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Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1

Titel: Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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kickte einem Kerl, der ihr zu nah kommen wollte, den Jadeschuh ins Gesicht.»Verstehst du jetzt, was ich meine?«, fragte sie ihn, als er vor ihr zusammenbrach, doch er konnte nicht antworten, denn der grüne Schuh steckte ihm - Absatz voraus - wie eine Maulsperre zwischen den Zähnen.
    »Genau«, sagte Hannah zufrieden, »jetzt drückt dich der Schuh!« Dann entdeckte sie Cutter, der sich mit ihren Säbeln heimlich von hinten an einen ihrer Zwillinge schlich.
    »Du buckliger Bastard!«, fluchte Honky Tonk Hannah, nahm ihren zweiten Schuh, duckte sich dabei unter den nächsten Attacken von Whistle hinweg, stieß fünf Piraten vor sich aus dem Weg und warf sie über die Reling. Kurz hörte sie das
Schreien und Schmatzen der Echsenmonster und verzog das Gesicht bei der schmerzhaften Vorstellung, was ihnen da unten wohl alles passierte. Sie schlug Cutter, als sie ihn endlich erreichte, den Schuh auf den Kopf und bekam ihre Degen gerade in dem Augenblick zu fassen, als dieser verdammt schnelle Fettsack schon wieder hinter ihr stand.
    »Jetzt reicht’s mir, Black Soul!«, grollte die hübsche Piratin. »Dein Drängeln wird lästig.«
    »Und mir wird es langweilig«, grinste Whistle zurück.
    »Dann hab ich das Richtige für uns beide gefunden!« Sie stand mit dem Rücken zu ihm und hob ihre Waffen. »Diese beiden Klingen wurden für mich in Japan geschmiedet. Sie sind unzerbrechlich und sie zerschneiden gewöhnliche Klingen wie deine, als wären sie aus Wachs.«
    Sie sagte das ganz ruhig, als wären sie beide allein und als würde nicht eine Horde von Piraten um sie herum gegen ihre Triple Twins kämpfen. Doch dann drehte sie sich. Blitzschnell sprang sie hoch, drei Meter und höher, schwang ihre Schwerter über den Kopf und ließ sie im Fallen zurück auf das Deck mit aller Wucht auf Blind Black Soul Whistle niederfahren.
    Der hob seinen Kopf. Er sah sie aus blinden Augen an: verwundert, verwirrt und ein bisschen hämisch. Dann hob er mit der rechten, der schwächeren Hand den Säbel und parierte ihre beiden Schläge so lässig und leicht, als würde er einen Zweig hochhalten, damit er unter ihm hindurchgehen konnte.
    Hannah dagegen konnte vor Schmerzen nicht einmal schreien. Sie fürchtete, ihre Handgelenke würden in tausend Splitter zerbersten, doch Whistle sah sie nur an.
    »Scheint so«, sagte er ruhig, »als hätten wir beide Kontakte nach Japan.«

    Dann grinste er breit, hakte mit seinen Klingen in ihre Parierstangen ein, entriss ihren kraftlosen Fingern die Schwerter und schleuderte sie durch die Luft, sodass sie sich nur eine Handbreit von Wills und Jos erschrockenen Gesichtern entfernt in die hölzerne Reling bohrten. Im selben Moment hörte der Kampf auf, als hätte jemand die Zeit angehalten.
    Blind Black Soul Whistle genoss seinen Sieg. »Und jetzt?«, fragte er. »Wie geht’s jetzt weiter?«
    Hannah war sprachlos. Sie hatte die Kraft dieses alten Piraten enorm unterschätzt und deshalb ließ sie ihn jetzt gewähren. Langsam hob er den Säbel und zerteilte mit seiner Spitze den Schleier am Hut direkt über ihren Augen, ohne dabei ihre Haut, an der die schweißnasse Seide klebte, auch nur zu berühren. Die roten Rubine sprangen über das Deck.
    »Du bist so schön«, flüsterte der blinde Piratenfürst und trat auf sie zu. »Ich kann deine Schönheit hören und riechen. Ich könnte dich malen, wenn ich es wollte: deine braunen Augen und das Feuer in ihnen. Die leuchtende Stirn, den Schwung deiner Nase«, er strich ihr mit den Fingerspitzen über ihre Wange, »und die spöttischen Lippen, die ich so mag.«
    Er beugte den Kopf, um Hannah zu küssen, da sprang Will über die Reling an Bord. »Hannah!«, rief er. »Hannah, hier sind deine Schwerter!« Er packte die Griffe der Waffen und versuchte, sie aus der Bordwand zu reißen, doch sie steckten zu tief im Holz.Will war nicht stark genug, und als Whistle das hörte, drehte er sich amüsiert zu ihm um.
    »Kämpfst du jetzt schon mit der Hilfe von Kindern?«, fragte er spöttisch und Will, der diesen Spott nicht ertrug, fauchte zurück: »Ich bin kein Kind, Fettsack. Ich bin Höllenhund Will,
der Pirat von Berlin. Schreib dir das gefälligst hinter deine Blumenkohlohren!«
    Will lief jetzt puterrot an. Er bekam die Waffen nicht aus dem Holz und er hörte das Lachen von Whistle.
    »Oh«, lachte der, »das werde ich tun. Höllenhund Will - habt ihr das alle gehört? Da steht doch tatsächlich der Pirat von Berlin. Die große Legende, das böse Gerücht.«
    Will

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