Hot - Erotische Phantasien
forderte er sie ein wenig zu fröhlich auf. »Ich gebe Ihnen ein Frühstück aus.«
»Danke«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »aber ich will einfach nur nach Hause.«
Er warf einen Blick auf seine Uhr, zuckte zusammen und rieb sich den schmerzenden Nacken. »Wie wäre es mit einem Kaffee?«
»Das ist lächerlich.« Sie schlug die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. »Ich habe Arbeit, die erledigt werden muss, ich habe ein Leben.« Sie hatte keine Ahnung, wer dieser Mann war – ein untreuer Ehemann, ein Krimineller, ein Unschuldiger auf der Flucht, wie er behauptete, oder einfach ein Spinner. Sicher war, dass sie so schnell wie möglich von hier fortwollte. Je früher, desto besser.
Er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht, und sie bemerkte den dunklen Bartschatten auf seinem Kinn und seinen Wangen. »Okay. Ich brauche eine Kopie der E-Mail, in der mein Bild an Sie geschickt wurde. Wir könnten in Ihrem Büro vorbeifahren.«
O ja. Na klar, das würde sie bestimmt machen. Vielleicht hatte sie während der kurzen Zeit, die sie einander kannten, nicht ganz das gezeigt, was in ihr steckte. Aber Mr. Stone würde schon bald herausfinden, dass sie noch ein paar Überraschungen parat hatte.
Sie musste nur selbst noch herausfinden, was für Überraschungen das waren.
In der Zwischenzeit ließ er sie, höflich wie er war, zuerst ins Badezimmer. Wie sie schon am vergangenen Abend erkannt hatte, besaß das Badezimmerfenster ungefähr die Größe einer Postkarte. Keine Chance zu entkommen.
Sie sehnte sich nach einer Dusche, aber die Vorstellung, sich auszuziehen, während Stone im Nebenzimmer saß, erfüllte sie nicht gerade mit Entzücken. Sie würde warten müssen, bis sie zu Hause war.
Also wusch sie sich, gab etwas von seiner Zahnpasta auf ihren Finger und putzte sich notdürftig die Zähne, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und gab auf.
»Okay, hier ist der Plan, wie wir es machen werden«, sagte er, als sie wieder aus dem Badezimmer kam. »Sie fahren. Zuerst geht es in Ihr Büro. Ich hole mir die Kopie der E-Mail, dann bringen Sie mich zu einem Ort, den ich Ihnen noch nennen werde, und ich verschwinde aus Ihrem Leben. Einverstanden?«
»Ich habe mir vom Flughafen hierher ein Taxi genommen und habe Sie dann zu Fuß verfolgt.«
Er verdrehte die Augen. »Ihr Auto ist das beigefarbene, das einen halben Block von hier entfernt steht. Und übrigens haben Sie ein Knöllchen bekommen.«
»Ein Knöllchen?« Sie rannte zum Fenster. Tatsächlich flatterte unter ihrem Scheibenwischer ein weißes Papierstück, das verdächtig nach einem Strafzettel aussah. Ihre Berufsehre bekam erneut einen Dämpfer. »Sie kennen sogar meinen Wagen.«
»Hey, wenn Sie nicht so umwerfend aussehen würden und ich nicht um mein Leben fürchten würde, wäre mir das alles vermutlich nicht aufgefallen.«
Sie starrte mürrisch aus dem Fenster. Sie hatte keine Zeit für dieses Süßholzraspeln. Oder dafür, dass sein Kompliment ihr schmeichelte. »Kommen Sie«, sagte er.
Sie gehorchte und nahm ihre Tasche auf, während er mit seinem schweren Rucksack und der Aktentasche herumhantierte und gleichzeitig versuchte, weiterhin mit der Waffe auf sie zu zielen. Ein paar Minuten lang beobachtete sie ihn und machte dann einen Schritt auf ihn zu. »Mir gefällt Ihre Solodarstellung der
Drei Stooges
, aber wenn Sie nicht damit aufhören, wird versehentlich noch jemand erschossen.« Sie ergriff seine Aktentasche. »Wir beide wissen doch, dass Sie mich nicht umbringen werden. Ich werde Sie an einem öffentlichen Platz absetzen, und dann sind wir beide fertig miteinander. Schönes Leben noch.«
Er erwiderte nichts darauf und schob die Waffe in eine Seitentasche seines Rucksacks.
Das Frühstück, das er ihr besorgte, stammte aus einem Drive-in-Restaurant – aber es gab wenigstens heißen Kaffee, also war es ihr egal. Die Wahrheit war, dass die Nacht vorüber war und er Wort gehalten hatte. Sie fühlte sich nicht länger ausgeliefert und verletzbar. Im Moment war sie eher neugierig. Es waren vermutlich ihre unstillbare Neugier und ihre Leidenschaft, Rätsel zu lösen, die sie überhaupt zu diesem Beruf gebracht hatten.
Sie war nicht dumm. Sie hatte Nachforschungen über Stone und Fisk angestellt, bevor sie den Fall übernommen hatte. Stone war ein Erdölingenieur und Fisk ein prominenter Scheidungsanwalt in Houston. Sie hatte nicht darüber nachgedacht nachzuprüfen, ob Stone tatsächlich verheiratet
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