Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
schokoladenbraunen Haut war ein ausgesprochen höflicher junger Mann mit guten Manieren. Er trug noch immer die durchgeschwitzte Rennmontur, offenbar war er gleich nach seiner Niederlage gegen Xavier hierhergekommen. »Jason, Bug, Sally. Hallo.«
»Krishna?«, meinte Jason verblüfft. »Was machst du denn hier?«
»Ein guter Ratschlag, junger Jason. Wie du wahrscheinlich weißt, hatte ich im letzten Rennen Probleme mit den Magnetodrives. Ich will dir sagen, was passiert ist. Zwei der Mags waren leer, als sie in meinen Wagen eingebaut wurden. Darius, mein Mechaniker, hatte sie vorher alle überprüft, da waren sie noch in Ordnung. Das heißt, sie wurden während des Rennens entladen. Nach dem Rennen haben wir das hier neben dem Vorratsschrank gefunden.«
Krishna hielt einen Kasten von der Größe einer Lunchbox hoch, der Ähnlichkeit mit einem Funkgerät hatte.
Jason ahnte, worum es sich handelte.
Es war ein tragbarer Mikrowellensender. Solche Geräte wurden von Rennteams häufig als Ersatzfunkgerät benutzt und für gewöhnlich möglichst weit von den Magnetodrives entfernt untergebracht - aus dem einfachen Grund, weil sie die Magnetodrives entluden.
»Ich wollte dich nur warnen«, sagte Krishna, während er Barnaby, Xavier und Zoroastro misstrauisch beäugte. »Ich kann nichts beweisen, aber Barnaby kommt aus dem gleichen Stall wie Xavier, und ... also, sagen wir mal, deine Mechanikerin sollte vielleicht ein Auge drauf haben.«
Jason nickte. »Danke, Krishna. Ich ... ich wusste gar nicht, dass dich mein Abschneiden kümmert.«
Trotz der noch unverdauten Niederlage lächelte Krishna und legte Jason die Hand auf die Schulter. »Oh, junger Master Chaser, unterschätz nicht den Eindruck, den du hier schon gemacht hast. Ich weiß, du hast an der Schule einen schweren Stand, aber glaub mir: Einige von uns sehen dir bei deinen Rennen verdammt gern zu. Du hast die wunderbare Angewohnheit, immer bis zum bitteren Ende durchzuhalten. Ich dachte, du solltest allmählich erfahren, dass du hier einen Freund hast.« Damit wandte er sich ab und ging fort.
2. Halbfinale Chaser gegen Becker
Als der Argonaut und der kastanienbraune Devil's Chariot Seite an Seite auf den Beginn des Halbfinales warteten, rief Barnaby Becker Jason zu: »Hey, Chaser. Jetzt geht's dir an den Kragen.«
Jason erwiderte: »Halt's Maul und fahr einfach.«
Und dann rasten sie los - der Beginn eines erbarmungslosen Wettkampfs.
Ein Rennen mit vollem Risiko.
Kurz gesagt, Jason spurtete wie der Teufel. Barnaby aber nahm die Herausforderung an, und die ersten 30 Runden über war es eher ein Messen der Willenskraft als ein Zweierrennen. Beide preschten Seite an Seite dahin, nahmen jede Kurve und jede Gerade gemeinsam und fuhren sogar im selben Moment in die Box.
In den ersten 30 Runden versuchte sich auch keiner an einer Verfolgungsjagd - woraus die Zuschauer richtig schlossen: Das war keine Jagd, sondern ein 100-Runden-Rennen bis zur Ziellinie.
Ab der 30. Runde zeigte Sally McDuff, was sie draufhatte, und schickte den Argonaut vollständig gewartet mit 8-Sekunden-Stopps und sogar einem 7-Sekunden-Stopp - der bislang kürzeste Stopp überhaupt - wieder auf die Piste.
Das Ergebnis war ein stetig wachsender Vorsprung.
Der Argonaut zog dem Devil's Chariot allmählich davon -in der 75. Runde hatte er bereits einen Vorsprung von einer Viertelrunde. Und dem bisherigen Renn verlauf nach zu schließen war dieser Vorsprung uneinholbar.
In der 75. Runde - als Sally gerade beobachtete, wie Jason die Zielgerade entlang preschte - schlich sich hinter ihrem Rücken eine dunkle Gestalt in die Box und legte etwas neben den neuen Satz Mags.
Einen Mikrowellensender.
Sally bekam den Eindringling nicht zu Gesicht. Als sie sich daranmachte, den nächsten Boxenstopp vorzubereiten, war er schon wieder verschwunden.
Ein paar Runden später fuhr der Argonaut in die Box und schoss kurz darauf wieder auf die Piste - wo Jason feststellen musste, dass zwei der neuen Mags leer waren. »Verdammter Mist!«, rief er. »Ausgerechnet jetzt!«
Wutentbrannt musste er erneut in die Box.
Barnaby aber fuhr weiter.
Während der Argonaut in die Box fuhr, zischte der Devil's Chariot vorbei, und binnen 2 Runden wendete sich das Blatt. Während nur noch 19 Runden zu fahren waren, hatte Barnaby Becker nun einen Vorsprung von anderthalb Runden.
Betrüblicherweise erwies sich dieser Vorsprung als zu groß für Jason. Mit verzweifelter Entschlossenheit jagte er Barnaby zwar bis zum Schluss,
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