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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zur Mehrheit der Raumoffiziere, die nach einem höheren Rang trachteten, hatte er eine Laufbahn als Schiffstechnischer oder Taktischer Offizier nicht einmal in Erwägung gezogen. Seine erste und anhaltende Liebe galt den Raumbooten, und er hatte sich einen Namen gemacht als einer der recht dünn gesäten Offiziere, die sich zum einen als Ingenieur auszeichnen konnten und zum anderen als Testpilot der Volksflottenprogramme zur Entwicklung und Verbesserung von Pinassen und Shuttles. Die Arbeit, die er geleistet hatte, war lebenswichtig gewesen, brachte jedoch sehr wenig Kampfesruhm ein, zumindest nicht in den Augen der Offizierskameraden. Das war mit ein Grund, weshalb ein Mann mit seinen Verdiensten noch immer ein einfacher Lieutenant gewesen war, als Oscar Saint-Just ums Leben kam.
    »Gleich … jetzt!«, hauchte der Commander, und der Plot sah schlagartig ganz anders aus, denn eine gewaltige Welle kleinerer Icons trennte sich von den grünen Punkten der republikanischen LACs und strebte der näher kommenden roten Flut entgegen.
    Foraker bemerkte, dass sie den Atem anhielt, während sie zusah, wie die winzigen, feurigen grünen Pfeile den Mantys entgegen flogen. Ohne Zweifel hätte jeder Manticoraner, der den Raketenstart beobachtet hatte, mittlerweile seine Panik bezwungen. Schließlich stand fest, dass kein Zielsucher einer republikanischen LAC-Rakete in der Lage war, die solide Wand aus Täuschkörpern und Störsendern zu durchdringen, die die Manticoraner aufboten. Und schon gar keine Chance hätten sie gegen die Systeme zur elektronischen Kampfführung an Bord der manticoranischen LACs. Dennoch jagten dem havenitischen Beschuss Antiraketen entgegen, aber nicht in der Stückzahl, die man gegen die kampfstärkeren Raketen größerer Gegner eingesetzt hätte. Dutzende der einkommenden Vögelchen wurden ausgelöscht, doch eindeutig sparten sich die manticoranischen Raketenabwehroffiziere ihre begrenzten Vorräte an Antiraketen auf, um sie gegen eine glaubhaftere Bedrohung als von havenitischen LACs abgefeuerte Lenkwaffen einzusetzen.
    Schließlich wussten sie ja, dass die wenigen hundert havenitischer Raketen, die auf sie zurasten, ihnen nicht schaden könnten.
    Wie die Dinge standen, hatten sie damit sogar Recht – bis zu einem gewissen Punkt. Dieser Punkt war erreicht, als die republikanischen Raketen das Ende ihrer Flugbahn erreichten, obwohl sie noch fast vierzigtausend Kilometer von den manticoranischen Booten entfernt waren, und die erste Welle detonierte.
    Aus dieser Entfernung konnten sie die Raumfahrzeuge nicht angreifen, weil es keine Laser-Gefechtsköpfe waren. Auch handelte es sich nicht um gewöhnliche atomare Gefechtsköpfe im konventionellen Sinn des Wortes. Ferner trugen sie keine der raffinierten und teuflisch wirksamen elektronischen Kampfsysteme, wie die Manticoraner sie besaßen, denn so ungern Shannon Foraker es auch zugab, es würden Jahre vergehen, wenn nicht gar Jahrzehnte, bis die Republik Haven aufgeholt hatte und technisch so leistungsfähig geworden war wie Manticore. Wie Commander Clapp schon vor zwei T-Jahren zu Foraker gesagt hatte, bestand die einzige praktische Lösung darin, einen Weg zu finden, auf dem man die technische Überlegenheit der Manticoraner umgehen konnte.
    Und genau dazu war die Cimeterre -Klasse und ihre Bewaffnung gebaut worden. Clapps Lösung war ohne Zweifel der vielen Zeit zu verdanken, in der er über die begrenzten, mit Hindernissen überhäuften, von Gefahren wimmelnden Umgebungen nachgedacht hatte, in denen Pinassen und Sturmshuttles routinemäßig operieren mussten. Beständig hatte Clapp neue Szenarien ersonnen. Nur wenige Taktische Offiziere dachten an solche Gefechtsbedingungen, wenn ›richtige‹ Raumschiffe beteiligt waren, selbst wenn es sich bei den fraglichen Raumschiffen nur um LACs handelte. Immerhin waren Pinassen und Sturmshuttles letztendlich entbehrlich. Jeder wusste, dass ein bestimmter Prozentsatz von ihnen verloren gehen würde, ganz gleich, welche taktische Doktrin angewandt wurde. Zum Glück waren sie billig und im Vergleich zu Sternenschiffen mit so wenig Personal besetzt, dass auch ein relativ hoher Verlustfaktor vertretbar war, solange die LACs nur ihr Missionsziel erreichten.
    Und das war auch der hauptsächliche taktische Vorteil des LAC, wie Clapp dargelegt hatte. Nur weil es immerhin auch dreißig- bis vierzigtausend Tonnen masste, waren die meisten Menschen der Ansicht, dass ein LAC nicht mit einer Pinasse oder einem Shuttle

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