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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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zur genannten Stunde eingetroffen. Noch schlugen die Glocken nicht Mitternacht.«
    Von einer nahen Kirche erklangen die sechs mitternächtlichen Glockenschläge in der ernsten Warnung, dass die Geisterstunde angebrochen sei.
    »Wirklich«, vermerkte Saint-Germain trocken, »ich kam etwas zu früh.«
    »Die Stunde der Toten«, murmelte ein Zauberer und hätte sich fast bekreuzigt. Er setzte eine betont wohlwollende Miene auf und wandte sich zu Saint-Germain. »Man sagte uns, dass Ihr uns bei der Herstellung von Edelsteinen behilflich sein könnt.«
    Saint-Germain seufzte. »Ihr Franzosen seid immer so gierig.«
    Zwei Männer versteiften sich, und einige andere lächelten schmeichlerisch. Der Mann, der nach den Edelsteinen gefragt hatte, zuckte die Achseln und wartete auf eine Antwort.
    »Nun gut.« Saint-Germain  durchmaß  den  Raum  und  nahm  den  Platz am oberen   Ende   des   schlecht   gedeckten  Tisches  ein. »Ich  werde  Euch  das
    Geheimnis der Edelsteine verraten – unter gewissen Bedingungen.«
    »Welche Bedingungen?«, fragte der Zauberer mit dem größten Interesse an den Edelsteinen nur allzu hastig.
    »Mir müssen gewisse Dienste geleistet werden. Ihr werdet sie leisten, und dies so rasch wie möglich. Wenn diese Aufgaben vollendet sind, werde ich Euch das Geheimnis der Edelsteine geben. Vorher nicht.«
    Der Zauberer winkte ab. »Und wenn diese Aufgabe erfüllt ist, wird es weitere Aufgaben geben und wieder weitere, und irgendwann werdet Ihr verschwunden sein, und wir werden für unsere Mühen nichts außer leeren Taschen vorzuweisen haben.«
    »Ich sagte bereits, dass Ihr gierig seid«, erinnerte Saint-Germain ihn.
    Ein anderer Zauberer ergriff das Wort, und diesmal war es einer, in dessen Blick Wissensdurst stand. »Ich akzeptiere Eure Bedingungen. Es ist wahr, dass Ihr uns betrügen könntet, doch zu diesem Risiko bin ich bereit.«
    Saint-Germain musterte ihn im schummrigen Licht des Schankraums. »Wie heißt Ihr?«, fragte er mit erhobenen, fein gezeichneten Augenbrauen.
    »Mein Name ist Beverly Sattin«, sagte der andere etwas unbehaglich. Zauberer gaben ihre wahren Namen eigentlich nicht preis.
    »Ein Engländer?«, fragte Saint-Germain in jener Sprache.
    »Ja. Doch lebe ich schon seit vielen Jahren in Frankreich. Darf ich sagen, dass ich schon lange auf diesen Augenblick gewartet habe, Hoheit?« Mit den Resten jener Hofmanieren, die er als junger Mann besessen haben musste, neigte er den Kopf.
    »Wo wurdet Ihr ausgebildet, Sattin?«
    »Im Magdalene College zu Oxford«, sagte er. Er sprach es wie maudlin aus. Kurz schwieg er und fuhr dann fort: »Man warf mich '29 wegen unchristlicher Praktiken hinaus. Es war in meinem zweiten Jahr.«
    Die anderen Zauberer wurden allmählich unruhig, und der an Edelsteinen Interessierte fiel nun ein: »Ich kann nicht verstehen, was Ihr sagt«, beschwerte er sich und winkte dem Wirt, dass er ihnen die Becher mit neuem Wein fülle.
    »Es war unhöflich von mir, Euch Herren auszuschließen«, sagte Saint-Germain ernst mit leicht akzentuiertem Französisch.
    Der Wirt wuselte um den Tisch herum. Sein rundes Gesicht glänzte vor Schweiß und Unbehagen. Er warf verstohlene Blicke auf Saint-Germain, als er einen weiteren Becher brachte und ihn aufzufüllen begann.
    Saint-Germain hob eine schmale, elegante Hand. »Ich trinke keinen Wein«, sagte er und entließ den Wirt mit einem Nicken. Dieser verneigte sich so tief, wie sein Wanst es zuließ, und entfernte sich dann eilends, froh, diesen unheimlichen Männern entronnen zu sein.
    Als der Wirt verschwunden war, griff Saint-Germain in eine der zahlreichen Taschen seines schwarzen Umhangs, und während die anderen ihn beobachteten, holte er einen Lederbeutel hervor, der mit eingedruckten Symbolen versehen war. Als er davon überzeugt war, sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit zu erfreuen, sagte er: »Ihr wünscht meine bona fides, und dieses biete ich Ihnen an.« Er öffnete den Beutel, und in der Stille, die durch das knisternde Feuer noch verstärkt wurde, schüttete er ein Dutzend große Diamanten auf den Tisch.
    Keiner der Zauberer blieb vom Anblick der kostbaren Steine unberührt. Jener, der so sehr auf den Besitz von Edelsteinen versessen gewesen war, wollte schon nach ihnen greifen und zog dennoch rasch und mit verängstigter Miene die Hand zurück.
    »Bitte.« Mit einer Geste gab Saint-Germain seine Erlaubnis. »Nehmt sie in die Hand. Untersucht sie. Versichert Euch, dass sie echt sind. Und dann

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