H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht
Medienverhältnisse beeindruckend kurz.
hinwegtäuschen, dass die harten Konflikte noch ausstanden.
Angela Merkel entschied sich, ihre autoritäre Führung um Dass es nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie einer eine ausgleichende Komponente zu ergänzen. Sie schrieb militärischen Auseinandersetzung im Irak ging, dürfte einen Brief an die Mitglieder. »Der Irak-Krieg ist eine Tragö
Angela Merkel bei ihren Gesprächen mit der US-Regierung die< , heißt es da, dennoch stelle sich die CDU an die » Seite klar geworden sein, ebenso, dass ein solcher Krieg sie innender USA und ihrer Verbündeten<< . Sie kündigte für den Frühpolitisch in die Defensive zwingen würde. Am 1 8 . März 2003
sommer Regionalkonferenzen an, auf denen über den Irakstellten die Amerikaner Saddam Hussein das Ultimatum, Krieg diskutiert werden solle. Im Bundesvorstand versaminnerhalb von 48 Stunden sämtliche ON-Resolutionen zu ermelten sich Koch und Wulff hinter ihr. Merkeis Position füllen. Zwei Tage später durchtrennten amerikanische und wurde bei zwei Gegenstimmen bestätigt.
britische Soldaten die Grenzzäune zwischen Kuwait und Irak Doch der Kampf ging unvermindert weiter. Am 1 . April und begannen den Marsch auf Bagdad.
hielt Angela Merkel vor ihrer Fraktion eine kämpferische Nach dem Sunshine-Trip nach Washington begann nun Rede. Zwar mache der Krieg betroffen, räumte sie ein, aber die harte Phase für die Vorsitzende. Die Kritik prasselte. Die die Union könne in dieser Frage nicht neutral bleiben. Die Union war erschüttert. Ihre Rivalen sahen die Chance ge
Abgeordneten belohnten ihren Vortrag mit Applaus. » Merkommen, die Chefin mal wieder ausgiebig zu quälen. Der ke! setzt sich in der Irak-Debatte durch<< , notierte die Welt.
saarländische CDU-Vorsitzende Müller sprach von der >>Rück
>>Ausgerechnet in der unpopulären Irak-Frage zeigt CDUkehr zum Faustrecht« . Merz kritisierte die >>amerikanische Chefin Angela Merkel Führungsstärke<< , wunderte sich auch Bunkermentalität« . Der Alleingang der Amerikaner zerstöre die linksliberale Frankfurter Rundschau. >>Steht sie das durch<<,
»die internationalen Strukturen, die wir in fünfzig Jahren zitierte die Zeit einen Vertrauten Merkels, »ist ihr die Kanzaufgebaut haben« , kritisierte Stoiber. Dieser belebte die alte lerkandidatur sicher. <<
Rivalität um die Vorherrschaft der Union zusätzlich und lan
Genau darum ging es in Wirklichkeit. Und ihr Kalkül ging cierte ohne Wissen der CDU-Vorsitzenden ein ambitioniertes auf. Sie hatte richtig eingeschätzt, dass die transatlantisch
» Akutprogramm für den Sanierungsfall Deutschland« . Ein orientierte Union im Falle eines Krieges letztlich doch auf Seiklassisches Störmanöver. »Wieso erfahre ich das aus der Zeiten Amerikas stehen würde. Ihre Haltung war umstritten, es tung ? « , fragte ihn Angela Merkel am Telefon.
gab für die Partei jedoch keine Alternative. Sie hatte in den 222
223
Gremien offensiv die Entscheidung gesucht und konnte da
Anteil der Unzufriedenen betrug sogar bei den Unionsanhännach etwaige Gegner auf den Mehrheitswillen verweisen. Rigern erstaunlich hohe 40 Prozent. In der Kanzlerfrage hatte valen wie Koch oder Wulff hatte sie auf ihre Position versich ihr Vorsprung von 47 zu 36 gegenüber Gerhard Sehröpflichtet und potentielle Rivalen wie Schäuble oder Stoiber der in einen Rückstand von 32 zu 47 Prozent verkehrt.
kaltgestellt. Focus zitierte einen anonymen Parteifreund: »In Doch die Delle war bald verschwunden. Im Januar 2006
der Irak-Frage hat sie es geschafft, nach vorn zu gehen und machte die frisch gewählte Bundeskanzlerin Merke! ihren Flagge zu zeigen. Das war bislang das Privileg von Leuten wie Antrittsbesuch beim nach wie vor unpopulären US-Präsiden
Roland Koch und Edmund Stoiber. Der Krieg ist irgendwann ten George W. Bush. Im Irak schwiegen die Waffen immer zu Ende, aber Merkeis Standfestigkeit prägt sich ein.«
noch nicht. Der Krieg wurde längst auch von der Mehrheit Ohne Umschweife äußerte auch Roland Koch seinen Resder Amerikaner abgelehnt. Eine militärische Auseinandersetpekt. Er fühlte sich an seine Doppelpass-Kampagne 1999 erzung sei unvermeidlich gewesen, erklärt Angela Merkel heute innert, als er ebenfalls ganz allein zu stehen schien. Immerhin wie vor drei Jahren. Die Debatte von damals ist jedoch längst hatte er noch den Großteil der Bürger auf seiner Seite gehabt.
vergessen. Der Spiegel weist für sie Anfang 2006 mit 85 Pro
»Manchmal ist
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