Hot & Sexy 16
verloren.“
„Ich weiß, Süße, aber dein Arbeitspensum ist ungesund. Eines Tages wirst du deiner vergeudeten Jugend nachtrauern.“
Weil der Pekinese stehen blieb und anfing zu kläffen, blieb Violet ebenfalls stehen. „Danke für den Rat. Aber jetzt muss ich mich beeilen. Winslow will nicht weitergehen, solange ich telefoniere.“
„Du machst Witze, oder?“
„Nein, er ist ein verwöhnter kleiner Kerl und braucht meine volle Aufmerksamkeit, damit er … na, du weißt schon.“
„Ich würde ja lachen, wenn ich nicht wüsste, dass die alte Lady Kingsbury dir wahrscheinlich ein Vermögen zahlt, damit du nach ihrer Pfeife tanzt.“
„Ich bin eine persönliche Concierge, ich tue, was meine Kunden mir auftragen.“
„Besonders dieser tolle Dominick Burns.“
Nans Lieblingsthema war Violets bester Kunde, der außerdem ein stadtbekannter Playboy in Atlanta war. Bei dem Gedanken an ihn beschleunigte sich Violets Puls, weil sie seit fast einem Jahr heimlich in diesen Mann verknallt war. „Bis ich erfolgreich genug bin, um mir meine Kunden auszusuchen, muss ich mich eben um alle möglichen Tiere kümmern“, sagte sie fröhlich.
„Ja, aber diesen Mann nimmt keiner an die Leine“, entgegnete Nan und hechelte schneller als Winslow. „Der Kerl ist wirklich heiß.“
„Du meine Güte, geh kalt duschen.“ Am anderen Ende der Leitung war Nans Lachen zu hören, bevor Violet auflegte und vor dem Hund in die Hocke ging. „So, jetzt bin ich ganz für dich da. Würdest du also bitte dein Geschäft erledigen?“
Winslow kläffte und legte den Kopf schräg.
Seufzend gab Violet nach. Zeit war schließlich Geld. „Du bist ein braver Junge“, sagte sie und tätschelte den Kopf des arroganten kleinen Kerls. „Braver Junge, ja das bist du.“
Zufrieden nahm Winslow seine Position ein, während Violet das Gesicht verzog und sich abwandte.
Manchmal stellte sie ihre Entscheidung, „Summerlin at Your Service“ zu gründen, infrage, besonders nach einem Tag wie diesem, am dem sie zahllose Fahrten zur Reinigung und zum Kurierdienst hinter sich hatte, um zur Krönung mit Patricia Kingsburys Hund Gassi zu gehen.
Zum Glück bezahlten die meisten Kunden Höchstpreise für produktivere Dinge, wie zum Beispiel für das Einrichten eines Computers oder das Schmücken des Hauses für die Festtage. Aufgewachsen bei einem Großvater, der in technischen und elektronischen Dingen ein wahrer Zauberer gewesen war, und bei einer Großmutter, die Amerikas Küchenkönigin Martha Steward Konkurrenz gemacht hatte, hatte sie ihren verschiedenen Fähigkeiten mit einem Studium der Betriebswirtschaft und fünf Jahren Praxis in der Hotelbranche den letzten Schliff gegeben. Dass sie seit der Gründung ihres Concierge-Unternehmens vor drei Jahren jeden Kundenwunsch erfüllen konnte, erfüllte sie mit Stolz.
Violet hielt inne. Mit Ausnahme von Dominick Burns, der angedeutet hatte, dass er nichts gegen ein wenig mehr persönliche Aufmerksamkeit hätte.
Dieser teuflisch gut aussehende Bad Boy, der ein Vermögen mit dem Entwerfen und Herstellen von Extremsportausrüstung gemacht hatte, war zu beschäftigt, um sich um Alltagskleinigkeiten zu kümmern. Trotzdem gefiel ihm offenbar der Gedanke nicht, Leute fest anzustellen, die sich um seine Belange kümmerten. Also fuhr Violet einmal in der Woche zu seinem Büro, wo sie eine To-do-Liste abholte, die alle möglichen Aufgaben enthielt – von der Auswahl eines Anzugs für einen besonderen Anlass, der Auswahl von persönlichem Briefpapier bis zum Kauf eines Geschenks für die aktuelle Freundin.
Was seine Freundinnen wohl denken würden, wenn sie wüssten, dass er gar nicht selbst in den Boutiquen gestöbert hatte, um ein Geschenk für sie zu finden, das ohnehin nur dazu diente, sie ins Bett zu bekommen?
Allerdings war Dominick Burns großzügig, das musste sie zugeben, und er beauftragte sie meistens mit interessanten und relativ anspruchsvollen Dingen. Sie fragte sich, was sie wohl heute auf seiner Liste finden würde. Da es nur noch eine Woche bis Weihnachten war, handelte es sich wahrscheinlich um eine Geschenkeliste. Violet erinnerte sich an all die Frauen, für die sie im Laufe des Jahres kleine Aufmerksamkeiten besorgt hatte. Es waren schätzungsweise zwanzig gewesen.
Eine hübsche runde Zahl, dachte sie spöttisch.
Sie bückte sich, um Winslows Geschäft in einer dafür vorgesehenen Tüte verschwinden zu lassen, die sie in den nächsten Mülleimer warf, und zerrte ihn in Richtung seines
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