Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
rufen –, dann hätten wir vielleicht …«
    Sie verstummte und zwang sich zum Durchatmen.
    »Ich werde mich immer fragen, ob es besser gewesen wäre, nicht zu rufen«, sagte sie und gab vor Hamish etwas zu, bei dem sie sich nicht sicher war, ob sie es allein vor sich hätte zugeben können. »Habe ich ihn abgelenkt? Habe ich ihn bewegt, in meine Richtung zu schauen, genau in die falsche Richtung also, während er sonst vielleicht etwas gesehen, etwas bemerkt hätte?« Sie sah Hamish in die Augen. »Habe ich seinen Tod verschuldet?«
    »Nein.« Hamish schüttelte bestimmt den Kopf. »Ja, du hast ihn vielleicht abgelenkt, aber wovon? Von einem jungen Mann, den er schon tausendmal in die Flaggbrücke hat treten sehen, mit völlig legitimer Absicht?« Er schüttelte wieder den Kopf. »Nicht einmal ein graysonitischer Waffenträger hätte so etwas erwarten können, Liebes.«
    »Aber er war mein Freund«, flüsterte Honor. »Ich … er hat mir etwas bedeutet.«
    »Das weiß ich.«
    Nun drückte Hamish sie, und sie ergab sich seiner Umarmung.
    »Dennoch«, fuhr er fort, »deutet mir der Umstand, dass du so wenig Zeit zum Reagieren hattest, Verschiedenes an.«
    »Zum Beispiel?«
    »Erstens, dass er auf keinen Fall ein havenitischer Agent sein konnte. Das hätte er vor dir – oder vor Nimitz – niemals so lange verbergen können. Zwotens, dass er, was immer mit ihm geschehen ist, jedenfalls nicht psychojustiert war.«
    »Wieso das denn nicht? Ich meine, wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Zum Teil, weil Mandel, egal wie stur du ihn findest, recht hatte. Eine Justierung braucht Zeit – viel Zeit, auch bei jemandem ohne die Sicherheitssperren, die bei Offizieren zum Standard gehören. Zum Teil aber auch, weil jemand, der justiert wurde, sich dessen gewahr ist. Auf irgendeiner Ebene weiß er, dass er nicht vollkommen Herr dessen ist, was er tut. Ich habe deshalb mit Samantha sogar einen raschen Abstecher zum Haus deiner Eltern auf Sphinx gemacht und mich bei den Sagen-Künderinnen des Clans vom Hellen Wasser nach dem versuchten Anschlag auf Königin Adrienne erkundigt.«
    »Weißt du, das hatte ich vollkommen vergessen«, sagte Honor mit bekümmerter Stimme.
    »Du hast viel Stress gehabt«, entgegnete Hamish. »Aber Samantha hat das Sagenlied der ganzen Episode zu hören bekommen. Sie sagt, dass der Attentäter schon in dem Augenblick, in dem er in Dianchects geistige Reichweite kam, genau wusste, was mit ihm geschah. Es war keineswegs so, als … wäre ein Schalter umgelegt worden. Dianchect hat ihn entdeckt, ehe er in Sichtkontakt zu der Kronprinzessin kam, und er wusste in der gleichen Sekunde, in dem er das Geistesleuchten des Attentäters schmeckte, dass etwas furchtbar falsch war. Das ist hier nicht der Fall gewesen.«
    »Nein, das nicht«, stimmte Honor zu. »Als Tim durch die Luke kam, war er bester Stimmung. Alles war normal, ganz wie immer. Und dann plötzlich riss er Simons Pulser an sich.«
    »Also ist er nicht justiert gewesen«, sagte Hamish nachdenklich, »sondern er war programmiert .«
    »So kann man es wohl ausdrücken. Aber wie kann das zuwege gebracht worden sein?« Honor schüttelte den Kopf. »Deshalb denke ich immer wieder daran zurück. Wie in Gottes Namen könnte jemand einen anderen Menschen auf diese Weise programmieren , ohne dass dieser sich auch nur gewahr ist, dass es geschah?«
    »Die Antwort darauf kenne ich nicht«, sagte Hamish grimmig, »aber hier ist noch eine Frage: Wieso ist es jetzt passiert? Wieso nicht früher?«
    »Du willst damit sagen, dass man ihn während seines letzten Ausflugs nach Manticore programmiert hat, wie auch immer es vonstatten ging?«
    »Vermutlich, aber das CID hat seinen gesamten Besuch aufs Genauste unter die Lupe genommen, ohne irgendetwas Ungewöhnliches zu finden. Und davon mal ganz abgesehen, warum dann und dort ? Warum nicht bei einer Stabsbesprechung oder bei einer Einladung zum Abendessen?«
    »Vielleicht wegen der Gelegenheit«, erwiderte Honor nachdenklich. Als er sie anblickte, zuckte sie mit den Schultern. »Ich glaube, das war das erste Mal, dass er mit mir und nur einem Waffenträger zusammen war. Oder zumindest, dass nur ein Waffenträger dabei war, dem er sich aus gutem Grund auf Armeslänge so natürlich nähern konnte, dass selbst ein graysonitischer Waffenträger daran nichts ungewöhnlich gefunden hätte.«
    »Und warum wäre das wichtig?«
    »Weil«, sagte sie grimmig, »meine Waffenträger die einzigen ständig bewaffneten Personen in

Weitere Kostenlose Bücher