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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– mit einem ihrer halben Lächeln.
    »Wenigstens dürfte ich keine Schwierigkeiten haben, mich an den Kode zu erinnern«, sagte sie, und Venizelos erstaunte sie mit einem aufrichtigen, glucksenden Lachen, denn Harkness hatte ihren Geburtstag genommen. Wieso er sich ausgerechnet daran erinnerte, wußte sie nicht, doch der Senior Chief erwies sich eben immer wieder als Mann der vielen Überraschungen.
    »Also«, sagte Venizelos und schaute LaFollet an. »Andrew?«
    »Wir folgen dem Gang in Einzelreihe«, erklärte der Waffenträger. »Ich übernehme die Spitze, dann kommen Lady Harrington, Commander McGinley und Sie. Hier, Mylady.« Er reichte ihr das Klemmbrett, damit er sein Schrapnellgewehr mit beiden Händen halten konnte.
    »Sie sind sich sicher wegen der Route?« fragte sie.
    »Vollkommen.« LaFollet tippte sich kurz mit zwei Fingern gegen die Schläfe. »Und auf jeden Fall sollten Sie die Karte haben, falls …«
    Er zuckte die Achseln; Honor nickte nur, obwohl ihr innerlich das Herz schmerzte wegen der Risiken, die diese Leute um ihretwillen eingingen – und wegen des Opfers, das Jamie Candless und Bob Whitman gebracht hatten. Sie wollte etwas sagen, sich bedanken, doch war es weder die passende Zeit noch wollten ihr geeignete Worte einfallen. Deshalb grinste sie ihren Waffenträger nur schief an und legte kurz den Arm um ihre Stabsoffiziere. »Na gut«, sagte sie und nahm ihre Waffe wieder auf. »Dann wollen wir mal.«
     
    »Direktor Tresca dankt Ihnen für die Warnung, Bürger Admiral«, meldete Harrison Fraiser. »Dennoch glaubt er, daß Sie sich zu viele Sorgen machen, und ist überzeugt, daß die Crew der Tepes schon bald die Gewalt über ihr Schiff zurückerlangt. Inzwischen erwartet er, mit jedem startenden Beiboot allein fertigzuwerden.«
    »Na, das ist ja wunderprächtig!« Diesmal empörte sich Shannon Foraker und nicht Bogdanovich. Tourville schaute auf Honeker, und dann grinsten sie sich zu ihrem gegenseitigen Erstaunen hilflos an, als wollten sie fragen: ›Was zum Teufel tun wir jetzt?‹ »Wieso, Shannon?« fragte Honeker nach einem Augenblick, und Tourville fragte sich beiläufig, ob Foraker bemerkt hatte, daß der Bürger Kommissar sie mit ihrem Vornamen angesprochen hatte.
    »Nun, ich mache mir eben meine Gedanken, Sir«, entgegnete der Operationsoffizier. »Er sagt, er wird mit jedem Beiboot fertig, daß von der Tepes startet?« Der Volkskommissar nickte, was Foraker ein Achselzucken entlockte. »Diese Behauptung würde mich viel mehr beruhigen, wenn von dort nicht schon wenigstens ein Beiboot gestartet wäre – und zwar ein bewaffnetes.« Honeker hob erstaunt die Augenbrauen, und Foraker seufzte. »Sir«, fragte sie sanft, »woher sonst sollen die Raketen denn gekommen sein, die Charons Shuttlers vernichtet haben?«
     
    »Los!«
    LaFollet trat das Gitter aus dem Rahmen und stürzte hinterher. Bevor Honor dicht hinter ihm aus dem Schacht gesprungen war, hatte er schon zweimal das Schrapnellgewehr abgefeuert. Nur eines seiner Opfer erhielt überhaupt genügend Zeit, um aufzuschreien, dann stürmte der Waffenträger, von Honor dichtauf gefolgt, den Gang entlang.
    Trotz ihrer längeren Beine fiel es ihr schwer, mit ihm Schritt zu halten. Das Herz pochte ihr bis zum Hals, und ihr gesundes Auge verschwamm vor Anstrengung. Heftig kämpfte sie darum, das Tempo beizubehalten, und das kostete sie alle Kraftreserven. Im stillen verfluchte sie ihre lange Gefangenschaft und die schlechte Ernährung. Hinter sich hörte sie McGinley und Venizelos. Als noch weiter zurück jemand brüllte, gefror Honor das Blut in den Adern. Pulser jaulten, Schrapnellgewehre stotterten, und Honor wandte unwillkürlich den Kopf. Die Flüchtigen bogen um eine Ecke, und Venizelos scherte aus und blieb dort stehen. Honor wollte anhalten und ihn unterstützen, doch McGinley stieß sie von hinten weiter.
    »Los, los!« brüllte der Operationsoffizier. Honor sah ein, daß McGinley recht hatte. Ihre Beine gehorchten ihrer Stabsangehörigen, doch wie sie sich innerlich dagegen sträubte und mit sich haderte! Venizelos ließ sich auf das rechte Knie nieder, und so sollte Honor ihn in Erinnerung behalten: Kniend an die Ecke gelehnt, feuerte er methodisch und in völliger Ruhe wie jemand, der nacheinander seine Ziele auf dem Schießstand absolviert. So ermöglichte er Honor die Flucht, und sie floh und ließ ihn zum Sterben zurück.
    Noch mehr Schüsse donnerten, diesmal von vorn, und Honor stolperte über eine Leiche. Einen

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