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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schon auf, sich für mich zu entschuldigen. Sagen Sie mir lieber, was drinstand«, befahl Tremaine mit schiefem Grinsen, und Harkness zuckte mit den Schultern.
    »Wie bei allem anderen auch muss man recht dünne Daten richtig deuten, Skip. Den Graysons ist es jedenfalls gelungen, Zugriff auf einen vertraulichen Bericht der Konföderierten Navy zu ›erhalten‹. Sieht für mich ganz so aus, als hätten sie jemandem die Handfläche mit ein paar guten, altmodischen Dollars gekitzelt.
    Egal, wie sie drangekommen sind, es ist jedenfalls der Bericht eines Kreuzerkommandanten der Sillys. Anscheinend war er zufällig in der Nähe, als ein ›Freibeuter‹, den die gesamte Konföderierte Navy über ein halbes Jahr lang gejagt hatte, geradewegs in einen Hinterhalt der Andys fuhr. Dieser spezielle konföderierte Skipper scheint mir ein bisschen mehr drauf zu haben als der typische Silly-Offizier. Stellen Sie sich vor: Er hat den Piraten schon identifiziert und will sich unter seinen eigenen Stealth-Systemen gerade an ihn ranschleichen, als ein andermanisches Zerstörerpaar und ein Schwerer Kreuzer ›plötzlich auftauchen‹ und den Raider in Fetzen schießen.«
    »Plötzlich auftauchen?«, wiederholte Tremaine, und Harkness nickte.
    »Ein Zitat, Skip. Nun weiß ich natürlich, dass die Ortungsgeräte der Sillys nicht gerade erste Wahl sind, und ihre Ortungstechniker erreichen unsere Standards normalerweise nicht – sie genügen nicht mal den Maßstäben der Havies. Aber diesem Bericht nach zu urteilen hat dieser Skipper sein Schiff für einen Silesianer wirklich fest in der Hand. Und er hat ausdrücklich noch mal drauf hingewiesen, dass weder er noch irgendeiner seiner Leute von den Andys auch nur das Geringste geahnt hat, bis sie plötzlich ihr Stealth abgeschaltet und das Feuer eröffnet haben.«
    »Wie weit war der Silly denn entfernt?«, fragte Tremaine aufmerksam.
    »Deswegen mache ich mir eigentlich die meisten Gedanken«, gab Harkness zu. »Für den Kerl, der den Bericht geschrieben hat, sah es so aus, als hätten die Piraten die Andys nie gesehen. Die Lumpenhunde sind natürlich noch schlampiger als selbst die meisten Besatzungen der Konföderierten Navy; das muss also nicht unbedingt was heißen. Aber der Silly-Kreuzer war bloß ungefähr vier Lichtminuten vom nächsten Andy-Schiff entfernt, als es anfing zu schießen, und er hat sie ebenfalls vorher nicht gesehen.«
    »Vier Lichtminuten?« Tremaine kaute einen Moment lang auf der Unterlippe. »Verstehe, warum Ihnen das nicht besonders gefallen hat, Chief«, sagte er. »Kopieren Sie mir die Berichte bitte in meinen Posteingang?«
    »Wird gemacht, Skip.«
    »Wahrscheinlich muss ich sie markieren, damit die Alte Lady und McKeon und Truman auf jeden Fall auch einen Blick hineinwerfen. Wenn die Andy-Eloka derart verbessert ist, wie dieser Kreuzerkommandant behauptet …«
    »Absolut, Skip«, stimmte Harkness ihm zu und nickte dem Display zu, wo Commander Baker seine neue Angriffsformation eingenommen hatte und sich dem Opfer näherte. »Vielleicht stellt es sich ja noch als verdammt gute Idee heraus, Ihre Jungens und Mädels gegen Eloka allererster Güte zu drillen«, sagte er leise.

 
     
    23
     
     
    »Wissen Sie«, sagte Erica Ferrero zu ihrer Brückencrew, »langsam gehen mir diese Scherzkekse auf den Nerv.«
    Niemand antwortete auf ihre Feststellung. Zum Teil lag das daran, weil ihr Tonfall verriet, dass jeder, der so dumm war, in diesem Moment ihren Zorn auf sich zu lenken, es bereuen würde. Allerdings hatte das ohnehin kein Brückenoffizier der Jessica Epps vor, denn jeder einzelne von ihnen stimmte der Kommandantin aus vollem Herzen zu.
    »Haben wir irgendeine Vorstellung davon, was sie dieses Mal planen, Shawn?«, fuhr sie fort.
    »Jawohl, Skipper«, antwortete Lieutenant-Commander Harris mit leichtem Zögern. »Ich glaube sogar, ich weiß ganz genau, was sie vorhaben.«
    Ferrero drehte sich mit dem Kommandosessel dem Taktischen Leitstand zu und forderte Harris mit einer Kopfbewegung auf fortzufahren, und der Taktische Offizier zuckte mit den Schultern.
    »Wenn ich mich nicht sehr irre, Captain«, sagte er förmlicher, »führen sie eine Zielverfolgungsübung aus – an uns.«
    »Ach wirklich, das denken Sie?« Ferreros beiläufiger Ton ließ bei den meisten ihrer Offiziere die Alarmglocken schrillen.
    »Jawohl, Ma'am.«
    »Und Sie glauben das, weil …?«, ermutigte ihn die Kommandantin.
    »Weil sie jedes Mal Kurs und Beschleunigung ändern, wenn wir eine

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