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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihrer Anweisung, in voller Uniform zu erscheinen, nahe, dass an diesem Nachmittag der Schein gewahrt werden sollte.
    »Auf der Bahnlinie J gab es einen Unfall«, fuhr er fort, und sie verzog das Gesicht. »Ich habe nicht erfahren, was es tatsächlich war, aber ich brauchte fast zwanzig Minuten, bis ich einen Linienbus fand.«
    »Nun, für die Wechselfälle des Esteller Verkehrs können wir Sie wohl nicht verantwortlich machen«, sagte sie. »Besonders nicht für den Esteller Verkehr.« Sie bedeutete ihm mit einem Winken, er möge ganz in das unscheinbar wirkende Büro eintreten.
    Büros wie dieses gab es in Estelle, der Hauptstadt der Republik Monica, zuhauf, überlegte Harahap. Monica war auf Anonymität ebenso spezialisiert wie auf städtebauliche Katastrophen und die Produktion von Söldnern. Oder Freiwilligen für die Interventionsbataillone des Amtes für Grenzsicherheit . falls da ein Unterschied bestehen sollte.
    Mit diesem Gedanken trat Harahap über die Schwelle, und dann sah er, wer sonst noch im Büro wartete, an dem Couchtisch neben Eichbauers geliehenem Schreibtisch, und er kniff die braunen Augen zusammen. Er war sich nicht ganz sicher, wer die silberäugige Frau mit den komplizierten Tätowierungen war, aber die schöne, blonde Frau neben ihr kannte er aus den Akten. Sie war nicht die Sorte Mensch, mit der jemand wie er üblicherweise in Kontakt kam, doch er hatte es zu seiner Gewohnheit gemacht, so viele der echten Haie im Schwimmbecken zu kennen wie möglich.
    Also was, fragte er sich sarkastisch, macht ein stimmberechtigtes Vorstandsmitglied von Manpower, Inc., auf einer drittklassigen Welt wie Monica? Und Ulrike wollte, dass ich in Uniform komme. Na so was.
    »Setzen Sie sich«, sagte Eichbauer und wies auf einen bequemen, wenn auch zweckmäßigen Sessel neben ihrem Schreibtisch.
    »Jawohl, Ma'am.« Harahap nahm Platz, setzte seine Mütze auf seinem Schoß ab und wartete aufmerksam.
    »Damien, das sind Ms Aldona Anisimovna und Ms Isabel Bardasano«, sagte Eichbauer. »Meine Damen, Captain Damien Harahap von der Solarischen Gendarmerie.«
    »Ms Anisimovna, Ms Bardasano«, sagte Harahap höflich. Dass Eichbauer Anisimovna mit ihrem richtigen Namen ansprach, überraschte ihn ein wenig, aber es wies darauf hin, dass auch Bardasano kein Deckname war . interessant.
    Keine der Mesanerinnen - zumindest schloss Harahap aus Bardasanos Tätowierungen und Piercings, dass sie ebenfalls Mesanerin war - sagte ein Wort, doch beide nahmen seine Begrüßung mit einem leichten Nicken zur Kenntnis.
    »Ms Anisimovna«, fuhr Eichbauer fort, »ist hier, um bestimmte Aktivitäten im Talbott-Sternhaufen zu besprechen. Sie ist die Angelegenheit bereits mit Brigadier Yucel durchgegangen, und der Brigadier hat mich instruiert, voll und ganz mit ihr zu kooperieren. Diese Anweisung gebe ich nun an Sie weiter.«
    »Jawohl, Major«, sagte er höflich, während seine Gedanken sich überschlugen. Eichbauer, das wusste er genau, verabscheute Yucel. Die ausgeprägten Gesichtszüge und die scharfen grünen Augen des großen, stämmigen weiblichen Majors wiesen nur zu deutlich auf den klugen Verstand hin, der in ihrem Kopf wohnte. Sie war intelligent, gründlich und nicht zimperlich, wenn es zu den pragmatischen Aspekten ihrer Aufgaben kam, aber Yucels Geschmack an Brutalität teilte sie nicht.
    Vielleicht erklärte das die kühle Formalität, die sie an den Tag legte, wann immer es um einen Einfall Yucels ging. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie wie jeder Offizier der Grenzsicherheit mit Verstand genau wusste, für wen das OFS wirklich arbeitete. Oft kam es nicht vor, dass ein einfacher Major Gelegenheit erhielt, unter den Augen der Marionettenzieher von Mesa zu arbeiten. Das konnte eine Chance sein, von der die eigene Karriere auf die Überholspur gesetzt wurde, oder die steile Rampe in das Vergessen; das hing ganz von den Resultaten ab, und eine gekonnte Zurschaustellung von Professionalität konnte die Waage in die eine oder andere Richtung neigen.
    Aber wieso traf man sich hier? Das MeyersSystem war nur sechzig Lichtjahre von Monica entfernt, kaum eine Woche Reise mit einem der modifizierten Kurierboote, die jemandem wie Anisimovna als Transportmittel zur Verfügung standen. Und im Gegensatz zu Monica war Meyers ein Protektorat der Grenzsicherheit. Dort hätten sie sich unter maximalen Sicherheitsmaßnahmen treffen können, wieso also kamen die Mesanerinnen nach Monica? Und warum trugen er und der Major ausgerechnet

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