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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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doch gar nicht. Wie ist dein Vater eigentlich an ihn gekommen?»
    «Er hat früher öfter mal am Marktstand neben dem meines Vaters ausgeholfen, daher kennt er ihn.»
    «Weiß dein Vater, dass du in Arno verknallt bist?»
    «Nein. Woher denn?»
    «Na, aber was ist, wenn er es erfährt und dir den Umgang mit ihm verbietet?»
    Greta dachte kurz nach. «Wie soll das denn gehen? Meine Gefühle für Arno verschwinden ja nicht, wenn es mir jemand verbietet.» Dann lächelte sie mich an und sagte verschwörerisch: «Und weißt du was? Ich würde es mir nicht verbieten lassen! Das hab ich von dir gelernt. Man soll tun, was man für richtig hält.»
    Ich sah sie an und schluckte. Nicht aufgeben, dachte ich.
    «Ich glaube nicht, dass es mit euch beiden gutgehen wird.»
    «Bisher läuft es hervorragend. Wir unterhalten uns, lernen uns besser kennen, wir haben viele Gemeinsamkeiten. Ich glaube, er wird mich bald fragen, ob wir mal zusammen weggehen. Und wenn er es nicht tut, mach ich’s.»
    «Tu’s nicht! Du weißt nicht, wohin das führt», warnte ich ziemlich eindeutig.
    Aber Greta hörte die Warnung nicht.
    «Lassen wir doch einfach dem Schicksal seinen Lauf», rief sie fröhlich. «Ich muss mich jetzt umziehen, Arno kommt gleich.» Sie huschte aus meinem Zimmer.
    Umziehen, für Arno und das Sauerkraut! Tzz.
Und zu eurer Info: Dem Schicksal lässt man nie seinen Lauf, man greift ein und ändert den Verlauf in seinem Sinne.
Wobei ich in der letzten Zeit eigentlich nicht besonders erfolgreich darin war. Wieso eigentlich?
    Ich musste mit Gretas Vater reden. Greta war zu brav, um tatsächlich etwas zu tun, was ihr Vater ihr verbot. Das war der Punkt, an dem ich ansetzen musste.
    Ich suchte im Garten nach Gabriel. Er lag bäuchlings auf einem Feld und redete den unterirdisch wachsenden Kartoffeln gut zu.
    Ich wartete höflich, bis er eine kleine Pause machte, dann räusperte ich mich.
    «Hi!»
    Im Liegen drehte er den Kopf zu mir. «Willst du auch mal?»
    «Was?»
    «Mit ihnen reden?»
    «Nein, danke. Dafür haben Sie doch Arno. Wie macht er sich denn so?»
    «Er ist ein netter Junge und gibt sich viel Mühe. Und er hat auch Ahnung von Pflanzen, aber er hat ja auch eine Gärtnerlehre gemacht.»
    «Stimmt das denn überhaupt? Ich meine, haben Sie das mit der Gärtnerlehre überprüft?»
    «Aber nein, ich vertraue ihm.»
    «Also ich würde das nicht tun.»
    Gabriel lächelte. «Ach, ich bin der Meinung, man soll allen Menschen erst mal vertrauen. Die meisten haben das Vertrauen verdient. Ich habe festgestellt, dass es Leuten schwerer fällt, sich schlecht zu benehmen, wenn man sie nett behandelt.» Er stand auf, klopfte die Erde von seinem Overall, beugte sich etwas näher zu mir und sagte, so als ob er mir ein Geheimnis anvertrauen wolle: «Das Gewissen, weißt du. Es funktioniert.»
    Na, wenn seine Theorie stimmen würde, gäbe es unsere Firma nicht, und wir wären arbeitslos.
    Ich musste alles auf eine Karte setzen. «Ich glaube, er mag Ihre Tochter.»
    Gabriel nickte. «Das glaube ich auch. Ist das nicht nett?»
    Ich riss die Augen auf: Was für eine Sorte von Vater ist der denn? Wo ist sein Instinkt, sich schützend vor seine Tochter zu werfen, wenn ein Kerl auftaucht, der sich für sie interessiert?
    «Ich weiß nicht so recht. Was ist, wenn er ihr das Herz bricht?»
    «Ach, weißt du, so was kann immer passieren. Aber wie sagt man so schön: Besser zu lieben und zu leiden, als überhaupt nicht zu lieben.»
    Wer sagt denn so was? Also wir ganz sicher nicht.
    Ich gab auf. Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 16
    In der Küche kicherten Greta und Arno.
    «Bezahlt dich Gretas Vater dafür, dass du hier in der Küche herumalberst?», pflaumte ich Arno an.
    «Ich hol noch zwei Kohlköpfe», sagte er, warf mir einen bösen Blick zu und ging aus der Küche.
    Greta sah mich bittend an. «Sag nichts Gemeines zu Arno, Lilith. Er ist so sensibel. Er geht immer, wenn du kommst. Ist dir das schon aufgefallen? Du vertreibst ihn.»
    «Das würde ich niemals tun!», log ich.
    Greta neigte den Kopf leicht zur Seite und sah mich eindringlich an. «Ganz sicher?»
    «Absolut. So wahr ich aus Nebraska komme!»
    Kurzer Blick von Greta, der mich etwas irritierte, dann lächelte sie: «Okay. Ich vertraue dir.»
    Mist. Ich hasse das! Ich krieg immer einen Anflug von einem Schauer, wenn Leute so was zu mir sagen.
    Schien heute nicht mein Tag zu sein.
    Ich zog mich in mein Zimmer zurück und überlegte, wie

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