatzte. »Seht ihr, das ist der Beweis. Ich kann daran nichts ändern. Ich bin eine Null, was das Kämpfen betrifft. Ich bin ein Feigling.«
    »Das bist du nicht!«, widersprachen Tule und Teh, und Jo hielt erschrocken die Luft an, als er erkannte, wie zornig sie waren.
    »Feiglinge sehen anders aus!«, zischten die beiden 12-jährigen Twins. »So wie Will oder Honky Tonk Hannah. Die laufen davon. Die verdrücken sich heimlich, wenn es mal um was anderes geht als um Silber und Gold.Wenn es um etwas geht, woran man fest glaubt. Was einem wichtig ist und alles bedeutet. Wenn sie für jemand anderen kämpfen müssten und vielleicht
sogar sterben. Aber das tust du nicht. Jo, du bist da anders. Du rennst nicht weg. Du willst allen helfen. Du bist sogar mit in die Höhle gegangen. Du hast dich mit uns in den Wänden versteckt und du wolltest selbst dann noch bei den anderen bleiben, als Moses dich weggeschickt hat.«
    Jo staunte. »Ja, aber was soll ich jetzt tun?«
    »Nichts«, grinste Tujana. »Wir brauchen nur deine genialen Ideen. Deine Erfindungen. Den Rest machen wir.«
    »Nein!« Jo wehrte sich trotzig. »Ich hab’s mir geschworen. Ich werde nie wieder etwas erfinden. Denn nur, weil ich etwas erfunden hab, konnten Will und Hannah verschwinden.«
    »Und was war mit dem Kanonenboot?«, fragte Theres und kratzte sich dabei verschmitzt hinterm Ohr. »Das hast du doch gebaut, und nur weil wir es hatten, konnten wir den Rochen stehlen, den Piraten entkommen und auf diese Insel gelangen. Die Insel, auf der wir so glücklich sind.«
    »Ja«, fauchte Jo, »aber nur, weil wir hier sind, ist auch Talleyrand da. Er ist uns gefolgt. Und nur, weil wir hier sind, werden wir sterben.« Jetzt war es still. Die Kinder blickten ihn an und er sah, wie die Hoffnung aus ihren Gesichtern verschwand.
    »Also gut«, sagte Tanja, die vor Enttäuschung zitterte. »Dann gib uns eine Chance. Komm mit uns. Ich will dir was zeigen. Tust du mir den Gefallen? Ich bitte dich, Jo.«
    »Wir bitten dich auch«, flehten die anderen Twins.
    Jo seufzte verzweifelt. Er sah in die Augen der kleinen Lele. Sie durfte nicht sterben und deshalb fasste er sich ein Herz.
    »Wie ihr wollt«, sagte er leise. »Ich komme mit. Aber

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