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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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herauszufinden. Zu sehen, ob es mit unseren Träumen übereinstimmt.«
    Der Lärm an der Tür wurde lauter, hartnäckiger, und in Panik spürte ich plötzlich, daß dies jetzt unser Abschied war.
    »Das wär’s«, sagte der Dicke, »für diesmal.«
    »Danke, Dickie. Ich werde nie vergessen …«
    Große, fette Arme drückten mich, und das grinsende, fette Gesicht sagte:
    »Basch, kommen Sie nach L.A. Seien Sie
schön
wie alles in Kalifornien. Selbst Autounfälle und Dickdärme sind da draußen
schön.
Also? Hören Sie zu, De Er Roy Gee Basch: Tun Sie Gutes, unterstützen Sie Ihre
AMA
und tun Sie hin und wieder in Erinnerung daran, woher Sie kommen, Geld in die
pishke,
damit ein Baum in Israel gepflanzt wird.«
    Er schloß die Tür auf, wurde von der Menge umringt und war verschwunden.
    Ich ging zur Telephon- und Piepserzentrale und gab meinen Piepser ab. Als ich den langen Flur im vierten Stock hinunterging, kam ich an Jane Doe vorbei und überhörte das »He Dok Warten Sie« von Harry dem Pferd. Ich traf Chuck bei einem invasiven Eingriff bei einem Gomer an. Er trug ein knalligorangefarbenes Hemd und einen grünen Schlips mit einem goldenen Herzen drauf, auf dem LOVE stand. Ich fragte ihn, wie es ihm ginge, und er antwortete:
    »Mann, dassis jämmerlich, aber wie dieser Schlips sacht, ich habs geliebt. Kommit, Roy, muß dir was zeigen.«
    Wir gingen in das Dienstzimmer, setzten uns und genehmigten uns einen Schluck aus der Flasche in seiner Tasche.
    »Weiß du, Mann, ichab nachgedacht, wassich nächsses Jahr mach.«
    »Du meinst, ab morgen.«
    »Richtich. Ich krich immer noch diese Postkarten, hier«, sagte er und zeigte mir den Stapel, den er gesammelt hatte. »und ich hab überlecht, wassich machen soll. Hab’n langen Wech gemach von Memphis. Könnte gleich morgen so weitergehen. Aber wo hat’s mich hingebrach, hä? Weiß du was, Roy?«
    »Was?«
    »Ich denk, ich bin so sehr zum Weißen geworden, wie’s nur ging. Hier.«
    Er nahm die Postkarten und zerriß sie eine nach der anderen in kleine Stücke. Als er fertig war, sah er mich an. Zum ersten Mal hatten seine Augen nicht diese falsche, dumpfe Sanftheit, nein. Sie blickten scharf. Sie blickten stolz.
    »Gut gemacht, Baby«, sagte ich voller Stolz, »gut gemacht.«
    »Und sieh dir das an«, sagte er und reichte mir ein Stück Papier.
    »Ein Busticket?«
    »Im Ernst, Mann. Morgen früh. Zurück nach Memphis. Nach Hause.«
    »Super!« sagte ich und packte ihn. »Große Klasse!«
    »Jap. Wird nich einfach sein, is ’ne ganz anre Welt da unten, und ich war weg seit der Busfahrt nach Oberlin, was sachich, jeah, neun Jahre. Leute sin da anders, und Mann, die einssige Baumwolle, die ich gezupft hab, war innem Aspirinfläschchen. Aber ich versuch’s. Muß sehn, dassich wieder in Form komm, ’ne schwarze Frau finden, ’n normaler, schwarzer Dok sein mit ’ner Menge Geld und ’ner großen, häßlichen Lim-O-siiiene. Und dassis genau das, was der Mann hier brauch.«
    »Darf ich dich besuchen?«
    »Bin da, Süßer. Keine Angs, ich bin da.«
    Ich stand auf, um zu gehen und war traurig und glücklich zugleich.
    »He, du Super
-Intern,
fällt dir was an mir auf?«
    Er sah mich von Kopf bis Fuß an und sagte dann:
    »’dammt, Basch! Kein Piepser!«
    »Sie können mir jetzt nichts mehr tun.«
    »Das isses, Mann.«
    »Das ist es.«
    Ich verließ das Dienstzimmer, ging den Korridor und die Treppen hinunter. Ich blieb stehen, hatte ein ungutes Gefühl. Irgend etwas war noch nicht erledigt. Der Leggo. Er hatte mich nie zu sich gerufen. Aus Gründen, die ich nicht verstand, mußte ich ihn sehen, bevor ich ging. Durch die offene Tür seines Büros sah ich ihn aus dem Fenster starren. Fern von dem glücklichen Treiben in seinem Haus, sah er einsam aus, ein Kind, mit dem keiner spielen will. Überrascht, mich zu sehen, nickte er mir zu.
    »Ich wollte Ihnen auf Wiedersehen sagen.«
    »Ja, gut. Sie fangen mit Psychiatrie an?« fragte er nervös.
    »Wenn mein freies Jahr vorbei ist, ja.«
    »Davon habe ich gehört. Drei von Ihnen gehen dieses Jahr, nun gut.«
    »Fünf, wenn Sie die beiden Polizisten mitzählen.«
    »Natürlich. Ich weiß, Sie werden es kaum glauben, aber ich habe auch einmal vorgehabt, ein Jahr freizunehmen. Ich hatte sogar mal vor, in die Psychiatrie zu gehen.«
    »Wirklich?« sagte ich überrascht. »Und warum haben Sie es nicht getan?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte schon zu viel investiert, und … und ich denke, es war mir zu riskant«, sagte er mit

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