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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich diesen Plan haben einfallen lassen?«
     
    »Da sind sie ja …« murmelte DuChene. Metcalf nickte. Die havenitischen Frachtshuttles hatten sich nun so weit genähert, daß sie den Sturmshuttle bald entdecken mußten, ob er sich nun verbarg oder nicht. Außerdem begannen sie sich voneinander zu trennen, und das konnte Metcalf ihnen nicht gestatten.
    Sie beobachtete die Fähren noch fünf Sekunden, dann drückte sie den Knopf.
    Auf einem Abstand von weniger als sechzig Kilometer zum entferntesten Shuttle lösten sich die Raketen von den Startschienen und aktivierten ihre Impeller. Im Gegensatz zu schiffsgestützten Waffen konnten sie nicht mit Beschleunigungswerten von achtzig- bis neunzigtausend Gravos aufwarten, doch immerhin brachten sie bis zu 40.000 g zustande. Der längste Raketenflug betrug nur 0,576 Sekunden, und das war viel zu kurz, um eine Warnung zu senden oder auch nur zu begreifen, was vor sich ging.
     
    »Was zum …?«
    Shannon Foraker fuhr senkrecht in ihrem Sessel auf, und ihr Blick schien in ihrem Display zu versinken.
    Dann riß sie sich los und wandte sich ihrem Kommandeur zu. Tourville hatte gesehen, wie sie aufsprang, und bereits das halbe Flaggdeck überquert.
    »Was?« knirschte er.
    »Diese drei Shuttles von Charon sind gerade explodiert, Sir«, erklärte Foraker gelassen.
    »Was sagen Sie da?« fragte Bogdanovich, der Tourville auf dem Fuße folgte.
    »Ich sage, daß Sie verschwunden sind, Sir. Ihre Antriebssignaturen durchliefen ein Maximum, und dann sind sie explodiert.«
    »Was zum Teufel geht da vor?« fragte Bogdanovich. Der Stabschef rauchte förmlich vor Zorn.
    »Nun, wenn ich eine Vermutung anstellen sollte, Sir, dann würde ich sagen, daß jeder dieser drei Shuttles soeben eine impellergetriebene Rakete zu schmecken bekommen hat«, entgegnete Foraker. »Es dürfte sich um sehr kleine Raketen gehandelt haben, sonst hätte ich ihre Impellersignaturen aufspüren müssen. Das war nicht der Fall.« Der Stabschef starrte sie an, als weigerte er sich zu glauben, was sie ihm da gerade erklärt hatte. Er wirbelte zu Tourville herum.
    Wenn er angenommen hatte, der Bürger Konteradmiral würde die Diagnose des Operationsoffiziers zurückweisen, so wurde er enttäuscht. Tourville nickte bedächtig und ging langsam an seinen Kommandosessel zurück. Betulich schwang er sich hinein, dann sagte er äußerst gemessen:
    »Shannon, bitte starten Sie eine Aufklärungsdrohne. Die kommt erheblich schneller dort an als wir, und ich möchte einen näheren Blick auf die Geschehnisse werfen. Haben Sie verstanden?«
    »Aye, Bürger Admiral«, antwortete Foraker. Als Bogdanovich und Honeker sich beiderseits seines Sessels positionierten, blickte er auf.
    »Mir will es vorkommen«, sagte er beiläufig und mit einem angespannten Grinsen, »als hätte sich Committeewoman Ransom in der eigenen Falle gefangen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Honeker tonlos.
    »Damit meine ich, daß ich mir die Geschehnisse nur folgendermaßen erklären kann: Die Häftlinge haben etwas vor.«
    »Aber das ist ja noch verrückter als jede andere Erklärung!« begehrte Bogdanovich auf. Das glaubt er wahrscheinlich selber nicht , dachte Tourville. Er widerspricht nur, weil er meint, irgendwer muß einen Einwand erheben .
    »Es sind nur dreißig Häftlinge, und Vladovich hat mehr als zwotausend Leute!« rief sein Stabschef.
    »Manchmal bedeutet Quantität nicht soviel wie Qualität«, stellte Tourville fest. »Und was immer die Manties versuchen, sie scheinen einen ganzen Schlachtkreuzer komplett gelähmt zu haben. Ich frage mich nur, wie sie Zugriff auf den Computer der Tepes erhalten haben …«
    Nachdenklich runzelte er die Stirn, dann zuckte er mit den Schultern. Im Augenblick war das Wie unerheblich; es zählte nur, was die Gefangenen zuwege gebracht hatten. Er seufzte unzufrieden, als ihm klar wurde, was er zu tun hatte. Vermutlich würde er es in den nächsten Wochen – und wohl auch Monaten – vermeiden müssen, in den Spiegel zu blicken, aber sein Pflichtgefühl ließ ihm keine andere Wahl.
    »Harrison, rufen Sie Bürger Brigadier Tresca.« Er hob den Kopf und blickte Honeker in die Augen. »Melden Sie ihm, daß die Gefangenen an Bord der Tepes versuchen, das Schiff in ihre Gewalt zu bringen – oder zu vernichten.«
     
    »Da kommen sie wieder!«
    McKeon war sich nicht sicher, wer die Warnung gebrüllt hatte; auf jeden Fall kam sie keine Sekunde zu früh. Die Haveniten hatten sich neu gruppiert und stürmten hinter

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