Hot & Sexy 16
die Ausschnitte tiefer und die Röcke kürzer als alles, was sie je zuvor getragen hatte. „Das kann ich nicht anziehen“, japste sie.
„Natürlich können Sie. Ich bestehe darauf. Vielleicht brauchen Sie sie nicht, aber wenn doch, dann haben Sie die Sachen parat.“
„Meinetwegen“, gab Violet nach. „Danke, Lillian. Und danke auch dafür, dass Sie sich während meiner Abwesenheit um alles kümmern.“
Gestern Nachmittag waren sie zusammen alles, was vor Weihnachten noch an Aufträgen erledigt werden musste, genauestens durchgegangen.
Lillian strahlte. „Ich bin froh, dass Sie mir noch eine Chance geben, nachdem ich anscheinend diesen Brief weggeworfen habe.“
„Es war nicht Ihre Schuld. Vergessen Sie’s, ich habe es bereits vergessen.“
Wenn das nur wahr wäre. In Wirklichkeit konnte sie die Worte, die sie geschrieben hatte, nicht mehr vergessen. Manchmal habe ich das Gefühl, als sei ich in mir selbst gefangen … Ich will mich ändern, aber ich weiß nicht, wie.
So nervös sie im Hinblick auf die gemeinsamen Tage mit Dominick auch war, sie spürte doch, dass diese Erfahrung ihr die Augen öffnen würde. Vielleicht würde allein die Nähe dieses Mannes ihr helfen, in Zukunft mutigere Entscheidungen zu treffen.
„Haben Sie einen Bikini eingepackt?“, fragte Lillian.
„Das ist eine Geschäftsreise. Warum sollte ich da einen Bikini brauchen?“
„Sie wären überrascht, wie oft geschäftliche Gespräche an Pools und Poolbars geführt werden, besonders in Miami. Sie haben doch einen, oder?“
Violet nickte.
„Dann holen Sie ihn lieber.“ Lillian sah auf ihre Uhr. „Sie haben noch Zeit.“
Violet lief die Treppe hinauf zu ihrer Wohnung.
„Und vergessen Sie die Sandaletten nicht!“, rief Lillian ihr hinterher.
Violet eilte ins Schlafzimmer, öffnete Schubladen und schob sie wieder zu, bis sie den Bikini gefunden hatte. Nan hatte sie überredet, ihn zu kaufen, aber sie hatte ihn noch nie getragen. Im Kleiderschrank entdeckte sie Riemchensandaletten, die so gut wie neu waren. Dann fiel ihr Blick auf den Unterwäschebeutel, und sie zögerte. Es gab absolut keinen Grund, auch nur ein einziges Stück ihrer selten gebrauchten Kollektion an sexy Unterwäsche mitzunehmen, die aus Geschenken von Nan und Käufen auf einer Unterwäscheparty nach zu vielen Cocktails bestand.
Andererseits hatte Lillian recht – was konnte es schaden, ein paar Sachen mitzunehmen, selbst wenn sie nicht zum Einsatz kamen?
Violet befeuchtete sich die Lippen. Falls sie diese Kleidungsstücke aber brauchte, hatte sie sie wenigstens dabei.
Sie zog eine Handvoll Stücke aus Seide aus dem Beutel und lief nach unten, um alles in den Koffer zu stopfen.
Als es an der Eingangstür zum Büro klingelte, erschrak sie. Es war Patricia Kingsbury, die Winslow in seinem Transportkäfig dabeihatte.
„Wir sind da!“
Violet hatte komplett vergessen, dass sie sich bereit erklärt hatte, Winslow über Weihnachten zu nehmen. Was nun?
Sie brachte ein Lächeln zustande und stellte Lillian vor, die ihr einen Seitenblick zuwarf. Winslow winselte, und als Miss Kingsbury den Transportkäfig auf den Boden stellte und ihn hinausließ, kläffte er los. Dann trottete er direkt zu Violet und schmiegte sich an ihr Hosenbein, wobei er eine erstaunliche Menge hellbrauner Haare zurückließ.
„Violet hat einen ganz besonderen Draht zu meinem Winslow“, erklärte Patricia. „Ich glaube, er ist ein bisschen in sie verliebt.“
„Er ist ein Pekinese, nicht wahr?“, fragte Lillian. „Ich habe gehört, sie können auf beinah menschliche Weise Gefühle ausdrücken.“
„Ja, er ist eine echte Persönlichkeit“, pflichtete Patricia ihr bei. „Was Menschen angeht, hat er eindeutig seine Lieblinge.“ Sie klatschte in die Hände. „Jetzt, wo ich ihn in guten Händen weiß, kann ich mich beruhigt auf den Weg machen. Ich komme am siebenundzwanzigsten zurück, Violet. Sie haben ja meine Nummer, falls etwas ist, aber ich vertraue Ihrem Urteil voll und ganz.“
Violet nickte unbehaglich. „Auf Wiedersehen und gute Reise.“
Nachdem sich die Tür hinter Miss Kingsbury geschlossen hatte, wandte Violet sich an ihre Assistentin. „Keine Sorge, ich werde nicht auch noch verlangen, dass Sie sich um ihn kümmern.“
„Es würde mir nichts ausmachen, nur erlaubt meine Vermieterin keine Haustiere.“ Lillian verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich nehme an, diese Aufgabe haben Sie übernommen, bevor Sie Mr. Burns’ Einladung angenommen
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