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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beruhigend ein, »es gibt einige weibliche Piratenkapitäne. Nur nicht sehr viele.«
    »Und im Großen und Ganzen sind Frauen, die Piraten befehligten, immer erheblich teuflischer gewesen als die Männer«, stimmte FitzGerald zu.
    Terekhov nickte. »Das ist richtig. Trotzdem, ich habe das Gefühl-«
    »Verzeihung, Sir«, unterbrach Nagchaudhuri ihn. »Die Anhur wiederholt ihre Nachricht.«
    »Raketenstart!«, rief plötzlich einer von Kaplans Ortungsgasten. »Einzelner Raketenstart von Bogey-Eins!«
    Kaplans Blick zuckte auf ihren Plot. Eine einzelne aufkommende Rakete zeigte sich als rotes Dreieck.
    Ihr Kurs zeigte genau auf die Hexapuma, während sie sich beständig durch das Display bewegte. Der Taktische Offizier überflog die Seitenleisten mit den Daten, entspannte sich wieder und sah den Kommandanten an.
    »Klassifiziere ihn als Warnschuss, Skipper«, sagte sie. »Die Rakete kommt unter Maximalbeschleunigung auf. Mit ihrer augenblicklichen Grundgeschwindigkeit hat sie dadurch eine Maximalreichweite von weniger als drei Komma zwo Millionen Kilometern vor Brennschluss. Unter Berücksichtigung der Geometrie ist das Angriffsfenster ab Start nur knapp über zwo Millionen Kilometer weit und die Entfernung beträgt vier Komma vier acht Millionen Kilometer.«
    Terekhov nickte. Wenn die Anhur tatsächlich beabsichtigt hätte, auf diese Entfernung ein impellergetriebenes Ziel zu treffen - und sei es ein schwerfälliger, stockender, halblahmer Kasten wie die >Nijmegen< -, dann hätte sie die Rakete mit erheblich geringerer Beschleunigung gefeuert, um die Brenndauer zu erhöhen, damit sie das ausweichende Schiff verfolgen konnte. Dieses Vögelchen aber wäre manövrierunfähig und harmlos, wenn es ballistisch an der Hexapuma vorbeitrieb, und folglich war es nur eine scharfe Erinnerung, dass Captain Daumiers Schiff die nötige Reichweite besaß, um den Frachter in dem Augenblick zu vernichten, in dem sie sich dazu entschied.
    »Gleiche Nachricht?«, fragte Terekhov den Signaloffizier.
    »Jawohl, Sir. Fast wortwörtlich sogar.«
    »Nun ...« Terekhov zwang sich zu einem Lächeln, während er beobachtete, wie sich das Raketenicon weiterhin der Hexapuma näherte. »Da sich niemand an Bord befindet, der den Rembrandter Akzent glaubhaft nachahmen könnte, verweigern wir Captain Daumier fürs Erste jede Antwort.«
    Mehrere Anwesende lachten leise, und der Kommandant blickte Kaplan an.
    »Behalten Sie sie im Auge, Kaplan. Vielleicht frustriert unser Schweigen sie, und sie beschließen, noch einmal zu feuern, aber diesmal mit etwas mehr Tötungsabsicht.«
    »Aye, aye, Skipper.«
    Terekhov lehnte sich behaglich in den Kommandosessel zurück und schlug mit gelassenem Gesicht die Beine übereinander, ganz die beruhigende Zuversicht, die von einem Kommandanten eines Sternenschiffs Ihrer Majestät erwartet wurde. Und wenn hinter seinen blauen Augen eine verborgene, feurige Erwartung steckte, so ging es niemanden an außer ihm selbst.
    Helen versuchte angestrengt, genauso gelassen zu wirken wie alle anderen im Hilfskontrollraum. Leicht war es nicht, und sie fragte sich, wie schwer es den anderen fiel. Besonders, dachte sie mit einer Mischung aus Abneigung und widerstrebender Bewunderung, Paulo d'Arezzo. Der übermäßig gutaussehende Midshipman wirkte, als sei er gegen die angespannte Erwartung, die in Helen immer mehr zunahm, völlig immun. Der einzige Hinweis, dass er möglicherweise die gleiche Anspannung empfinden könnte wie sie, war das überaus leichte Zusammenkneifen seiner grauen Augen, während er mit den drei Eloka-Gasten, die Lieutenant Bagwell ihm zugeteilt hatte, vor den Konsolen saß und mit ruhiger, effizienter Tüchtigkeit die Displays beobachtete.
    Zwölf Minuten waren seit dem ersten Signal der Anhur vergangen. Obwohl der Kommandant einen sehr guten Ruf als Taktiker genoss, hatte Helen nie wirklich geglaubt, er könnte seine Feinde verleiten, ihn so unentwegt so lange zu verfolgen. Der Abstand war auf 586.000 Kilometer gefallen - weniger als zwei Lichtsekunden, und keine achtzigtausend Kilometer außerhalb der theoretischen Reichweite für Energiewaffen -, und die Aufschließgeschwindigkeit der Anhur betrug nur noch zweitausend Kps.
    Brillant, dachte sie bewundernd, auch wenn ihr Mund unleugbar trocken war. Aber das Ganze hat auch seine Nachteile. Sicher, wir haben die Schurken genau da, wo wir sie haben wollten. Das heißt aber auch, dass wir bald in die Energiewaffenreichweite von zwo Gegnern zugleich kommen.
    Die

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