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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Mitgefühl, »dass Euer Gatte sich nicht allzu oft in Eurem Heim aufhält. Nun kann ich zwar keine verlorene Zuneigung erneuern oder sie dort entfachen, wo sie von Anfang nicht bestand, doch habe ich vielleicht ein Heilmittel für Euren Kummer.«
    Erzürnt und mit Blut übergossenem Gesicht richtete sie sich auf. »Mein Herr!«
    Sogleich erkannte er seinen Fehler. »Nein, nein. Madame missversteht mich.« Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln, um ihre letzten Zweifel zu zerstreuen. »Wenn es allerdings das ist, wonach es Euch verlangt, wäre es zweifellos nicht schwer, jemanden zu finden, der Euch beistünde. Doch müsst Ihr mich davon entschuldigen. Es ist nicht so, dass ich Euch nicht bewundere: Ich halte Euch für eine entzückende Frau. Doch müsst Ihr wissen, dass ich derlei Verkehr schon vor langer Zeit entsagte.«
    La Cressie spürte, wie die Röte in ihrem Gesicht verblasste, und nutzte den Augenblick, um den sonderbaren Mann am Tisch vor ihr eingehender zu betrachten. Er wirkte nicht wie ein Zölibatär, doch musste sie einräumen, dass es um ihn und andere Frauen oder sogar Männer keinerlei Gerüchte gegeben hatte. Und das lag nicht daran, dass er nicht begehrt worden war. Tatsächlich fiel ihr plötzlich ein – und der Gedanke ließ den Hauch eines Lächelns um ihren Mund spielen – dass die eine oder andere Frau Saint-Germain über Monate hinweg entschlossen belagert hatte, ohne dass sich daraus etwas ergeben hätte. Sie nickte. »Wir scheinen einander missverstanden zu haben.«
    Saint-Germain öffnete die Hände. »Falls Ihr mich missverstanden habt, kann ich dann umhin, mich geschmeichelt zu fühlen?« Er blickte auf ihren Teller. »Aber
    Ihr esst ja gar nicht, Madame. Ist die Speise nicht zu Eurer Zufriedenheit?«
    Gehorsam nahm sie die reich verzierte Silbergabel auf. »Ich möchte Euch nicht kränken, Comte«, sagte sie, als sie erneut einen Bissen von der Wildpâté nahm.
    »Das wäre ganz unmöglich, Madame«, sagte er, und in die automatische galante Erwiderung schlich sich ein verstohlener Unterton des Überdrusses. Er zupfte sich die weißen Spitzen zurecht, die sich wie Schaumkronen über dem schwarzsilbernen Brokat seiner Weste breiteten, so dass die Diamantnadeln in den Falten wie Wassertropfen schimmerten und der große Rubin wie das Herz eines Dichters erglühte.
    La Cressie lächelte neidvoll, als sie die Edelsteine erblickte. Sie empfand es als ungerecht, dass Saint-Germain so viele prachtvolle Diamanten und auch noch den großen Rubin sein Eigen nennen sollte. Dann verbannte sie diese Gedanken aus ihrem Geist und widmete sich den Eiern à la Florentine.
    Saint-Germain sah ihr beim Essen zu, und in seinen dunklen Augen schimmerte ein Hauch von Erheiterung. Dass sie sich hungrig zeigte, war gut, auch wenn es nur geschah, um ihn zu erfreuen. Er berührte sein Haar, um sicherzustellen, dass der weiße Puder, der für ein korrektes gesellschaftliches Auftreten unumgänglich war, immer noch darauf haftete. Er war davon überzeugt, dass sein Leibdiener Roger seine Aufgabe mit dem gewohnten Geschick erfüllt hatte, und war erfreut, als seine Finger nur die allerfeinsten Puderspuren aufwiesen. Er nickte leicht zu sich selbst und dachte daran, dass jede Zeit ihre eigenen Modeabsurditäten aufwies; gewiss war gepudertes Haar in Frankreich nicht schlimmer als parfümierte Fettkegel im lange dahingegangenen Theben. Er schob den Gedanken beiseite und fragte La Cressie: »Ist der Aspik nach Eurem Geschmack, Madame?«
    Durch lange helle Wimpern sah sie zu ihm auf. »Ausgezeichnet, wie man es von diesem Hotel erwartet. Ihr hattet Recht, dass die Speise selbst meinen Hunger wecken würde.« Offenbar war sie nachdenklicher Stimmung, denn sie sagte leise: »Ich befürchte, dass ich Euch eine schlechte Gesellschafterin bin, Comte.«
    »Nein, Madame, ganz und gar nicht. Es ist eine Freude, Euch bei Tisch zu sehen.« Was nichts weniger als die Wahrheit war. »Es bringt wieder etwas Farbe auf Eure Wangen.«
    »Das mag am Wein liegen, den ich getrunken habe«, sagte sie säuerlich.
    »Es steht Euch.« Er erhob sich, wie die Höflichkeit es verlangte, als eine weitere Gruppe von Essensgästen sich näherte, und verneigte sich.
    Ein oder zwei der Neuankömmlinge erwiderten den Gruß, und dann trat ein kleiner Mann mit krummen Beinen und dem Gehabe eines Vornehmen hervor und starrte ihn an. Er trug eine lachhafte Perücke, von der drei Taubenschwingen über jedem Ohr hingen. Sein Mantel war aus

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