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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Augen blitzten grün vor Wut.
    »Die Menschen des Talbott-Sternhaufens sind die Bürger ihrer eigenen Planeten und eigenen Sonnensysteme«, sagte sie eisig und hart. »Wir haben unsere eigene Geschichte, unsere eigenen Traditionen, unsere Glaubenssysteme und politischen Strukturen. Wir haben angeboten, dem Sternenkönigreich beizutreten, unsere lange bewahrte Souveränität vor einer fernen Regierung abzulegen, die noch nicht unsere ist und an deren Schaffung weder wir noch unsere Vorfahren irgendeinen Anteil hatten. Ich glaube, es ist nicht nur vernünftig, sondern sogar unsere alles überragende Pflicht als Repräsentanten unserer Heimatplaneten sicherzustellen, dass unsere einzigartigen Identitäten nicht einfach verschwinden. Und dafür zu sorgen, dass die politischen Rechte, die wir uns bewahren konnten, nicht einfach für einen gewaltigen, einheitlichen Gesetzeskodex weggeworfen werden, der nie Teil unserer eigenen Tradition gewesen ist.«
    »Aber ...«, begann Alquezar, doch Lababibi legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Joachim, Aleksandra - und Sie auch, Henri. Dies ist ein geselliges Beisammensein«, sagte sie mit ruhiger, fester Stimme und wiederholte unbewusst, was Medusa vor mehreren Stunden zu ihr gesagt hatte. »Keiner von uns sagt etwas, das wir nicht schon vorher ausgesprochen hätten und das wir nicht erneut auf dem angemessenen Forum aussprechen werden. Es ist jedoch unhöflich, Admiral Khumalo und Captain Terekhov in unsere Familienstreitigkeiten hineinzuziehen. Als Ihre Gastgeberin muss ich Sie ersuchen, das Thema für heute Abend fallenzulassen.«
    Alquezar und Tonkovic sahen sie gleichzeitig an. Dann tauschten sie wieder einen Blick, und beide atmeten sichtlich tief ein.
    »Sie haben ganz recht, Samiha«, sagte Alquezar nach einem, zwei Herzschlägen. »Aleksandra, wir können uns noch ein anderes Mal duellieren, bis einer blutig zu Boden geht. Für den Rest des Abends schlage ich einen Waffenstillstand vor.«
    »Angenommen«, erwiderte Tonkovic. Sie machte offensichtlich einen aufrichtig gemeinten Versuch, etwas Wärme in ihre Stimme einfließen zu lassen. Die beiden nickten erst einander, dann den anderen zu, machten kehrt und gingen in entgegengesetzte Richtungen davon.
    »Puh! Das sah schon so aus, als würde es hässlich«, wisperte Aikawa Helen ins Ohr. Die beiden standen an der Seite und machten unverfroren Gebrauch vom Büffet, um ihren Stoffwechsel anzuheizen und nutzten die effektive Unsichtbarkeit ihres außerordentlich niedrigen Ranges, um ihre Vorgesetzten schamlos zu belauschen.
    »Hässlich werden?«, murmelte Helen zurück, während sie so tat, als verdrücke sie ein Kanapee. »Aikawa, diese beiden - Tonkovic und Alquezar - müssen einander schon seit langem gegenseitig Dolche in den Rücken stoßen. Und dieser andere Kerl, dieser Krietzmann! Das ist mir vielleicht ein bedrohlicher kleiner Hundesohn.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich wünschte wirklich, ich hätte eine Möglichkeit bekommen, diese politischen Einweisungen zu lesen, von denen der Captain sprach.«
    »Da sind wir schon zwo«, stimmte Aikawa ihr zu. »Aber hast du den Admiral bemerkt?«
    »Du meinst, davon abgesehen, dass er überhaupt nicht wollte, dass der Captain mit irgendeinem von ihnen spricht?«
    »Ja. Mir schien es, als wäre er auf beiden Seiten zugleich.«
    »Wie meinst du das?«, fragte sie und wandte sich ihm zu.
    »Nun, er schien mit - wie hieß sie gleich - Tonkovic einig zu sein, dass das, was auf diesem Montana vorgeht, nicht ernst zu nehmen ist. Nichts, worüber man sich den Kopf zerbrechen müsste. Aber mir sah es auch so aus, als stände er politisch auf der Seite der beiden anderen, Alquezar und Krietzmann.«
    »Ja, natürlich. Mir ginge es genauso. Mit den anderen beiden übereinzustimmen, meine ich.«
    »Ja«, sagte Aikawa, aber er wirkte besorgt, und Helen sah ihn mit erhobener Augenbraue an. »Ich wünschte nur, ich wüsste, was der Captain von der ganzen Sache hält«, beantwortete er die unausgesprochene Frage schließlich.
    Helen dachte einige Sekunden darüber nach und nickte.
    »Ja, ich auch«, sagte sie. »Ich auch.«
     
     

13
    »Sie kommen spät, Damien.«
    »Jawohl, Ma'am, ich weiß«, sagte schwungvoll Damien Harahap, bestimmten Einzelpersonen im ganzen Talbott-Sternhaufen als >Firebrand< bekannt. Er hatte die Uniformmütze unter den linken Arm geklemmt und nahm respektvoll Haltung an. Wahrscheinlich war es übertrieben, doch der scharfe Ton Major Eichbauers legten ihm zusammen mit

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