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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Inzwischen leuchtete ihr Freund mit der Lampe. Der armdicke Lichtfinger glitt über die Steigleiter nach unten und fand sein Ziel auf einem feucht schimmernden Boden.
    »Das ist ja gar nicht so tief«, sagte er.
    »Mir reicht es.«
    »Du gehst vor.«
    »Nein.«
    Henri verdrehte die Augen. Er sah, daß so eine Freundin einen Schritt zurückgewichen war. »Sei doch nicht dumm, Mädchen. Oder willst du das Gitter wieder auf die Öffnung legen?«
    »Nein, das auch nicht.«
    »Dann los.«
    Giselle zitterte, als sie sich dem Loch näherte. Vorsichtig drückte Henri sie in die Knie, gab ihr Anweisungen, wie sie sich zu verhalten hatte, wenn sie nach unten ging, aber die Angst konnte er ihr nicht nehmen.
    »Immer vorsichtig.«
    »Ja, schon gut.«
    Henri schaute Giselle nach, wie sie zitternd in die Tiefe stieg. Mit jeder Sprosse, die das Mädchen hinter sich ließ, steigerte sich ihre Furcht vor dem Unbekannten. Sie sah die Schachtwand, in der dunkle Wasserstreifen hinabrannen und sie an Blut erinnerten.
    Dabei war es Unsinn, so etwas zu denken, doch sie konnte einfach nicht anders.
    Über ihr hatte Henri das Gitter genommen und auf die Öffnung gelegt.
    Es paßte genau in einen dafür vorgesehenen Rahmen. Niemand wurde merken, daß es mal herausgenommen war.
    Giselle halle den Boden erreicht. Die hohen Turnschuhe versanken bis über die Sohlen im stinkenden Schlick. Das Mädchen schaute in die Höhe, um den Einstieg ihres Freundes zu verfolgen.
    Henri ging so, als hätte er nie in seinem Leben etwas anderen getan.
    Geschmeidig und mit sicheren Bewegungen. Er war eben ein guter Sportler Bei den Turnern gehörte er zur Spitze.
    Die letzten drei Sprossen ließ er sich kurzerhand fallen, Dicht vor seiner Freundin landete er am Boden, und das Schmutzwasser eine kleinen Pfütze spritzte fontänenartig in die Höhe.
    »Na?« fragte er und grinste »Wie geht es dir?«
    »Mies.«
    Er lachte. »Das wird gleich besser, wenn du erst mal den ersten Schluck zum Aufwärmen genommen hast.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Komm jetzt.« Er faßte ihren Arm. »Wir haben uns sowieso schon verspätet.«
    »Woher kennst du überhaupt den Weg?« fragte Giselle.
    »Es gibt Karten, meine Liebe, und die habe ich zuvor studiert. Man muß stets gut vorbereitet sein.«
    »Meinetwegen.«
    Obwohl die beiden noch keinen Abwasserkanal erreicht hatten, roch es dementsprechend faulig. Sie befanden sich an einer relativ trockenen Stelle. Irgendwie wurde Giselle an einen stillgelegten U-Bahnschacht erinnert. An den bogenförmigen Wänden in der Nähe erkannte sie gelblich schimmernde Kacheln, die allesamt lange Schmutzstreifen zeigten.
    Vor ihnen lag ein kurzer Stollen, der in einen der großen Gänge mündete.
    »Soll ich dich an die Hand nehmen?« fragte Henri ein wenig spöttisch.
    »Nein, danke, du könntest mich höchstens tragen.«
    »Das wird mir auf die Dauer zu schwer. Aber du bleibst ja sowieso in meiner Nähe.«
    Die beiden setzten sich in Bewegung. Henri schaute stets nach vorn.
    Sein Blick folgte dem Lichtfinger der Lampe, während Giselle Virain zu Boden sah, der eine schmutzige Matschfläche bildete. Hier lagen Schlamm und Unrat. Beides zusammen bildete einen Teppich, vor dem sich das Mädchen ekelte.
    Kurz bevor die beiden den Gang erreichten, machte Giselle die Entdeckung. Sie blieb abrupt stehen. Ein leiser Schrei wehte über ihre Lippen.
    Auch Henri hatte den Laut gehört. Er drehte sich um. Seine Stimme klang unwillig, als er fragte: »Was hast du denn?«
    »Da, am Boden!«
    Henri schaute und folgte mit seinen Blicken dem ausgestreckten Zeigefinger. Zusätzlich nahm er die Lampe und leuchtete die Stelle an.
    Ja, da waren Abdrücke im Schlamm.
    Keine Hinterlassenschaft eines Menschen, deren Füße sehen anders aus. Dieser Abdruck wirkte so, als wäre ein Stock tief in die Schlammasse gedrungen.
    Und da war nicht nur einer. Mehrere hintereinander, die eine Reihe bildeten. Sie kam vom Gang her. Das war nicht normal. Vor allen Dingen nicht für Giselle, die sowieso schon unter einem seelischen Druck stand.
    »Das sieht vielleicht aus«, flüsterte sie.
    »Na und?«
    »Ich habe Angst.«
    »Ach, Unsinn.«
    »Das sind Spuren, die man sich nicht erklären kann. Wer weiß, wer sich hier unten noch alles herumtreibt.« Ihre Stimme klang ein wenig schrill. »Das sind Schlupflöcher für Verbrecher, Mörder oder Diebe.«
    »Weshalb nicht Ungeheuer?« fragte Henri.
    Giselle schüttelte den Kopf. »Ich sehe schon, du nimmst mich nicht ernst.«
    »Das nehme

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