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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Kriegsschiffe, die dort liegen, stellen Sie fest, welcher Art und Größe sie sind. Wie viele davon haben die Rahen aufgebracht, wie viele sind noch außer Dienst? Ich möchte wissen, was für Schiffe schon auf Reede liegen und wie viele in Begriff sind, seeklar zu machen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Boney hat im vorigen Jahr seine besten Schiffe und Besatzungen nach Westindien entsandt, er wird es noch schwerer haben als wir, seine Flotte zu bemannen. Sobald ich vor Brest eintreffe, möchte ich das alles von Ihnen gemeldet haben. Wie tief geht die Hotspur ?«
    »Bei voller Ausrüstung ist ihr Tiefgang achtern dreizehn Fuß, Sir.«
    »Dann haben Sie ja im Goulet reichlich Raum zum Manövrieren. Ich brauche Ihnen wohl nicht eigens zu sagen, daß Sie Ihr Schiff nicht auf Grund setzen sollen.«
    »Nein, Sir.«
    »Aber eines lassen Sie sich dennoch gesagt sein: Es gibt blindes, törichtes Draufgängertum und es gibt kühlen, berechnenden Wagemut. Treffen Sie hierin nur immer die rechte Wahl, und ich werde Ihnen in allem Ungemach zur Seite stehen, das Ihnen aus Ihrem Handeln erwachsen könnte.«
    Die großen blauen Augen des Admirals begegneten dem festen Blick der braunen Augen des Kapitäns. Was Cornwallis da eben gesagt hatte, und mehr noch, was unausgesprochen geblieben war, gab Hornblower mächtig zu denken. Cornwallis hatte ihm seinen Beistand versprochen, aber das Gegenstück dazu, die Drohung für den Fall seines Versagens, war unterblieben. Wollte der Admiral damit seinen Worten eine größere Wirkung verleihen, oder handelte es sich gar nur um einen billigen Trick, ihm, dem Untergebenen gegenüber? Nein, beides war ausgeschlossen. Was Cornwallis gesagt hatte, war ganz und gar der Ausdruck seiner Wesensart. Offenbar war er ein Mann, der seine Untergebenen nicht nur antrieb, sondern wirklich führte. Das war höchst bemerkenswert.
    Hornblower fuhr erschrocken zusammen. Er hatte seinen Oberkommandierenden sekundenlang hemmungslos angestarrt, während ihm das alles durch den Kopf ging. Das war wohl recht taktlos von ihm gewesen.
    »Ich habe alles verstanden, Sir«, sagte er. Nun erhob sich Cornwallis von seinem Stuhl.
    »Auf See treffen wir uns also wieder. Noch einmal: Unterlassen Sie alles, was zu Feindseligkeiten führen könnte, ehe der Krieg erklärt ist.« Er sagte das lächelnd, und dieses Lächeln verriet ihn vollends als Mann der Tat. Hornblower entnahm daraus, daß er den bevorstehenden Kampfhandlungen schon voll Ungeduld entgegensah. Dieser Mann suchte bestimmt nicht nach Gründen oder Ausreden, um eine fällige Entscheidung hinauszuschieben. Plötzlich zog Cornwallis die schon ausgestreckte Hand wieder zurück.
    »Mein Gott!« rief er. »Ich habe ja ganz vergessen, daß heute Ihr Hochzeitstag ist.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie sind erst heute morgen getraut worden?«
    »Vor einer Stunde, Sir.«
    »Ich habe Sie also von Ihrer Hochzeitstafel weggeholt?«
    »Jawohl, Sir.« Es wäre geschmacklos gewesen, dem Admiral mit abgedroschenem Schwulst zu kommen und etwa zu sagen:
    »Für König und Vaterland«, oder »Zuerst die Pflicht, dann das Vergnügen«. »Ihre junge Frau wird darüber recht traurig sein.«
    Vor allem die Schwiegermutter, dachte Hornblower, aber auch das mußte er schicklicherweise für sich behalten. Er begnügte sich damit zu sagen: »Ich werde das schon wieder in Ordnung bringen, Sir.«
    »Es wäre wohl eher an mir, das zu tun«, gab Cornwallis zur Antwort. »Wie wäre es, wenn ich mich bei Ihrer Feier einfände, um auf das Wohl Ihrer Frau zu trinken?«
    »Das wäre ausnehmend gütig von Ihnen, Sir.«
    Wenn es etwas gab, das ihm bei Mrs. Mason Vergebung für seine Ungezogenheit erwirken konnte, dann war es das Erscheinen Seiner Exzellenz des Admirals Sir William Cornwallis K. B. an der festlichen Hochzeitstafel.
    »Also gut. Wenn Sie sicher sind, daß ich nicht unerwünscht bin, komme ich gleich mit. Hatchett, meinen Säbel. Wo ist mein Hut?« Als Hornblower wieder in der Tür des Frühstückszimmers erschien, wollte ihn Mrs. Mason sofort mit einem Schwall bitterer Vorwürfe empfangen, aber die Worte erstarben ihr auf den Lippen, als sie bemerkte, welch bedeutendem Gast er den Vortritt ließ. Sie sah die glitzernden Epauletten und das breite rote Band mit dem Stern, das Cornwallis als taktvoller Mann zu dieser feierlichen Gelegenheit angelegt hatte. Hornblower übernahm die Vorstellung.
    »Viel Glück und langes Leben«, sagte Cornwallis und beugte sich über Marias Hand. »Das wünsche ich der

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