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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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verbürgen, aber auch diese Stütze brach zusammen.
    Nun hatte sich der Cake walk ganz überraschend beruhigt, und er wünschte sich nichts sehnlicher als auszusteigen.
    Er wußte, daß er später anders darüber denken, daß sein persönliches Interesse am Hotel wie immer zurückkehren würde. Aber im Augenblick empfand er nur eine ungeheure Erleichterung darüber, daß die Last der Verantwortung auf andere Schultern überging. Und zugleich mit der Erleichterung meldete sich Neugier.
    Wer von den führenden Geschäftsleuten der Stadt stand hinter Emile Dumaire? Wer war bereit, das finanzielle Risiko auf sich zu nehmen und dem St. Gregory seinen traditionellen Status als unabhängiges Haus zu belassen? Suchte der Warenhausboß seinen ohnehin weit ausgedehnten Einflußbereich zu vergrößern? Warren Trent fiel ein, daß er von jemandem gehört hatte, Mark Preyscott wäre in Rom. Das würde die indirekte Annäherungsmethode erklären. Nun, wer immer auch dahinter stecken mochte, er würde es vermutlich bald genug erfahren.
    Die Aktientransaktion, die der Bankier erörterte, war fair. Im Vergleich zu O’Keefes Angebot war die Abfindung in bar niedriger, dafür behielt er jedoch einen Anspruch am Hotel. Curtis O’Keefes Bedingungen hätten ihn gezwungen, sich völlig von den Angelegenheiten des St. Gregory loszureißen.
    Was die Ernennung zum Aufsichtsratsvorsitzenden betraf, so würde er sich, auch wenn es sich nur um ein Ehrenamt ohne jede Machtbefugnis handeln mochte, doch wenigstens als privilegierter Zuschauer im Mittelpunkt der Ereignisse befinden. Außerdem durfte man das damit verbundene Prestige nicht gering einschätzen.
    »Das also wäre das Angebot«, schloß Emile Dumaire. »Für seine Vertrauenswürdigkeit bürgt, wie gesagt, die Bank. Im übrigen könnte ich Ihnen schon heute nachmittag eine diesbezügliche notariell beglaubigte Erklärung übergeben.«
    »Auch den Vertrag, falls ich einwillige?«
    Der Bankier schürzte nachdenklich die Lippen. »Ich sehe keinen Grund, warum wir den Vertrag nicht so bald wie möglich anfertigen sollten, zumal ihm auch das Fälligwerden der Hypothek eine gewisse Dringlichkeit verleiht. Ich würde sagen, Vertragsunterzeichnung morgen um diese Zeit.«
    »Zweifellos würde ich dann auch den Namen des Käufers erfahren.«
    »Das wäre für die Transaktion unbedingt erforderlich«, räumte Emile Dumaire ein.
    »Wenn ich ihn morgen ohnehin erfahre, warum nicht gleich?«
    Der Bankier schüttelte den Kopf. »Ich muß mich an meine Instruktionen halten.«
    Ganz kurz flackerte Warren Trents alte Gereiztheit wieder auf. Er war versucht, seine Zustimmung von der Bekanntgabe des Vertragspartners abhängig zu machen. Dann sagte ihm seine Vernunft: was verschlug’s, solange die zugesicherten Bedingungen eingehalten wurden? Außerdem erforderte ein Disput einen Kraftaufwand, dem er sich nicht gewachsen fühlte.
    Er seufzte und sagte einfach: »Ich akzeptiere.«

 

    9
    Ungläubig, ingrimmig starrte Curtis O’Keefe Warren Trent an.
    »Sie haben die Dreistigkeit, hierherzukommen und mir zu sagen, Sie hätten an jemand anderen verkauft!«
    Sie standen im Salon von O’Keefes Suite. Unmittelbar nach Emile Dumaires Weggang hatte Christine Francis eine Verabredung getroffen, derzufolge Warren Trent nun hier war. Dodo hielt sich mit bestürzter Miene dicht hinter O’Keefe.
    »Nennen Sie es meinetwegen Dreistigkeit«, erwiderte Warren Trent. »In meinen Augen ist es eine Information, die ich Ihnen schuldig war. Es wird Sie vielleicht auch interessieren, daß ich nicht ganz verkauft, sondern einen beträchtlichen Anteil am Hotel zurückbehalten habe.«
    »Den werden Sie auch verlieren!« O’Keefes Gesicht lief vor Wut rot an. Schon seit vielen Jahren war ihm nichts mehr verweigert worden, das er kaufen wollte. Selbst jetzt konnte er in seiner Enttäuschung und Verbitterung nicht glauben, daß die Absage ernst gemeint war. »Bei Gott! Ich richte Sie zugrunde, das schwöre ich!«
    Dodo streckte die Hand aus und legte sie beschwichtigend auf O’Keefes Arm. »Curtie!«
    Er riß sich los. »Halt die Klappe!« An seinen Schläfen pulste eine Vene. Seine Hände waren geballt.
    »Du bist erregt, Curtie, du solltest nicht …«
    »Verdammt noch mal! Halt dich hier raus!«
    Sie sah Warren Trent flehend an. Ihr Blick bewirkte, daß er seinem eigenen Unmut, der sich gerade entladen wollte, Zügel anlegte.
    »Tun Sie, was Ihnen beliebt«, sagte er zu O’Keefe. »Ich möchte Sie nur daran erinnern,

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