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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Über ihm hing ein zweites Staubband in der Luft; es musste von der Decke stammen. Faszinierend. Er beobachtete, wie sich das obere Band heransenkte und mit dem niedrigeren vereinigen wollte.
    Er konnte nicht sagen, wie lange er so dagestanden und beobachtet hatte, bis eine neuerliche Störung ihn aus seiner Halbbenommenheit riss. Etwas krachte gegen die Wand des Gebäudes und sandte eine weitere Stoßwelle durch das Bauwerk. Dieser Stoß war schwächer als die anderen, aber er wiederholte sich unablässig, wenigstens ein Dutzend Mal. Dann hörte Saint-Just plötzlich Pulsergewehre jaulen und Dreiläufer tödlich fauchen; jetzt wusste er, was die schwächeren Stöße verursacht hatte.
    Sturmshuttles. Sturmshuttles hatten Löcher in die Außenwand des Turms geschossen und sich dann in die Breschen gebohrt und Sturmtruppen ausgespien.
    Er fuhr zu seinem Schreibtisch herum, riss die Schublade auf und nahm den Pulser an sich, den er dort für Notfälle verwahrte. Dann drehte er sich um und rannte zur Bürotür. Er wusste zwar nicht, was vorging, aber er musste verschwinden, bevor …
    Die Tür löste sich in eine Splitterwolke auf, bevor er sie erreichte. Die Gewalt der Explosion schleuderte ihn zurück und riss ihm den Pulser aus der Hand. Die Waffe prallte gegen die Wand und schlug neben der Türöffnung auf den Boden. Saint-Just schüttelte den Kopf und richtete sich auf Hände und Knie auf. Sein Gesicht war überströmt von Blut. Es rann ihm aus zahllosen oberflächlichen Schnitten und Kratzern, die ihm die umherwirbelnden Türsplitter beigebracht hatten. Das war nun egal. Stur begann er, zum Pulser zu kriechen. Für ihn zählte nur noch, diese Waffe zu erreichen, sich aufzurappeln und das Vorzimmer zu durchqueren. Er wollte den geheimen Liftschacht auf dem Korridor erreichen, der zum Dachhangar führte.
    Vor ihm krachte ein Fuß zu Boden, und Saint-Just erstarrte, denn der Fuß war gepanzert. Geduckt starrte er den Fuß an, und dann folgten seine Augen widerwillig dem rußgeschwärzten Bein aus synthetischem Stahl. Als sein Blick einen Punkt erreichte, der fünfundzwanzig Zentimeter über Augenhöhe lag, hielt er inne, denn er sah nun in die Mündung eines Pulsergewehrs, Militärausführung.
    Unfähig zu begreifen, wie ihm geschah, kniete Saint-Just vor dem Fuß, obwohl weitere Füße durch die Trümmer seiner Bürotür trampelten. Aus dem Vorzimmer drang Rauch herein, und von fern hörte er Gebrüll und Schreie, überlagert vom unverkennbaren Lärm der Handpulser und schwerer Waffen. Nur das Geräusch der Füße jedoch schien ihm direkt ins Gehirn zu dringen, in einer makellosen, reinen Klarheit, als brauchte er dazu keine Ohren. Nun kamen noch mehr Fußpaare hinein: drei weitere in Panzeranzügen, einer in den üblichen Stiefeln der Volksflotte.
    Ein Exoskelett jaulte auf, und eine gepanzerte Faust packte Saint-Just beim Kragen. Rau und mühelos, aber nicht brutal, zog sie ihn auf die Füße, und er wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Er wollte klar sehen können. Mehrere Sekunden brauchte er dazu, doch am Ende hatte er es geschafft. Und als er in Thomas Theismans Augen blickte, presste er die Lippen zusammen.
    Der Bürger Admiral stand zwischen vier hoch aufragenden Panzeranzügen des Volks-Marinecorps, und Saint-Just kniff die Augen zusammen, als er den Pulser in Theismans Hand sah. Es war die Waffe, die er fallen gelassen hatte. Saint-Just krümmte unwillkürlich die Finger, als wollte er den Pistolengriff umfassen, den er nicht mehr hielt.
    »Bürger Vorsitzender«, sagte Theisman gleichmütig, und Saint-Just fletschte die Zähne.
    »Bürger Admiral«, brachte er zur Antwort hervor.
    »Sie haben zwo Fehler begangen«, sagte Theisman. »Nein, eigentlich sogar drei. Der erste bestand darin, dass Sie mir den Befehl über die Zentralflotte gaben, ohne mir einen neuen Volkskommissar zuzuteilen. Ihr zwoter Fehler war, dass Sie Admiral Gravesons Datenbanken nicht vollständig haben löschen lassen. Es hat ein wenig gedauert, bis ich die Datei fand, die sie darin versteckt hatte. Ich weiß nicht, was geschehen ist, als McQueen losgeschlagen hat. Vielleicht ist Graveson in Panik ausgebrochen und hatte Angst zu handeln, nachdem McQueen Sie nicht sofort zusammen mit Pierre erwischte, wie es geplant war. Wie auch immer, in der Datei verriet sie mir, mit wem ich Kontakt aufnehmen könnte, falls ich jemals dort weitermachen wollte, wo McQueen aufgehört hat.«
    Er schwieg, und Saint-Just starrte ihn für die Dauer eines

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