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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ruderkorrektur vornehmen, Skipper«, sagte Harris. »Sobald unser Vektor sich ändert, ändert sich auch ihrer. Sie laufen auf einem ständig aktualisierten Spiegelkurs.«
    Ferrero blickte den Signaloffizier an. »Ich nehme nicht an, dass man uns darüber informiert hat und Sie vergessen haben, mir das zu melden, Mecia?«, fragte sie.
    »Nein, Ma'am, man hat uns nicht informiert«, versicherte Lieutenant McKee ihr.
    »Komisch, das habe ich mir gleich gedacht«, erwiderte die Kommandantin.
    Es war nicht ungewöhnlich, wenn ein Kampfschiff Ortungs- und Zielverfolgungsübungen anhand von Frachtern oder sogar Kriegsschiffen anderer Flotten durchführte. Doch verlangte die einfachste Höflichkeit – und der gesunde Menschenverstand –, ein anderes Kriegsschiff darüber zu informieren, wenn man ihm nachschleichen wollte … Es sei denn natürlich, man verfolgte Absichten, die nicht freundschaftlich waren. Aus diesem Grund gebot schon eine ganz praktische Vorsicht, vorher um Erlaubnis zu bitten, denn nur so ließen sich Missverständnisse vermeiden, die unangenehme Folgen nach sich ziehen konnten. Besonders galt das in Zeiten mit angespannter interstellarer Lage.
    »Anzeichen für aktive Ortung?«, fragte sie den Taktischen Offizier nach einem Augenblick.
    »Nein, Ma'am.« Die Frage war nicht so töricht, wie sie vielleicht klang. Ferrero wusste genauso gut wie Harris, dass sie auf diese Entfernung auf keinen Fall von den Ortungsanlagen eines Schiffs getroffen worden sein konnten. Doch danach hatte Ferrero sich auch gar nicht erkundigt. »Ich finde keinerlei Anzeichen für irgendwelche Langstrecken-Plattformen«, beantwortete Harris ihre eigentliche Frage.
    »Verstehe«, sagte Ferrero säuerlich. Bei dem gegenwärtigen Abstand zwischen den beiden Schiffen konnte Harris das andere Schiff nur über die Tastsatelliten im Auge behalten, die von der Jessica Epps in den Außenbezirken des Harston-Systems ausgesetzt worden waren, nachdem Ferrero ihre Piratenjagd dorthin verlegt hatte. Die Gravimpulssender dieser Langstreckenplattformen übermittelten dem Taktischen Offizier Echtzeitdaten aus dem äußeren Sonnensystem, ohne weit gefächert Geisterreiter-Aufklärungsdrohnen einsetzen zu müssen. Solche Drohnen waren nicht nur sehr teuer, sondern auch etwas, womit die Royal Manticoran Navy nicht unnötig herumprotzte: Schließlich konnte eine andere Flotte keinerlei Ortungsdaten über ein Gerät erhalten, wenn sie es gar nicht erst zu sehen bekäme.
    Die Tastsatelliten hatten außerdem eine viel höhere Dauerleistung als die teureren Drohnen, denn sie verharrten an einer Stelle, ohne Impellerkeile aufrechterhalten zu müssen. Wegen dieser Faktoren war es mittlerweile allgemein bekannt, dass patrouillierende Kreuzer der RMN die äußeren Bereiche der Sonnensysteme, für die sie verantwortlich waren, routinemäßig mit überlichtschnell sendenden Scansats spickten. Die Stealth-Systeme dieser Satelliten waren recht rudimentär; daher wusste man, dass man nach ihnen Ausschau halten musste und dass sie für Schiffsortungsanlagen recht leicht zu entdecken waren. Eindeutig war dem anderen Kreuzer schon seit einiger Zeit klar, dass die Jessica Epps von seiner Gegenwart wusste – zumindest grundsätzlich. Genauso offensichtlich war jedoch, dass das andere Schiff die Jessica Epps über die gegebene Distanz nur mit Langstrecken-Drohnen verfolgen konnte, und wenn selbst die Ortungsgeräte eines manticoranischen Kreuzers sie nicht finden konnten, mussten diese Drohnen eindeutig weit bessere Stealth-Systeme haben, als es Erica Ferrero recht war. Dennoch, Harris hatte seinen Bericht noch nicht beendet.
    »Äh, verzeihen Sie, Ma'am, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie verstanden haben. Völlig verstanden«, fügte er schnell hinzu, als sie einen scharfen Blick auf ihn abschoss.
    »Dann würde ich vorschlagen, dass Sie mich erleuchten, Mr Harris«, entgegnete sie kühl.
    »Ma'am, die Andys sind fast siebzehn Lichtminuten von uns entfernt«, erinnerte er sie respektvoll. »Trotzdem passen sie durchschnittlich drei Minuten nach unserer Kursänderung ihren Vektor an.«
    Ferrero erstarrte, und der Taktische Offizier nickte und tippte auf sein Display.
    »Ich beobachte seit achtzig Minuten passiv ihren Impellerkeil, Ma'am. Das längste Intervall dauerte bisher sechs Komma sieben Minuten, das kürzeste keine zwo. Die Daten sind auf dem Chip, falls Sie einen Blick darauf werfen wollen.«
    »Ich stelle Ihre Beobachtungen nicht infrage, Shawn«, sagte

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