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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass ich mich geirrt habe, als ich dachte, ein Hammer wäre das beste Werkzeug, um sie zu erlangen. Besonders ein Hammer, der im Wesentlichen so dumm ist wie Sie.«
    Vaandragers Gesicht lief dunkel an, als er kein gutes Haar an ihr ließ. Sie öffnete den Mund, um ihn aus verletzter Selbstherrlichkeit anzufahren, doch er fuhr fort:
    »Das jedoch ist ein Irrtum, den ich zu korrigieren gedenke.«
    Seine Stimme klang nun härter, tonloser, und sie schloss den Mund; Vorsicht flackerte in ihren Augen auf. Bernardus Van Dort mochte von Natur aus nicht so schroff und auf Konfrontation ausgerichtet sein wie sie. Egal, wie rücksichtslos er der Öffentlichkeit erschien, er war vielmehr eher der kollegiale Typ, der an Verhandlung und Kompromiss glaubte. Dennoch existierte unter seinem normalerweise liebenswürdigen Äußeren ein eiserner Kern, und die Firmenbüros waren mit den Leichen von Karrieren übersät, deren einstmals vielversprechende Besitzer seinen Zorn geweckt hatten.
    »Hören Sie, Bernardus«, sagte sie nach kurzem Schweigen, um einen normaleren Ton bemüht, »ich muss mich für diese letzte Bemerkung wohl entschuldigen. Oder zumindest für meinen Ton. Trotzdem hat sie einen wahren Kern. Und dass Sie nicht mehr Vorstandsvorsitzender sind - während ich Vorstandsvorsitzende bin -, hat unweigerlich zur Folge, dass unsere Standpunkte voneinander abweichen. Ich habe Verantwortung gegenüber den Aktionären und jedem anderen, der von dem schützenden Schirm des Handelsbunds abhängig ist. Wir haben stets auf progressiv ermäßigte Ein- und Ausfuhrzölle für unsere Schiffe und Industrieprodukte gedrängt, weil wir von der Senkung der Handelsbarrieren abhängen, und das wissen Sie auch. Ich werde diese Verantwortung nicht in den Wind schlagen, nur weil ein paar Massenmörder auf einem Planeten, der so arm ist wie eine Kirchenmaus, uns nicht mögen. Und ich erinnere Sie, dass zu Ihrer Zeit als Vorstandsvorsitzender Ihre Politik erheblich aggressiver war als die, auf der Sie heute bestehen.«
    »Ja, das war sie«, stimmte er in dem geduldigen Ton zu, den man einem kleinen, verwöhnten Kind gegenüber anschlägt. »Andererseits hat die Volksabstimmung die gesamte politische und wirtschaftliche Situation auf den Kopf gestellt, und wenn die Umwelt sich so radikal ändert, muss die Politik sich anpassen.«
    »Geschäft ist Geschäft«, erwiderte sie tonlos, »und Politik ist Politik. Erwarten Sie bitte nicht von mir oder unseren Investoren -, nur wegen Ihres Kampfes gegen die Windmühlen beides zu vermischen oder durch harte Arbeit errungene Gewinne und Kernprinzipien aufzugeben. Früher einmal hätten Sie das verstanden.«
    »Früher waren meine Wahlmöglichkeiten und Werkzeuge weitaus begrenzter - wie Sie eigentlich sehr gut wissen müssten. Oder haben Sie an dem Tag gefehlt, als Ihr Mentor in der Firma Ihnen genau darlegte, was mit dem Handelsbund erreicht werden soll?«
    Sie rollte mit den Augen. »Ach, bitte! Glauben Sie wirklich, irgendjemand hätte je diese frömmelnde, moralistische Erklärung einer >Mission< geglaubt? Propaganda ist ja gut und schön, und sie hat offensichtlich auch ihren Zweck, aber begehen Sie doch nicht den Fehler zu glauben, dass irgendjemand sonst sie jemals ernst genommen hätte!«
    »»Irgendjemand sonst< ist mir völlig egal. Ich habe sie ernst genommen, als ich sie formulierte. Und so ist es heute noch.«
    Sie wollte lachen und hielt inne, als sie endlich die wahre Tiefe der glühenden Wut erkannte, die sich hinter der kühlen Selbstkontrolle seiner eisigen blauen Augen verbarg. Die höhnische Belustigung verschwand aus ihrem Gesicht, beobachtete er mit grimmiger Befriedigung.
    »Sie sollten sich auf kein Klingenkreuzen mit mir einlassen, Ineka«, sagte er leise. »Ich habe den Handelsbund geschaffen. Er war meine Idee. Ich habe das Startkapital beschafft - das meiste stammt aus der Tasche meiner Familie. Ich habe eine ganze Schar anderer unabhängiger Reeder beschwatzt, sich mit mir zusammenzutun, und ich habe den Gedanken dem alten President Verstappen und dem Parlament verkauft. Ich habe San Miguel, Redoubt und Prairie überzeugt, sich uns als gleichwertige Partner anzuschließen. Und ja, ich habe die Erklärung unserer Mission verfasst. Und was immer Sie davon halten mögen, ich habe es nicht getan, nur damit Geld auf Ihr Konto kommt oder um Ihrem übertriebenen Selbstbewusstsein zu schmeicheln.«
    »Ich -«, setzte sie hitzig an, doch seine Stimme überrollte ihre Worte, noch immer

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