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Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Titel: Horror Factory - Pakt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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werden. So wie du aussiehst, werden sie froh sein, dass dir nicht noch mehr passiert ist.« Er legte fragend den Kopf auf die Seite. »Du bist wirklich nicht verletzt? Manchmal merkt man es nicht sofort, weißt du? Ich würde dich wirklich lieber nach Hause begleiten.«
    Der Mann kannte offensichtlich seinen Vater nicht, dachte Herman. Er würde ihn nicht bestrafen, wenn dieser Fremde ihn nach Haus brachte und erzählte, was geschehen war, sondern sich ganz im Gegenteil artig bei ihm bedanken und ihm etwas zu trinken anbieten. Oder ihn sogar zum Essen einladen. Aber sobald er wieder fort war, würde die Strafe nur umso schlimmer ausfallen, weil er ihn in eine so unangenehme Lage gebracht hatte.
    Es war das Läuten der Kirchenglocke, das ihn rettete. »Ich muss zum Gottesdienst«, sagte er. »Mein Vater … meine Eltern warten dort auf mich.«
    Er konnte dem Fremden ansehen, wie wenig überzeugend seine Worte klangen, doch er widersprach nicht, sondern sah nur einen Moment nachdenklich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und nickte schließlich. »Dann begleite ich dich dorthin«, sagte er bestimmt. »Ich kenne solche Burschen, glaub mir. Sollte mich nicht wundern, wenn sie dir auf dem Weg zur Kirche auflauern.«
    Herman ersparte es sich, noch einmal zu widersprechen, schon weil ihm sein schlechtes Gewissen noch immer so sehr zu schaffen machte; aber auch weil der Mann vermutlich recht hatte. Die beiden Jungen gehörten nicht zu denen, die so leicht aufgaben. Er deutete ein Nicken an, um sein Einverständnis zu signalisieren, und sie gingen los.
    Auf den ersten Schritten sagte der Fremde nichts mehr, sondern beschränkte sich darauf, ihn ganz unverhohlen besorgt im Auge zu behalten; und so wie Herman sich fühlte, auch durchaus zu Recht. Es musste wohl so sein, wie der Mann gerade behauptet hatte: Matthew hatte ihn geschlagen, und das war wirklich schlimm gewesen, doch nun schien es mit jedem Schritt, den er tat, und jedem Moment, der verging, nur noch schlimmer zu werden. Jeder einzelne Knochen im Leib tat ihm weh. Das Luftholen bereitete ihm Schmerzen. Ihm war schwindelig, und er meinte noch immer jeden einzelnen Hieb zu spüren, den Matthew ihm versetzt hatte. Er konnte nur humpeln, und selbst das verlangte ihm beinahe mehr Kraft ab, als er hatte.
    Zumindest damit war er nicht allein. Auch sein dunkelhaariger Retter zog das Bein hinter sich her, allerdings auf eine Art, die erkennen ließ, wie lange und selbstverständlich er das schon tat. Was sein Gesicht anging, so sah Herman seine Vermutung von gerade bestätigt: In seiner Ahnenreihe musste sich mehr als nur ein Ureinwohner dieses Landes befinden, und das letzte rote Blut war spätestens mit seinem Großvater hinzugekommen. Herman war verwirrt und sich seiner eigenen Gefühle nicht sicher. Es war der erste Indianer, den Herman wirklich zu Gesicht bekam, und er schien nett zu sein – immerhin hatte er seine eigene Gesundheit riskiert, um einem vollkommen Fremden beizustehen, von dem er nicht einmal wusste, ob er nicht sogar verdient hatte, was ihm widerfuhr. Aber er war trotzdem ein halber Indianer, und sein Vater hatte ihm eine Menge schlimmer Geschichten über die Roten erzählt. Man konnte ihnen nicht trauen. Oft taten sie nett und hilfsbereit, verfolgten aber insgeheim ihre eigenen finsteren Pläne, und von seiner Mutter wusste er, dass sie noch zu Lebzeiten ihres Großvaters manchmal harmlose Siedler überfallen und grausam zu Tode gefoltert hatten.
    »Verrätst du mir, warum die beiden dich verprügelt haben?«, fragte der Indianer, nachdem sie vielleicht zwei Dutzend Schritte gegangen waren.
    Herman nickte zwar, sagte aber trotzdem: »Ich weiß es nicht.«
    »Ja, das dachte ich mir beinahe«, seufze sein Retter. »Das sind die Schlimmsten, weißt du? Es macht ihnen einfach Spaß, andere zu quälen. Und manchmal habe ich das Gefühl, es werden immer mehr.« Er nickte heftig. »Ich komme viel rum, musst du wissen, und fast in jeder Stadt trifft man auf solche Kerle. Ich weiß nicht, wo die gute alte Zeit geblieben ist. Früher gab es noch so etwas wie Ehre.«
    Jetzt wusste Herman gar nicht mehr, was er denken sollte, zumal er zu spüren meinte, dass der Mann auf eine ganz bestimmte Reaktion von ihm wartete. Aber welche? Sollte er ihn fragen, ob es etwa ehrenvoll war, wehrlose Siedler zu überfallen und bei lebendigem Leibe zu verbrennen oder Frauen und Kinder zu häuten und sich an ihren Schreien zu erfreuen?
    Der Gedanke erfüllte ihn mit

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