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Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Titel: Horror Factory - Pakt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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von mir? Mein Freund sein? Du willst mein Freund sein?«
    Und bei nahezu jedem Wort schlug er erneut zu, in sein Gesicht, gegen seinen Kopf und seinen Hals, gegen seine Schläfe und seine Brust, und wenn Herman später über diesen Moment nachdachte, dann wurde ihm klar, dass er ihn möglicherweise totgeprügelt hätte, wäre da nicht plötzlich eine weitere Gestalt gewesen, die hinter Matthew auftauchte und irgendetwas rief, das niemand verstand, und Matthew zugleich zurückriss und derb genug wegstieß, um ihn auf die Knie zu schleudern.
    Jemand rief etwas. Von weit her drang erneut das Läuten der Glocke, die zum Sonntagsgebet rief, und darunter und in noch größerer Entfernung hörte er ein ausgelassenes Kinderlachen, das ihm im diesem Moment fast obszön erschien, dann stürzte er zum zweiten Mal in einen Schlund aus Chaos und reinem wirbelndem Schmerz, in dem nichts mehr Bestand hatte, nicht einmal mehr Zeit.
    Allzu lange konnte er nicht in diesem Zustand gewesen sein; vielleicht für die Dauer eines einzelnen Atemzuges, oder zwei, denn als er sich unsicher aufsetzte und das Blut wegzublinzeln versuchte, das ihm in die Augen gelaufen war, lag Matthew noch immer auf dem Rücken, und die Gestalt, die ihn niedergeworfen hatte, stand breitbeinig und in leicht vorgebeugter drohender Haltung über ihm. Von Frank war nichts mehr zu sehen oder zu hören; wahrscheinlich war er weggelaufen, denn wie die meisten Schläger war er vermutlich ein Feigling, wenn er auf einen überlegenen Gegner traf.
    »Was hier los ist, habe ich dich gefragt, Bursche«, sagte der Fremde in diesem Moment, und offensichtlich nicht zum ersten Mal. »Was hat euch dieser Junge getan, dass ihr gleich zu zweit über ihn herfallen und ihn halb tot prügeln müsst? «
    Matthew antwortete sogar irgendetwas, das Herman aber nicht hörte. In seinen Ohren rauschte das Blut, und das Pochen seines eigenen Herzens schien ihm in diesem Moment als das lauteste Geräusch der Welt, sodass er sich lieber darauf konzentrierte, seinen Retter etwas genauer in Augenschein zu nehmen.
    Es war niemand aus der Stadt. Herman kannte längst nicht alle Einwohner Miltons, aber er erkannte einen Fremden, wenn er einen sah, und dieser Mann gehörte eindeutig nicht hierher. Er war sehr groß und dabei so hager, dass er dadurch sogar noch größer wirkte, trug einen elegant geschnittenen, wenn auch schon leicht schäbig gewordenen Anzug und hatte so dunkles Haar, dass Herman unwillkürlich den einen oder anderen Indianer unter seinen Vorfahren mutmaßte. Sein Gesicht konnte er nicht erkennen, denn er wandte ihm den Rücken zu, aber etwas an seiner Haltung war sonderbar, ohne dass er sagen konnte, was.
    »Willst du mir nicht antworten, Freundchen, oder hat es dir die Sprache verschlagen, jetzt wo du mal keinem Schwächeren gegenüberstehst?«, fuhr er Matthew an.
    »Was geht Sie das an?«, antwortete der Junge trotzig. Er zog geräuschvoll die Nase hoch, stemmte sich auf die Ellbogen und versuchte rücklings vor dem Fremden wegzukriechen, stellte seine Bemühungen aber auch sofort wieder ein, als dieser eine drohende Geste machte. Vielleicht bedeutete sie auch etwas anderes, da war Herman nicht ganz sicher. Da war etwas Seltsames an dem Fremden, das ihn irritierte.
    »Es geht mich etwas an, weil ich es nicht mag, wenn man sich an Schwächeren vergreift«, antwortete er. »Der Junge ist doch höchstens halb so groß wie du. Und du brauchst Verstärkung, um ihn zu verprügeln? Das nenne ich wirklich mutig.«
    Er beugte sich noch ein bisschen weiter vor und hob die linke Hand, wie um auszuholen. »Warum versuchst du nicht mal, dich mit einem Stärkeren anzulegen, du Feigling? Komm schon! Steh auf! Ich lasse dir sogar die beiden ersten Schläge, ohne mich zu wehren. Du hast mein Ehrenwort!«
    Matthew hütete sich, darauf zu antworten, aber seine Augen wurden schmal, und Herman war plötzlich ganz und gar nicht mehr sicher, dass diese Worte klug gewählt waren. Er kroch noch ein kleines Stück weiter zurück und richtete sich halb auf, und da war nicht nur eine plötzliche Spannung in seiner Gestalt, sondern auch etwas Kleines und Schartiges, das kurz unter seiner Jacke aufblitzte, etwas, das ebenso rostig und scharf wie bösartig war und dem sich Matthews Hand für einen ganz kurzen Moment nähern wollte.
    »Ja, warum versuchst du es nicht, Freundchen?«, fragte der Fremde. »Dann hätte ich wenigstens einen Grund, um dich windelweich zu prügeln. Aber vielleicht mache ich es ja

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