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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Werfer.
    Raketen wie diejenigen, die plötzlich viel früher detonierten, als irgendein Manticoraner erwartet haben konnte. Raketen, die keinerlei Zielsucher enthielten, keine Durchdringungshilfen, keine Laser-Gefechtsköpfe – nur die größten, vernichtendsten und schmutzigsten Nuklearsprengköpfe, die Mitchell Clapp und seine Kollegen hatten konstruieren können. Diese Sprengköpfe waren nicht dazu ausersehen, feindliche LACs zu vernichten, sondern sollten den Feind seiner Vorteile in der elektronischen Kampfführung berauben, und im Plot ließ sich deutlich erkennen, dass ihnen das auch gelungen war.
    Von dem Tsunami der Raketen waren brutale Wellenfronten aus Plasma und Strahlung nach vorn gepeitscht. Seit Jahrhunderten hatte niemand mehr solch eine brutale Methode angewendet, um Täuschkörper und Störsender zu beseitigen. Selbst nach der Neugeburt der Raketengondel, die als ›weiches Ziel‹ höchst verwundbar war gegen nukleare Naheinschläge, hatte nie jemand versucht, die gleiche Taktik auf Eloka-Drohnen und ferngesteuerte Plattformen anzuwenden. Das jedoch lag vor allem an den Entfernungen, über die hinweg Raumgefechte für gewöhnlich ausgetragen wurden, und an der Tatsache, dass die Impellerkeile von Kampfschiffen Hunderte von Kilometern durchmaßen. Für die überdimensionalen Pinassen, die Clapp entwickelt hatte, galten diese Beschränkungen in keiner Weise. Die Cimeterre war noch mehr als ihr manticoranisches Gegenstück dazu gebaut, ihr Gefecht auf geringste Entfernungen zu führen. Sie war eine Messerkämpferin, keine Scharfschützin, und sie verzichtete auf Finesse und Raffinement zugunsten eines Handgemenges mit Zähnen und Klauen und bloßen Fäusten und allen schmutzigen Tricks.
    Die ersten Detonationen hatten ein thermonukleares Loch in den elektronischen Schild gerissen, der die manticoranischen LACs beschützte, und eine zweite Welle der gleichen massiven Salve raste durch die Öffnung. Ihre Vögelchen detonierten zehntausend Kilometer dichter an den Manticoranern, rissen das Loch noch weiter auf, und die nächste Raketenwelle nutzte die Öffnung aus, die von der zweiten erzeugt worden war. Sie schloss bis auf knapp dreitausend Kilometer zu den manticoranischen LACs auf, bevor sie in einer letzten Wellenfront aus Gaspartikeln, Hitze und harter Strahlung verging.
    Kumulativ war die Wirkung vernichtet. Der ›Dreier‹, wie Clapp ihn getauft hatte, bestrahlte nicht nur die ferngesteuerten Drohnen und Täuschkörper (die, die er nicht gleich vernichtete) und nahm ihnen einen Großteil ihrer Wirksamkeit, er richtete auch eine heillose, wenngleich kurze Verheerung in den Ortungsanlagen und Feuerleit-Systemen der manticoranischen LACs an. Wie alle Kampfschiff-Sensoren waren sie recht resistent gegen einen EMP, doch nichts hatte sie auf die präzise synchronisierte Detonation so vieler Multi-Megatonnen-Sprengköpfe in einem solch kleinen räumlichen und zeitlichen Volumen vorbereitet. Tatsächlich war es sogar recht fraglich, ob irgendetwas sie darauf hätte vorbereiten können . Es war, als blickten die Ortungsanlagen plötzlich in den Bauch einer Sonne, und wertvolle Sekunden lang waren sie von der schieren, unvorstellbaren Grimmigkeit des Ereignisses geblendet und verwirrt.
    Und während sie noch benommen waren, raste die zweite Salve der Cimeterres heran. So unterlegen die Zielsucher und Durchdringungshilfen der Raketen in dieser Salve auch sein mochten, gegen Abwehrsysteme, die kaum in der Lage waren, die herannahenden Lenkwaffen zu erkennen, genügten sie allemal. Brüllend stürzten sie sich auf ihre Ziele, hängten sich gnadenlos an ihre Fersen und folgten den auserkorenen Opfern während der letzten verzweifelten Ausweichmanöver, die ihnen ihr halb geblendeter Zustand erlaubte. Und dann detonierten sie auf Entfernungen von höchstens fünftausend Kilometern.
    Diesmal handelte es sich um Abstandswaffen, und die scharlachroten Icons der manticoranischen ›Super-LACs‹, die während der Offensive der Achten Flotte einen havenitischen Verband nach dem anderen zerfleischt hatten, begannen mit entsetzlicher Geschwindigkeit aus dem Plot zu verschwinden.
    »Zwoundachtzig Prozent Abschüsse, mein Gott!«, rief Commander Lampert überglücklich, als die Zahlen bekannt wurden. » Zwoundachtzig Prozent!«
    »Zwoundachtzig bisher«, verbesserte Foraker ihn ruhig, und Lampert nickte zustimmend, während die Cimeterres weiterhin gegen die zerrissenen und gequälten Formationen ihrer

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