Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
gefürchtete Augenblick, von dem ab erbeutete havenitische Waffen benutzt werden mussten, näherte sich mit Riesenschritten, denn der Munitionsvorrat des Kommandotrupps schrumpfte beängstigend schnell zusammen.
    Wenigstens war es für beide Seiten schauerlich, und für den Feind sogar noch ein wenig mehr. Im Moment waren die Sea Fencibles sowohl zahlenmäßig als auch in Bezug auf Feuerkraft überlegen. Die überlebenden SyS-Leute und Feldpolizisten Euvinophans, von denen Kampfpanzer, Schützenpanzerwagen und Vorräte verteidigt wurden, erlitten weitaus höhere Verluste als die Angreifer.
    Trotzdem gaben sie nicht auf. Kugeln pfiffen und heulten zu beiden Seiten Ryders umher, und ein Sea Fencible bäumte sich auf und brach schreiend und sich windend zusammen.
    Willkommen im Brüderlichen Orden derer, die wissen, wie Kugeln schmerzen.
    Ryders Comgerät rauschte auf. »Hier Claymore Red Leader. Ich erhalte Beschuss. Was ist los?«
    Chung antwortete: »An der alten Ausbildungskaserne sitzen Infanteristen Euvinophans von Lastwagen ab. Sie scheinen bewaffnet zu sein, greifen aber noch nicht an. Die Nautilus ist nun in Reichweite und bittet um Zieldaten für das Flugfeld.«
    »Sagen Sie ihr, wir haben keine Sicht auf das Flugfeld. Keine Sicht, kein Beschuss. Können Sie Nautilus anweisen, auf Euvinophans Söldner zu feuern?«
    »Wenn ich das nicht könnte, wären auf Erewhon und auf Manticore eine Menge Steuerzahler betrogen worden!«
    »Weniger Scherze und mehr Feuerunterstützung, wenn ich bitten darf.«
    »Datenübertragung beginnt – jetzt!«
    Das sollte genügen – der Chef des Schweren Zuges war nicht nur einer der vielversprechenderen Sea-Fencibles-Offiziere, ihm standen auch drei der besten auf schwere Waffen spezialisierten Sergeants zur Verfügung, die Ryder im ganzen Marinecorps kannte. Sie gehörten zu der Sorte, die den Befehl, ein bestimmtes Haus anzuvisieren, mit der Gegenfrage kontert: »Und welches Zimmer?«
    Euvinophans Leute saßen in der Tinte. Wenn sie den Kampf abbrachen und flohen, umso besser – dann würden sie ihr Leben retten und gleichzeitig nicht nur ihren, sondern auch den Ruf ihres Anführers untergraben. Dann wäre es egal, was mit dem Fahrzeugpark geschah, denn niemand würde Carl Euvinophan mehr auf ein Bier auf die andere Straßenseite folgen, geschweige denn über den Ozean, um Canmore zu erobern.
    »Major!«
    Die Stimme gehörte dem jüngsten Marine im Beraterteam, einem frischgebackenen Sergeant, der auf Sprengungen spezialisiert war.
    »Wir haben das Treibstoffdepot eingenommen, und die Sea Fencibles haben die Sprengladungen angebracht. Insgesamt vier Stück. Aber wir können nichts tun. Gleich auf der anderen Seite der Mauer ist eine Schule voller Kinder, noch voll im Explosionsbereich.«
    Ryder dachte einige sehr ungehörige Dinge über die Städteplaner im Königreich von Chuiban, dann nickte sie.
    »Verstanden. Sie und die Fencibles bewachen die Ladungen. Entschärfen, falls Sie in Gefahr geraten, überrannt zu werden. Warten Sie auf mein Signal – Kodewort: Halluzination.«
    »Halluzination. Jawohl, Ma’am. Ich wünschte, es wäre eine.«
    »Da sind Sie nicht allein, Sergeant.«
     

7
     
    Ryder eilte dem Pionier-Sergeant hinterher und fand sich am Fuße einer niedrigen Mauer wieder. Bevor irgendjemand oder irgendetwas (einschließlich ihrer eigenen Bedenken) sie davon abhalten konnte, kletterte sie hinauf. Niemand schoss auf sie, aber ungefähr fünfzig Augenpaare starrten sie aus ebenso vielen fassungslosen Gesichtern an.
    »Die Schule räumen!«, brüllte Ryder. Sie hätte zehn Jahre ihres Lebens für ein Megafon geopfert, mit dem sie im Gebäude zu hören war. Die Schule hatte ein Ziegeldach, ein Holzbalkenwerk und Dutzende von Glasfenstern. Die Druckwelle allein hätte genügt, jeden Menschen in dem Gebäude zu zerfetzen.
    Am liebsten hätte Ryder geschrien, aber damit hätte sie wohl nur eine Panik ausgelöst. Statt dessen deutete sie auf den Ausgang. »Beeilt euch! Flieht!«, rief sie. »Das Treibstoffdepot brennt und kann explodieren. Raus aus der Schule mit euch, rennt, was ihr könnt!«
    Die Kinder drehten sich langsam um und gingen noch langsamer zum Ausgang. Ryder fragte sich, ob sie die Sea Fencibles vielleicht für Feuerwehrleute hielten, denen zuzusehen sehr spannend wäre, ob sie das Feuer nun löschten oder nicht, bevor es zur Explosion kam.
    Zwei glückliche Zufälle retteten den Kindern das Leben. Der erste bestand im ersten Schuss von der Nautilus : Es

Weitere Kostenlose Bücher