2398 - Aufbruch nach Hangay
Aufbruch nach Hangay
Sie stehen auf verlorenem Posten – Atlan spielt auf Zeit
von Uwe Anton
Wir schreiben das Jahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - dies entspricht dem Jahr 4933 alter Zeitrechnung. Seit Monaten stehen die Erde und die anderen Planeten des Solsystems unter Belagerung der Terminalen Kolonne TRAITOR. Die Menschheit verbirgt sich hinter dem TERRANOVA-Schirm.
Die Chaosmächte haben fast die komplette Milchstraße unter ihre Kontrolle gebracht.
Nur in einigen Verstecken der Galaxis hält sich der Widerstand. Dazu zählen der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften und die Charon-Wolke. Wenn die Galaktiker eine Chance gegen TRAITOR haben wollen, müssen sie mächtige Instrumente entwickeln - und sie müssen den Hebel dort ansetzen, wo das Problem seinen Ursprung hat: in Hangay.
Das wissen allerdings auch die Diener der Chaotarchen. Der Duale Kapitän Zerberoff begibt sich direkt in das hyperphysikalische Chaos von Omega Centauri.
Dort soll er den Galaktikern das Vordringen nach Hangay unmöglich machen, indem er den Startpunkt der Transmitterstrecke nach Hangay in Besitz nimmt. Doch Atlan und seine Begleiter planen weiterhin den AUFBRUCH NACH HANGAY ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Atlan - Der Arkonide setzt am Anfang der Transmitterstraße auf ermüdendes Warten.
Perry Rhodan - Der Terraner verbirgt seine Geheimnisse sogar vor den besten Freunden.
Dantyren - Der Duale Kapitän wagt sich weiter auf unbekanntes Terrain vor.
Cornor Lerz – Der alternde Haluter lernt mehr über alte terranische Sprichwörter.
Laurai Broder – Die Technikerin hat Angst in einem Raumschiff.
PROLOG
15. März 1346 NGZ
JEFE CLAUDRIN
In dem kleinen Raum herrschte trügerisches Zwielicht. Die einzige Helligkeit strahlte ein Hologramm in der Mitte des Raums aus. Es zeigte das eigene Schiff, den ENTDECKER-Raumer JEFE CLAUDRIN, der im Orbit um Kharag-Stahlwelt kreiste.
Obwohl es sich bei den drei Personen im Raum auf den ersten - und auch den zweiten - Blick um Terraner zu handeln schien, benötigten sie nicht mehr Licht.
Notfalls hätten sie auf die spärliche Illumination des Hologramms verzichten können. „Bislang ist alles nach Plan verlaufen.
Niemand hat Verdacht geschöpft."
Der vermeintliche Terraner sprach TraiCom, das Idiom der Terminalen Kolonne.
Die Wesen mussten nicht befürchten, deshalb aufzufliegen.
Was augenscheinlich überflüssig leichtsinnig wirken mochte, war ungefährlich. Ein mit bloßem Auge nicht wahrnehmbares Abschirmfeld verhinderte, dass die Bordpositronik über das Eindringen von Unbefugten in diesen Raum informiert wurde und sie belauschen konnte.
Die Geschöpfe waren unter sich.
Das schwache Licht flackerte kurz, als das Hologramm umblendete. Es zeigte nun den Sternhaufen Omega Centauri, der nur einen „Katzensprung" von der Erde entfernt und trotzdem praktisch unerreichbar war.
Das zweite Wesen lächelte. „Bald gehört diese Bastion uns."
„Wir dürfen nicht zu selbstsicher werden", mahnte das dritte Geschöpf. „Die Galaktiker sind findiger, als wir vermutet haben."
„Aber nicht findig genug", meinte das dritte. „Sie werden uns niemals auf die Schliche kommen."
„Omega Centauri gilt nicht unser Hauptaugenmerk", stellte das erste Wesen klar. „Wir haben eine andere Aufgabe zu erfüllen." Wie auf ein Stichwort veränderte sich das Holo und zeigte wieder den terranischen Raumer. „Auf die großen Ereignisse können wir keinen Einfluss nehmen. Aber hier können wir etwas bewirken. Und so, wie ich es sehe, haben wir unsere Tätigkeit soeben beendet."
„Dann widmen wir uns der nächsten Phase." Der erste Terraner drehte sich zur Tür zum Korridor um. Sie war geschlossen; um den Raum zu verlassen, hätte er sie öffnen müssen, was die Automatik zweifelsfrei registriert hätte.
Einen Moment lang blieb das Geschöpf vor der Tür stehen. Die Konturen seines Gesichts schienen sich zu verändern, weicher zu werden, undeutlicher. Es war keine optische Täuschung, begünstigt durch das trügerische Licht -das Hologramm veränderte sich wieder und zeigte erneut den ENTDECKER.
Der Prozess beschleunigte sich, und der Terraner zerfloss vor dem Schott wie Geleemasse. Einen Moment lang breitete die Substanz sich ziellos auf dem Boden aus, dann schien sie sich orientiert zu haben. Sie verflüssigte sich zusehends und glitt unter den schmalen Schottschlitz, nutzte auch winzigste
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