Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
jedoch ohne Erfolg.
Barnaby hielt die Führung, und nach 100 hart umkämpften Runden schoss er über die Ziellinie und hatte sich somit für das Finale qualifiziert.
Jason blieb nichts anderes übrig, als vor Enttäuschung aufs Steuer zu hämmern und den Argonaut in Richtung Box zu lenken.
Sein Tag war zu Ende.
Er war aus dem Turnier ausgeschieden.
Der Argonaut kehrte in die Box zurück -
- und wurde von einer größeren Menschenmenge empfangen, die sich dort versammelt hatte.
Und es war keine gewöhnliche Ansammlung. Rennfunktionäre und Lehrer standen dort, darunter Stanislaus Calder, der für das Turnier verantwortliche Rennleiter, und Jean-Pierre LeClerq, der extra vom VIP-Zelt herübergekommen war.
Mitten zwischen ihnen Sally McDuff. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte ganz zufrieden drein.
Jason kletterte aus dem Cockpit und blickte sich stirnrunzelnd um. Er nahm den Helm ab. Um die Wahrheit zu sagen, war er nach drei kräftezehrenden Rennen todmüde und freute sich einfach darauf, zu duschen und auszuruhen.
»Sally?«, sagte er. »Was geht hier vor?«
Sally näherte sich ihm. »Behalt den Helm an, mein begabter junger Freund. Wir sind noch immer im Rennen.«
»Was soll das heißen?«
»Die Schiedsrichter schauen sich gerade die Videoaufzeichnung an«, meinte Sally geheimnisvoll. »Komm, sieh selbst.«
Tatsächlich hatten die Rennfunktionäre ihren Blick auf die beiden Monitore gerichtet, die mit den beiden Überwachungskameras an der Decke der Box verbunden waren und die Scott Syracuse aufgestellt hatte, damit Sally und die Jungs ihre Arbeitsweise überprüfen konnten.
Der eine Monitor zeigte in Schwarzweiß die Box des Argonaut: Man sah, wie Sally während Jasons Halbfinale gegen Barnaby die Tarantula bediente. Auf dem Computermonitor des Greifers, der die wichtigsten Daten des Rennverlaufs darstellte, war deutlich zu erkennen, dass gerade die 75. Runde lief und dass 37 Minuten und 30 Sekunden des Rennens verstrichen waren.
Dann bewegte sich Sally an den Rand des Bildschirms und sah auf die Piste hinaus. In diesem Moment schlich sich hinter ihrem Rücken eine dunkle Gestalt in die Box und legte eilig einen tragbaren Mikrowellensender neben den Stapel Magnetodrives.
Als die dunkle Gestalt sich wieder entfernte, blickte sie zufällig nach oben - direkt in die Kamera -, und alle erkannten ihr Gesicht.
Es war Guido Moralez.
Barnaby Beckers Mechaniker.
»Allmächtiger ...«, stöhnte einer der Funktionäre.
Die anderen Anwesenden wechselten bestürzte Blicke.
»Meine Herren!«, übertönte Rennleiter Calder das einsetzende Gemurmel. »In zehn Minuten findet im Briefingraum eine Sondersitzung statt. Bitte teilen Sie Mr. Becker und seinem Mechaniker Mr. Moralez mit, dass ihre Anwesenheit unbedingt erforderlich ist. Sie werden uns ein paar Fragen beantworten müssen.«
Eine halbe Stunde später war die Sitzung beendet.
Auf der Grundlage von Sallys Video, das Moralez dabei zeigte, wie er den Mikrowellensender neben die Magnetodrives des Argonaut legte - sie auf diese Weise entlud und Jason somit zu einem erneuten Boxenstopp zwang -, war Barnaby Becker disqualifiziert und sein Halbfinalsieg annulliert worden.
Rennleiter Calder war in seinem Urteil besonders streng gewesen.
Wenn es nach ihm ginge, so seine Worte, würden Barnaby und Moralez aufgrund ihres schändlichen Verhaltens von der Schule verwiesen. Dank eines Einspruchs ihres Lehrers Zoroastro - der zu bedenken gab, dass ihr Verhalten gänzlich untypisch gewesen sei, ein dummer Streich in der Hitze des Rennens - kamen sie jedoch glimpflich davon und mußten lediglich die Schande der nachträglichen Disqualifikation auf sich nehmen.
Die Durchsage, dass Jason nachträglich der Sieg zuerkannt worden war, wurde von den 250 000 Zuschauern mit begeistertem Applaus aufgenommen.
Jason und der Argonaut standen nun im Finale.
Beim Verlassen des Briefingraums sprach der Rennleiter Jason an: »Mr. Chaser, das Finale beginnt in zwanzig Minuten. Wir sehen uns auf dem Startfeld.«
»Wir werden da sein, Sir«, erwiderte Jason mit einem Kopfnicken.
Auf dem Weg zur Box schloss Sally sich ihm an. Ihr Lächeln war so rätselhaft wie das der Sphinx.
Jason beäugte sie von der Seite. »Warum grinst du so?« Sally hob nur die Brauen.
Jason sagte: »Jetzt, wo ich darüber nachdenke: Bei den anderen Rennen des Turniers hattest du die Überwachungskameras doch nicht angestellt gehabt, oder?«
»Negativ.«
»Aber im Halbfinale
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