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Horror Factory - Teufelsbrut (German Edition)

Horror Factory - Teufelsbrut (German Edition)

Titel: Horror Factory - Teufelsbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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gleich – er kam zu ihr, stieg über sie, spuckte sich in die Hand und speichelte sein Glied ein, damit er sich in sie zwängen konnte. Dann drang er ein, ohne Gefühl, als erfülle er nur eine Pflicht, und wenn er fertig war, ging er wieder. Von dieser Routine wich er nicht ab. Er zwang sie nie, etwa sein Glied in den Mund zu nehmen, und als er das eine Mal in ihren Po geraten war, schien das eher ein Versehen im Dunkeln als Absicht gewesen zu sein.
    Callies Ansprüche ans Schicksal waren in der Zwischenzeit so tief gesunken, dass sie für dieses Los beinahe dankbar war. Es hätte schlimmer kommen können – oder?
    Es kann ja noch schlimmer kommen, raunte ihr Geist und wartete einmal mehr darauf, dass sie ihn endlich zum Teufel jagte. Sie beherrschte sich auch diesmal. Aber wie lange konnte sie das noch?
    Und wie lange war sie eigentlich schon hier? Sie wusste es nicht. Ihr Zeitempfinden hatte sich verflüchtigt. Weil es nichts gab, woran sie ein Verstreichen der Zeit festmachen konnte. Tag und Nacht waren ausgesperrt, Licht fiel nur jeweils kurz herein, wenn ihr Peiniger kam, und dann blendete dieses bisschen Helligkeit sie so sehr, dass sie nichts erkennen konnte.
    An den Geruch in ihrem Gefängnis – wo es auch liegen und wie es auch aussehen mochte – hatte sie sich gewöhnt, auch wenn es ihr nie gelungen war, ihn aufzudröseln und festzustellen, woraus er sich zusammensetzte. Ein bisschen roch es nach Fisch, auch etwas kupfrig, wie altes Metall … oder Blut. Mehr wollte sie eigentlich gar nicht wissen, und inzwischen stank es hier sowieso vor allem nach ihren eigenen Ausscheidungen. Von dem Blecheimer, der ihr dafür zur Verfügung stand, hatte sie nichts gewusst, als sie zum ersten Mal gemusst hatte. Ihr Peiniger hatte sie darauf aufmerksam gemacht, nachdem sie sich zweimal auf den kahlen Boden entleert hatte. Er hatte sie mit der Nase in ihre Exkremente gedrückt und dann mit dem ganzen Gesicht in den Eimer. Als wäre sie hier das Tier und nicht er.
    Jetzt glitt er aus ihr heraus. Callie hatte das Gefühl, ihr Unterleib stünde in Flammen. Als wäre sein Samen kochend heiß, wie er sich da mit ihrem Blut vermengte und aus ihr herausrann. Eigentlich nicht anders, als es neulich oder vor Urzeiten mit Sean gewesen war – und trotzdem lagen Welten dazwischen.
    »Sean … Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte sie ihren Vergewaltiger mit vom Schreien und Weinen heiserer Stimme. Sie stellte die Frage nicht zum ersten Mal, aber natürlich antwortete er auch diesmal nicht darauf. Er knallte ihr nur die beiden Näpfe hin, einen mit Wasser und einen mit einem undefinierbaren Brei, den zu essen sie sich zunächst geweigert hatte. Auch diesen Widerstand hatte sie kläglich schnell aufgegeben. Damit wenigstens die Schmerzen ihres nach Nahrung verlangenden Magens aufhörten, wenn sie schon gegen die in ihrem Unterleib machtlos war.
    Dann ging der Mann. Und fortan kam er nur noch her, um ihr zu essen und zu trinken zu bringen – nicht mehr, um ihr Gewalt anzutun.
    Erst hoffte Callie, dass er die Lust verloren hatte. Es schien ihm ja ohnehin nie wirklich Spaß gemacht zu haben.
    Aber so war es nicht.
    Vielmehr hatte er wohl erreicht, was er wollte. Und er schien es – wie auch immer – gewusst zu haben, bevor es Callie selbst klar wurde: Sie war schwanger.

3
Jetzt
    Big Rock Falls, Washington State, USA
    »Man kann es irgendwie spüren, findest du nicht?«, meinte Jimmy Deen und ließ den Blick schweifen, während er mit seinem besten Freund Daniel McCrombie an den Geschäften längs der Main Street der kleinen Stadt vorbeischlenderte. Ringsum wirkte alles farblos und bestenfalls grau. Die Sonne hatte sich heute überhaupt noch nicht blicken lassen. Es war, als spazierte man durch einen Schwarz-Weiß-Film.
    »Was kann man spüren?«, fragte Daniel. Er war zwölf, genau wie Jimmy, aber gut einen Kopf größer als sein Kumpel. Wer sie nicht kannte, hätte sie für Brüder halten können, Daniel der ältere, Jimmy der jüngere. Aber in Big Rock Falls kannte fast jeder jeden, gut genug jedenfalls, um zumindest irgendwen aus jedermanns Familie zu kennen. Sogar die Feriengäste kannte man, weil es fast immer dieselben waren, die Jahr für Jahr herkamen.
    »Die Angst«, antwortete Jimmy, der sich immer noch umschaute, so unbehaglich, als kratzte sein Pullover am Hals. »Die Angst geht um, Danny. Spürst du das nicht?«
    »Die Angst geht um.« Daniel schnaubte. Er wollte, dass es abschätzig klang. Das bekam er nicht ganz

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