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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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irgendjemand (einschließlich Reynaud) es vor dem Angriff für möglich gehalten hätte. Zum Teil lag das wohl daran, dass man die ursprüngliche Infrastruktur nach wachsendem Bedarf ergänzt hatte, während der Ersatz von vornherein darauf ausgelegt gewesen war, genau bekannte Bedürfnisvorgaben zu erfüllen. Ein weiterer Faktor, so musste Reynaud widerwillig zugeben, bestand darin, dass die Regierung High Ridge den Wiederaufbau Basilisks als perfekte Gelegenheit betrachtete, gewaltige Summen in öffentliche Projekte zu pumpen. Dadurch entstanden nicht nur Arbeitsplätze – keineswegs ein untergeordneter Punkt, seit das Militär schrumpfte und entlassene Navyangehörige den Arbeitsmarkt überschwemmten –, es passte auch hervorragend zum High Ridge'schen Slogan: ›Den Frieden aufbauen‹.
    Das kann man wohl sagen, dass sie ›den Frieden aufbauen‹ , dachte Reynaud voll Abscheu. Den Krieg hätten diese Idioten jedenfalls nicht führen können! Trotzdem ist Basilisk wahrscheinlich noch weit weniger eine Gaunerei als gewisse andere Programme, die sie ins Leben gerufen haben.
    Und aus diesem Grunde – das gestand er ein, wenn auch nur vor sich selbst –, gefiel ihm seine augenblickliche Aufgabe nicht. Nicht nur, weil man ihn von Basilisk abgezogen hatte, während das Sonnensystem noch darum kämpfte, wieder auf die Beine zu kommen, sondern vor allem, weil das gesamte Programm, das er befehligen sollte, offenbar allein aus einem Grund genehmigt worden war: weil High Ridge und seine Handlanger es als überaus öffentlichkeitswirksam ansahen – ganz gleich, wie sinnlos es aus objektiver Sicht sein mochte.
    Sei fair , schalt er sich. Sie blähen vielleicht das Budget auf und spielen ihre Kopfgeburt mit allen politischen Finessen aus, aber es ist wirklich an der Zeit, dass sich jemand hinter Kare stellt und ihn anschiebt. Ich kann nur das ganze Getue nicht ausstehen. Und außerdem finde ich, dass es nicht gerade die Regierung sein sollte, die das Anschieben übernimmt. Vor allem aber kann ich's überhaupt nicht leiden, wenn mir jemand wie Makris im Nacken sitzt – oder wenn jemand die Leute schikaniert, die für mich arbeiten. Und …
    Er zwang sich, damit aufzuhören, immer mehr auf die Liste der Dinge zu setzen, die ihm an seiner Situation nicht passten. Zudem gestand er sich ein, dass unter dem Strich alles auf eines hinauslief: Reynaud war es zutiefst zuwider, dass Baron High Ridge und seine Kreaturen jeden Verdienst einheimsen würden, der aus der Sache entstünde.
    Er funkelte die Kabinendecke noch ein Weilchen an, dann blickte er aufs Chrono, seufzte, setzte die Füße wieder auf die Decksohle, wohin sie gehörten, und stellte die Sessellehne aufrecht. Wo er schon an Professor Kare dachte …
    Die Tür (sie war einfach zu prächtig, als dass man sie selbst hier auf Hephaistos als ›Luke‹ hätte bezeichnen können) öffnete sich absolut pünktlich. Das lag, wie Reynaud wusste, keineswegs an Professor Dr. Jordin Kare, der nur selten irgendwo rechtzeitig eintraf, sondern an Trixie Hammitt, Reynauds Sekretärin, die von Pünktlichkeit so besessen war, dass sie ein ganzes Regiment von Kares auszugleichen vermochte.
    Der Admiral erhob sich hinter seinem Schreibtisch und streckte lächelnd die Hand vor, während Trixie den Mann hereingeleitete – den Mann, auf dessen Arbeit alle Anstrengungen basierten, die Reynauds Dienststelle mit dem grandiosen Namen Royal Manticoran Astrophysics Investigation Agency (Königlich-Manticoranisches Astrophysikalisches Erkundungsamt) gegenwärtig unternahm. Kare war mittelgroß und hatte schütteres bräunliches Haar; seine Augen schienen sich unschlüssig zu sein, ob sie grau oder blau sein wollten. Er war gut fünfzehn Zentimeter kleiner als Trixie, und die fast schon zwanghaft hektische Energie von Reynauds rothaariger Sekretärin schien den distinguierten Astrophysiker nur zu verwirren. Das war in Ordnung. Trixies Energie verwirrte selbst Reynaud, ja, sie schüchterte ihn sogar manchmal ein.
    »Professor Kare ist jetzt da, Sir«, verkündete sie forsch, und Reynaud nickte.
    »Das sehe ich«, stellte er milde fest. In Kares Augen zeigte sich ein humoriges Funkeln, als der Besucher dem Admiral fest die Hand schüttelte. »Könnten Sie uns Erfrischungen kommen lassen, Trixie?«, bat Reynaud.
    Hammilt bedachte ihn mit einem harten, scharfen Blick, als wolle sie ihn daran erinnern, dass sie für die Büroarbeit zuständig sei und nicht für die Verköstigung. Doch dann nickte sie

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