Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Verfassung den Todesstoß versetzt als Nordbrandt.«
    »Wirklich?« Alquezar neigte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich dir widersprechen will, aber ich hätte gern deinen Gedankengang gehört.«
    »Wie viel Gedanke ist daran wohl beteiligt?«, grunzte Krietzmann. »Oh, also schön.«
    Er lehnte sich auf die Chaiselongue zurück, den Bierkrug in der Hand.
    »Im Augenblick, o geschätzter Mitverschwörer, hast du etwa zweiundsechzig Prozent der Delegierten in der Tasche. Davon hat Nordbrandts Extremismus etwa zehn Prozent erst in deine Ecke geschoben, würde ich vermuten. Aber die anderen achtunddreißig Prozent stecken fest in der Tasche Tonkovics und Andre Yvernaus - und Lababibis. Darunter sind die meisten Oligarchen des Sternhaufens außer den Delegierten, die Bernardus und du von den Planeten des HBR mitgebracht haben, und von denen hat Nordbrandt etwa zehn Prozent von dir weg in Tonkovics Lager geschoben, als sie auf den Knopf mit der Aufschrift >Wirtschaftskrieg< drückte. Was auf Kornati geschieht, könnte den meisten von ihnen nicht gleichgültiger sein . solange es für ihre kostbaren kleinen Reiche ohne Folgen bleibt. Aber wenn Nordbrandt Banken sprengt und Bankiers erschießt, ganz zu schweigen lokale Oligarchen, droht ihre Art Destabilisierung auf andere Systeme überzuspringen, und sie würden darum nie etwas unterzeichnen, mit dem sie, so sehen sie es, ihre existierende Strafverfolgungsmaschinerie darin behindern könnten, mit Neobolschewiken und Anarchisten auf ihren eigenen Welten fertigzuwerden. Und da es eine Zweidrittelmehrheit erfordert, einen Verfassungsentwurf zu verabschieden, vermag Tonkovic so lange, wie sie die fünf oder sechs Prozent der Delegierten halten kann, die du noch brauchst, den gesamten Prozess aufhalten und versuchen, dir Zugeständnisse abzupressen. Uns abzupressen.«
    »So weit bin ich deiner Meinung«, sagte Alquezar, als Krietzmann einen Schluck Bier trank. »Daraus geht nur nicht hervor, weshalb du Westman für gefährlicher hältst als Nordbrandt.«
    »Ach, jetzt gibt dich bloß nicht sokratisch, Joachim!«, erwiderte Krietzmann ein wenig ungeduldig. »Du weißt so gut wie ich, dass Aleksandra Tonkovic und Samiha Lababibi in keiner Weise die Absicht haben, den Anschluss zu verhindern. Wenn sie den Verfassungskonvent zu Fall bringen, dann unwillentlich, denn sie glauben wirklich, was Aleksandra nach Nordbrandts erstem Anschlag abgesondert hat - dass Manticore den Vorgang nicht scheitern lassen wird. Ich glaube, beide, besonders aber Aleksandra, neigen dazu, das Sternenkönigreich zu sehr durch die Brille ihrer eigenen innenpolitischen Erfahrungen zu sehen, was die Sicht sehr verzerrt. Aber sie sehen die Dinge so und nicht anders, im Augenblick wenigstens. Wenn aber etwas passiert, woran diese sublime Zuversicht zerbricht, dann hören sie wahrscheinlich sofort auf, unerfüllbare Forderungen zu stellen, und willigen in den erstbesten schnellen Kompromiss ein, den wir ihnen anbieten.
    Aber wenn Westman genug von deinen Oligarchen verschreckt - diejenigen, die Bernardus und du zusammengeschnürt angeschleppt und überzeugt haben, den Anschluss zu unterstützen -, dann stehen wir vor einem Trümmerhaufen. Wenn Westman sie je überzeugt, dass er und Leute, die so denken wie er, all dem, was der Handelsbund aufbauen konnte, schweren Schaden zufügen kann, dann wird ein wesentlicher Prozentsatz von ihnen - womöglich sogar eine deutliche Mehrheit - ohne Skrupel auf Tonkovics Seite übergehen, das weißt du genau. Und wenn das geschieht, verschiebt sich das Gleichgewicht beträchtlich. Nicht nur hier auf dem Konvent - wenn Rembrandt, San Miguel und der Rest der Handelsbund-Planeten sich plötzlich dem Anschluss widersetzen, anstatt ihn zu unterstützen, dann muss er scheitern.«
    »Du hast recht«, seufzte Alquezar nach kurzem Schweigen. »Auch aus diesem Grund ist Bernardus nach Rembrandt zurückgereist. Er wollte Vaandrager aus dem Vorstand entfernen, ehe sie einen genügend starken Block von Anhängern hinter sich sammeln konnte, um seine Kontrolle abzuschütteln oder sich zu tief in die Systemregierung einzugraben. Denn sie ist genau der Typ, der tut, wovor du dich fürchtest, besonders, wenn Westman jemanden außerhalb seines Heimatsystems überzeugen kann, sich mit seiner Montanaischen Unabhängigkeitsbewegung zusammenzutun.«
    Krietzmann fragte: »Und was unternehmen wir dagegen?«
    »Wenn ich darauf eine Antwort wüsste«, erwiderte Alquezar bissig, »bräuchte ich mir um

Weitere Kostenlose Bücher