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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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herauszukommen, und Admiral Kuzak wird sie zu Schrott schießen.«
    »Das bereitet mir ja gerade Kopfzerbrechen«, sagte Honor langsam. »Die Haveniten hätten nicht auf diese Weise vorgehen müssen. Warum sind sie von Anfang an direkt auf Sphinx zugestürmt?«
    »Das sind sie nicht«, erwiderte Brigham. »Sie haben den Winkel zwischen Resonanzzone und Hypergrenze geschnitten, damit sie abdrehen konnten, falls es nötig sein sollte.«
    »Nein, Mercedes.« Auf Honors Display schüttelte Cardones den Kopf. »Ich verstehe, was Ihre Hoheit meint. Der Beschleunigungswert, richtig, Ma'am?«
    »Ganz genau«, stimmte Honor zu. »Im Voraus können die Haveniten nicht genau gewusst haben, was geschehen würde, sobald sie auf die Homefleet trafen, aber ihnen dürfte klar gewesen sein, dass sie vor dem Planeten abgefangen und im Gefecht keine geringen Verluste erleiden werden. Indem sie aber mit solch hoher Beschleunigung anstürmten, obwohl sie es gar nicht mussten, bauten sie einen Vektor auf, den sie auf keinen Fall mehr aufheben konnten, ehe welche Kräfte wir auch immer von Trevors Stern heranführen, sie angriffen. Das sieht Theisman überhaupt nicht ähnlich. Er hätte seinem Kommandeur vor Ort mehr Manöverfreiheit lassen müssen, um zu verhindern, dass seine Einheiten sich in solch einer Falle fangen.«
    »Warum hat er es dann nicht getan?« Brigham runzelte die Stirn, während sie Honors Gedankengang nachvollzog.
    »Zuerst habe ich gedacht, es wäre ein Hinweis, dass Haven einen Angriff aus zwo Richtungen geplant hätte«, sagte Honor. »Uns zuerst bei Manticore angreifen, sodass wir die Dritte Flotte von Trevors Stern abziehen müssen, um das Heimatsystem zu verteidigen, und dann San Martin angreifen, nachdem wir es entblößt hätten. In diesem Fall könnte man gehofft haben, dass wir die Dritte und die Achte Flotte zwischen den beiden separaten Offensiven verzetteln und auf keine Bedrohung angemessen reagieren können.«
    »Das nenne ich eine hässliche Idee, Hoheit«, brummte Brigham.
    »Aber auch das sähe Theisman nicht ähnlich«, erwiderte Honor. »Er hat das Prinzip ›Einfach und leicht verständlich‹ begriffen, und in den anfänglichen Angriffen des ›Unternehmens Donnerkeil‹ war jede einzelne Operation unabhängig von den anderen angelegt. Sie fügten sich zwar zu einem großen Ganzen zusammen, aber er hat es sorgfältig vermieden, weit verteilte Flottenverbände koordinieren zu müssen oder ihnen abzuverlangen, sich zur Erfüllung eines Einsatzziels gegenseitig zu unterstützen. Die gesamte Offensive war sehr sorgfältig koordiniert, bis auf die Entscheidung, Tourville bis ins Marsh-System zu senden. Aber der Erfolg gleich welcher Operation hing nicht vom Erfolg irgendeines anderen, gleichzeitig stattfindenden Angriffs ab.«
    »Und wenn man sowohl Trevors Stern als auch Manticore angreift, hätte man diesen Fall.« Brigham nickte.
    »Ganz gewiss«, stimmte Honor zu. »Und beide Teilverbände hätten keine Möglichkeit, sich zu verständigen; verpasst also einer der Verbände den richtigen Zeitpunkt, wären wir vorgewarnt, ehe beide in Stellung wären. Es ist zwar nach wie vor möglich, dass Haven trotzdem solch ein Manöver versucht, und vor allem deshalb möchte ich den Trevors-Stern-Terminus nicht durch einen Massentransit sperren, aber ich glaube, uns steht irgendetwas anderes bevor.
    Wenn die Haveniten jedoch etwas anderes planen, dann begreife ich einfach nicht, was sie vorhaben. Nach dem ONI-Bericht zu ihrer aktuellen Flottenstärke ist das dort ein riesiger Teil ihres Gesamtschlachtwalls, und der hält auf einem Vektor direkt vor die Rohre unserer Abwehrforts zu, auf dem es ihm unmöglich ist, dem Gefecht mit der Dritten Flotte auszuweichen. Das gefällt mir nicht. Es ist dumm … und wenn Thomas Theisman eines nicht ist, dann dumm.«
     
     
     
     
    »Boss, bei allem schuldigen Respekt«, sagte Molly DeLaney, »aber ich glaube, es ist Zeit.«
    »Nein, wirklich?«, entgegnete Lester Tourville in solch trockenem Ton, dass DeLaney erstaunt aufblickte. Dann, fast gegen ihren Willen, lachte sie auf.
    Obwohl dieses Auflachen nicht sehr laut war, erschien es in dem angespannten Schweigen auf dem Flaggdeck dennoch so. Überall wurden Köpfe gehoben und richteten sich Augen auf die Stabschefin, und Tourville grinste. Das Erstaunen seiner Leute, dass er in solch einem Moment zu einem noch so müden Scherz imstande war, konnte er förmlich spüren. Und dann bemerkte er, wie dieses Erstaunen wenigstens

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