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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kapitel 1
    »Schaffen Sie Ihre gottverdammten Schiffe aus meinem Weltraum!«
    Das Gesicht des dunkelhaarigen, stämmigen Mannes, das Commander Pang Yau-pau auf seinem Com-Schirm sah, war rot angelaufen vor Zorn. Der Mann sprach nicht, er fauchte. Pang musste sich sehr zusammenreißen, um nicht ebenfalls die Beherrschung zu verlieren.
    »Leider ist das nicht möglich, Commodore Chalker«, erwiderte er so höflich, wie es die Umstände eben gestatteten. »Meine Befehle lauten, jegliche manticoranischen Schiffe auf ihrer Rückfahrt in manticoranisches Territorium zu sichern.«
    »Ihre Befehle interessieren mich einen feuchten Dreck, Commander!«, spie Commodore Jeremy Chalker Gift und Galle. Die sechs Zerstörer unter seinem Kommando waren 2,4 Millionen Kilometer, also acht Lichtsekunden, von Pangs Kreuzer entfernt. Man sollte meinen, es wäre unmöglich, über eine solche Distanz hinweg ein derart hitziges Wortgefecht zu führen. Schließlich ergab sich bei lichtschnellen Übertragungen nun einmal eine gewisse Signalverzögerung. Chalker aber gelang dieses Kunststück ohne größere Probleme. »Sie verletzen hier die Souveränität meines Sonnensystems! Sie haben Mitarbeiter des solarischen Astro-Lotsendienstes von ihren Arbeitsplätzen vertrieben! Ich verlange, dass Sie augenblicklich von hier verschwinden!«
    »Sir, es ist nicht meine Absicht, die Souveränität eines anderen Sonnensystems zu verletzen«, erwiderte Pang. Er war fest entschlossen, auf das etwas heikle Thema der solarischen Verkehrsleitung nicht einzugehen. »Ich bin einzig und allein daran interessiert, die Handelsschiffe des Sternenimperiums zu sichern.«
    Weitere Sekunden verstrichen. Dann …
    »Halten Sie den Mund! Überlassen Sie die Kontrolle über den Terminus den Männern und Frauen, deren Posten Sie sich widerrechtlich angeeignet haben, und drehen Sie gefälligst ab! Sonst lasse ich, bei Gott, auf den nächsten beschissenen Manty-Frachter, der mir unter die Augen kommt, das Feuer eröffnen!«
    Pang Yau-paus Blick aus ansonsten eher sanftmütigen braunen Augen wurde hart, und der Commander holte tief Luft.
    »Skipper«, sagte eine leise Stimme.
    Respektvoller hätte der Ton nicht sein können. Dennoch schwang darin unverkennbar eine Warnung mit. Pang drückte die Stummtaste und warf einen Blick auf den kleineren Bildschirm neben seinem Kommandosessel. Von dort aus blickte ihn Lieutenant Commander Myra Sadowski an, sein Erster Offizier.
    »Ich weiß, dass Chalker entsetzlich nervt«, erklärte sie ruhig. »Aber wir sollen das hier durchziehen, ohne unnötige Wellen zu schlagen. Der Kerl hat es, wie ich respektvoll hinzufügen möchte, verdient, einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Aber verdient oder nicht: Wenn Sie das tun, Skipper, wird das ganz eindeutig Wellen schlagen!«
    Da hat Myra recht , dachte Pang. Doch für alles gab es die richtige Zeit und den richtigen Ort. Außerdem hatte die Admiralität Pang und HMS Onyx nicht zum Nolan-Terminus ausgeschickt, um jemanden wie Jeremy Chalker Drohungen wie diese ausstoßen zu lassen.
    Nein, wirklich nicht , bestätigte dem Commander seine innere Stimme. Andererseits ist es wohl durchaus verständlich, dass der Commodore sauer ist. Nicht, dass er mir deswegen sympathischer wäre.
    Derzeit waren die Onyx , ihr Schwesterschiff, die Smilodon , die Tornado , ein Zerstörer der Roland -Klasse, und der sehr viel ältere Zerstörer Othello mehr als sechshundertfünfzig Lichtjahre vom manticoranischen Doppelsternsystem entfernt. Bis zum Sol-System hingegen waren es kaum noch zweihundert Lichtjahre. Pang war vollkommen klar, dass er keinen sonderlich kampfstarken Verband befehligte – schon gar nicht für einen Einsatz derart tief in feindlichem Territorium. Genau genommen gehörte das Nolan-System zu den Protektoraten der Solaren Liga, und Chalker, Offizier der Solarian League Navy, war der Ranghöchste in der Grenzflotte vor Ort. Für seinen Dienstgrad schien Chalker erstaunlich alt. Wahrscheinlich mangelte es dem Commodore in den Reihen der SLN an den nötigen Beziehungen. Andererseits musste er zumindest einen gewissen Einfluss haben, sonst hätte man ihm niemals das Kommando über das Nolan-System übertragen. Dass dieses System dem Nolan-Terminus der Nolan-Katharina-Hyperbrücke so nahe lag, war der einzige Grund dafür, dass Nolan dem Liga-Amt für Grenzsicherheit vor etwa einhundert T-Jahren überhaupt aufgefallen war. Seitdem hatten die OFS-Mitarbeiter und die Offiziere der Grenzflotte einen

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