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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zugeben«, fuhr der Admiral dann fort, »dass ein Angriff auf ein Ziel wie Sansibar wirklich nichts für schwache Nerven ist, aber wenigstens steht uns diesmal etwas wie angemessene – und zutreffende – operative Aufklärung zur Verfügung. Und vorausgesetzt, unsere Zahlen stimmen, bringen wir diesmal auch einen genügend großen Hammer mit.«
    »Das weiß ich«, entgegnete DeLaney, und in ihrem Lächeln lag vielleicht eine Spur von Verlegenheit. »Es ist nur, dass wir beim letzten Mal so komplett mit runtergelassener Hose erwischt worden sind.«
    »Das«, gestand Tourville ein, »ist uns gewiss passiert. Diesmal allerdings können wir uns ziemlich sicher sein, dass Honor Harrington woanders ist. Und während ich nicht besonders zum Aberglauben neige, muss ich zugeben, dass ich das für ein gutes Omen halte.«
    DeLaney und er tauschten ein Grinsen, das mehr als ein wenig gezwungen wirkte, während sie sich an die Schlacht von Sidemore Station erinnerte. Es war das zweite Mal gewesen, dass Lester Tourville mit Honor Harrington die Klingen gekreuzt hatte. Beim ersten Mal hatten Schiffe unter ihrem Kommando ihr Schiff zusammengeschossen und sie gefangen genommen. Beim zweiten Mal, das gab er offen zu, hatte sie ihm so sehr in den Hintern getreten, dass dieser ihm zwischen die Ohren hüpfte.
    Hinter seinem gelassenen Gesichtsausdruck verbarg sich ein innerliches Schaudern, das ihn befiel, wann immer er an den Albtraum im Marsh-System zurückdachte. Vierhundert Lichtjahre von der Heimat entfernt mit einer Flotte unter seinem Kommando, die eigentlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem unvorbereiteten, ahnungslosen Gegner haben sollte. Er hatte aber entdecken müssen, dass sein Gegner alles andere als ahnungslos war – und tatsächlich sehr gut vorbereitet.
    Als Harrington ihre Falle zuschnappen ließ, rechnete Tourville zunächst nicht damit, noch zu entkommen. Dennoch gelang es ihm, beinahe ein Drittel seiner Schiffe herauszuholen. Was natürlich nur eine andere Formulierung dafür darstellte, dass er mehr als zwei Drittel seiner Flotte verlor. Und er hätte alle verloren, hätte Shannon Forakers Verteidigungsdoktrin nicht so gut funktioniert. Die meisten Schiffe, die er retten konnte, waren schwer angeschlagen, und obwohl er in den Tiefen des Hyperraums alle Verfolger abschütteln konnte, war die Heimreise ein ganz eigener Albtraum gewesen. Durch die Schäden auf die Delta-Bänder beschränkt, war die maximale Scheingeschwindigkeit auf 1300 c beschränkt, und die Reise dauerte über drei Monate. Drei Monate, in denen der Verband mit beschränkten Bordmitteln gegen Gefechtsschäden ankämpfen musste. Drei Monate, in denen Tourville zusehen musste, wie seine Verwundeten sich erholten – oder nicht –, obwohl selbst seine überlebenden Einheiten dreißig Prozent des medizinischen Personals verloren hatten. Drei Monate ohne die geringste Idee, wie der ganze Rest von Unternehmen Donnerkeil verlaufen war.
    Zum Glück lautete die Antwort auf diese letzte Frage, dass die Operationen recht gut verlaufen waren. Der Erfolg der anderen Flottenchefs hätte vielleicht ein wenig mehr Salz in der Wunde seiner Niederlage bedeuten können, doch wenigstens war Manticore alles in allem weit schlimmer getroffen worden als die Republik. Schade war, dass Javier Giscard sich gegen den Angriff auf Trevors Stern entschieden hatte. Doch Tourville konnte ihm diese Entscheidung nicht verübeln – nicht wenn er zugrundelegte, was Giscard zum Zeitpunkt der Entscheidung gewusst hatte. Der Angriff auf Grendelsbane hingegen war ein besonderer Erfolg gewesen, und im Oktagon hatte niemand Tourville oder seinem Stab vorgeworfen, was der Zweiten Flotte im Marsh-System zugestoßen war.
    Der eine oder andere Politiker hatte sich dazu geäußert. Zwei davon so lautstark, dass Lester Tourville sie unverzüglich auf seiner ganz persönlichen Schwarzen Liste verewigt hatte. Das war eine Seite einer lebenden, atmenden Demokratie, auf die er gut und gerne verzichten konnte. Das deutlichste Zeichen, dass er nach wie das Vertrauen seiner Vorgesetzten besaß, war jedoch sein neues Kommando.
    Die Zweite Flotte war neu. Die alte Zweite Flotte – ihr Rest – war nach Donnerkeil aufgelöst worden, und das Grundgerüst der neuen bestand aus kampferprobten Einheiten, die bevorzugt Neubauten erhielten, nachdem sie die Fortbildung unter Shannon Forakers Oberaufsicht im Schlupfloch-System abgeschlossen hatten. Als man ihm den Befehl übertrug, hatte er

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