Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
bislang davon ausgegangen, dass wir bereits eine recht vorteilhafte Übereinkunft mit den Leuten geschlossen hatten so war es jedenfalls, als ich zum Konvent aufbrach -, deshalb begreife ich nicht, weshalb es notwendig sein soll, zu diesem Zeitpunkt >neu zu verhandeln^ Ferner sind mir bestimmte Drohungen mit Vergeltung zu Ohren gekommen, zu denen unsere Vertreter anscheinend gegriffen haben, als President Stanley sich für unsere ... >Bitten< als unzugänglich erwies.«
    »Sind Sie den weiten Weg von Spindle hierhergereist, um über eine Routineangelegenheit zu reden?«, fragte sie und schüttelte in einer Mischung aus Belustigung und Empörung den Kopf.
    Van Dorts Miene war alles andere als amüsiert. »>Routine< ist das wohl kaum«, entgegnete er. »Und wie gesagt, sehe ich keinen zwingenden Grund für neue Unterhandlungen, wenn wir uns eigentlich auf ... sagen wir, andere Dinge konzentrieren sollten?
    Ich dachte, wir wären uns in dieser Sache einig gewesen, Ineka.«
    Er sah ihr über den Schreibtisch in die Augen, und sie machte ungeduldig eine wegwerfende Geste.
    »Es ist doch nur Geschäft, Bernardus«, erwiderte sie schroff. »Ihr Konvent hätte schon längst einen Verfassungsentwurf vorlegen sollen. Das ist nicht geschehen, und wie Sie wissen, kann der Handelsbund nicht auf unbestimmte Zeit in Wartestellung verharren. Sie erwarten doch wohl nicht, dass der Rest des Universums auf der Stelle erstarrt, solange Sie fort sind und den Staatsmann spielen!«
    »Es ist nicht einfach >nur Geschäft««, entgegnete er tonlos.
    »Es ist ein Versuch, Stanley zu zwingen, sich mit Forderungen abzufinden, die für sein Sonnensystem noch unvorteilhafter sind als die letzten. Es ist außerdem, falls Ihnen das nicht von allein auffällt, ein Musterbeispiel dafür, weshalb so viele andere Planeten im Sternhaufen uns nicht so weit trauen, wie sie spucken können. Und gerade jetzt können wir, besonders im Lichte dessen, was auf Kornati passiert ist, ihnen nicht noch mehr Gründe zum Argwohn geben.«
    »Seien Sie nicht absurd!«, rief sie spöttisch. »Nichts, was wir tun können, wird Leute, die uns nicht mögen, plötzlich dazu bewegen, uns zu trauen. Oder glauben Sie, wenn wir sämtliche Handelsvorteile aufgeben, die wir uns im Laufe der letzten fünfzig T-Jahre verschafft haben, wird es eine Schlächterin wie Nordbrandt überzeugen, nett zu uns zu sein?«
    »Haben Sie sich überhaupt die Mühe gemacht, die Berichte von Kornati zu lesen?«, fuhr Van Dort sie an. »Oder hat Ihr Gehirn gerade eine Notabschaltung hinter sich?«
    »Ja, ich habe sie gelesen«, erwiderte sie scharf. »Und mir gefällt Ihr Ton nicht!«
    »Tja, das ist zu bedauerlich. An Ihnen gefällt mir nämlich Ihre Dummheit nicht.«
    Ihre Blicke trafen sich, und Feindseligkeit spannte sich zwischen ihnen wie eine greifbare Kraft.
    »Sie sind nicht mehr der Vorstandsvorsitzende. Ich bin es«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Dann entspannte sie ihre Kiefer, doch ihre harten Augen schwankten kein bisschen, als sie in unbewegtem, beißendem Ton fortfuhr, ungefähr so nachgiebig wie gehämmerter Stahl. »Und als Vorstandsvorsitzende lasse ich mir nicht von einem Haufen wahnsinniger, blutgieriger Unruhestifter unsere Handelspolitik diktieren! Sie können meinetwegen ins Spindle-System zurückkehren und vor ihnen einen Kotau machen, wenn Sie wollen - wir haben nicht vor, uns anzuschließen.«
    »Wissen Sie«, sagte er in erheblich beiläufigerem Ton, während er sich zurücklehnte und die Beine übereinanderschlug, »als ich Ihnen die Unterhandlungsabteilung gab, war mir gar nicht klar, welch stumpfes Werkzeug Sie tatsächlich sind. Die Entdeckung mag Sie überraschen, Ineka, aber nicht alle Probleme sind wie Nägel, die Sie platt hauen, oder Felsen, die Sie zertrümmern können, indem Sie sich einfach den nächstgrößeren Hammer nehmen. Ich nehme an, ich bin schuldig, Ihre Grenzen nicht rechtzeitig erkannt zu haben, aber damals dachte ich eben, wir bräuchten jemanden wie Sie. Ich hatte es eilig und machte mir größere Gedanken über Ergebnisse als über Feindseligkeit, die wir damit vielleicht erzeugen könnten, und ich hatte - andere Dinge im Kopf.«
    Alter, unverarbeiteter Schmerz verdüsterte einen Moment lang seinen Blick, doch er schüttelte ihn ab und kniff die Augen in unnachgiebiger, konzentrierter Entschlossenheit zusammen.
    »Wenn ich ehrlich bin, glaube ich noch immer, dass wir diese Ergebnisse brauchten - damals. Ich vermute nur mittlerweile,

Weitere Kostenlose Bücher