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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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eine sehr ungewöhnliche tropische Krankheit hervorgerufen werden, könnten es Anzeichen für Verliebtheit sein.»
    Sams Gesicht zeigte einen Anflug von Freude. Oder war es Triumph? Oder einfach nur nervös bedingte Muskelzuckungen? Egal. Ich redete weiter: «Und deshalb bin ich jetzt auf deine Hilfe angewiesen. Ich darf mich nämlich nicht verlieben.»
    Wieder huschten in Sekundenschnelle unterschiedliche Reaktionen über Sams Gesicht, die ich nicht deuten konnte.
    «Wieso?», fragte er.
    «Das ist eine komplizierte Geschichte, die ich nicht erzählen will. Fakt ist: Ich will nicht in dich verliebt sein, und es wäre sehr nett von dir, wenn du mir dabei helfen würdest.»
    Sam wurde sehr ernst. «Das werde ich nicht tun, Lilith. Ich war auch noch nie verliebt. Bis ich dich getroffen habe. Ich hab das ganz bestimmt nicht gewollt, es ist einfach passiert.»
    Ich sah ihn böse an. «Das hilft jetzt aber gar nicht!»
    «Wir sind perfekt füreinander.»
    «Sam!», jammerte ich. «Du machst es nur schlimmer! Es verstößt gegen die Regeln, wenn ich mich in dich verliebe!»
    Oh, aufpassen, nicht zu viel sagen! Das wollte ich nämlich nicht weiter erläutern.
    Sam schluckte. Dann grinste er leicht. «Du bist mir eigentlich nie vorgekommen wie jemand, der sich an Regeln hält.»
    Treffer!
    Ich grinste zurück.
    Er legte den Kopf schief und sagte ganz lieb: «Lass uns das Risiko eingehen, lass uns verliebt sein, und wir sehen, was passiert.»
    Musik in meinen Ohren.
    Ich hatte ganz automatisch ebenfalls den Kopf schief gelegt und ihn auch ganz lieb angeguckt.
    Verflixt, verflixt! Ich sah nur noch rosa Herzchen, wo sollte denn das hinführen?
    Aber Sam hatte recht, wieso sollte ich mich plötzlich an Regeln halten? Es ist meine Spezialität, Regeln zu ignorieren. Mein Erfolgsrezept.
    Er beugte sich zu mir, und langsam näherte sich seine Hand meiner. Ich wollte sie zurückziehen, ließ sie dann aber doch liegen. Es war irre schwer. Ich brauchte all meine Willensstärke, meiner Hand zu befehlen, sich nicht vom Fleck zu rühren. Ich schloss die Augen und machte mich auf ein sehr unangenehmes Gefühl gefasst, wenn er meine Hand berühren würde. Und da war es. Es war wie ein 1000-Volt-Schlag, es durchfuhr mich schmerzhaft, mein ganzer Körper kribbelte, und ich schnappte nach Luft.
    Sam hielt meine Hand. Ich hatte die Augen immer noch fest geschlossen und atmete langsam wieder in einem fast normalen Rhythmus. Der Schmerz ließ nach, das Kribbeln blieb, und auf einmal fühlte es sich angenehm an. Sehr, sehr angenehm. Ich öffnete die Augen. In Sams Blick lag etwas, was mich beunruhigte. Aber nur für eine Zehntelsekunde, dann war da wieder der liebevolle Blick, mit dem er mich schon vorher angesehen hatte.
    Er lächelte. Ich strahlte: Ich hatte es geschafft. Ich hatte die Berührung überlebt, der Himmel war nicht eingestürzt, nichts war explodiert. Um uns herum standen noch alle Tische.
    Vielleicht sollten wir nur deshalb niemanden berühren, weil es sich gut anfühlte. Ach was, gut – phantastisch ! Es war ein wunderbares Gefühl, verliebt zu sein!
    Ich reichte Sam meine andere Hand. Er griff danach, selber Effekt: Schmerz, Kribbeln, Wohlgefühl. Ich war entspannt und glücklich. Wir redeten. Keine Ahnung worüber, ich war einfach nur happy.
    Irgendwann sagte Sam: «Also, wenn wir etwas essen wollen, müssen wir jetzt aufstehen und zum Buffet gehen. Dort holt man sich nämlich das Essen. Die Auswahl ist super, aber ich empfehle nach wie vor …»
    «… das Huhn süßsauer», beendete ich lachend seinen Satz.
    Sam ließ meine Hände los und stand auf.
    «Was ist? Kommst du mit?»
    Ich hatte überhaupt keinen Hunger, und außerdem gehorchten mir meine Beine nicht. Da ich mich nicht von der Stelle rührte, bot Sam an: «Ich kann dir was mitbringen.»
    «Ja, tu das.»
    Er ging, ich hatte ein seliges Lächeln auf dem Gesicht.
    Bis ich die in Papier eingepackten Essstäbchen auf dem Tisch sah. Der Name des Restaurants verschwand, stattdessen erschien: « Lilith, du bist in Gefahr! »
    Von Wolke sieben knallte ich unsanft zurück auf die Erde. Mist! Er weiß es. Ich starrte auf die Schrift. «Wieso war es gefährlich, mich zu verlieben?», flüsterte ich.
    Die Schrift leuchtete plötzlich rot. Alarm!
    Meine Güte, was tat ich hier? War ich von allen guten Geistern verlassen? Beziehungsweise bösen Geistern. Kann ich alles rückgängig machen? Ich musste mit meinem Vater sprechen.
    Jetzt sofort.
    Aber nicht hier.
    Wie in Trance

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