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Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Braun
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Hund zur Ruhe zu bringen? Mit tröstenden Worten? Dann unterstützen Sie ihn auch noch in seinem Gebaren! Oder versuchen Sie es mit negativen Einwirkungen? Dann lernt Ihr Hund: „Immer, wenn ein anderer Hund kommt und ich an der Leine bin, wird Frauchen irre und geht auf mich los!“
    Aber keine Angst! Sie werden diesen Teufelskreis durchbrechen, wenn Sie immer daran denken, wie sehr Sie Ihren Hund entlasten können, wenn Sie ihm die Aufgabe der Rudelführung abnehmen. Die Leine ist nicht dazu da, ihn an Sie zu binden, sondern primär, um ihn davor zu schützen, vor ein Auto zu laufen, und ein Mittel, ihn sicher durch alle schwierigen Situationen unserer reizüberfluteten Umwelt zu führen. Es ist eine Orientierungshilfe für ihn! Am besten ist immer eine kleine „Selbstkontrolle“. Sicher finden Sie im Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden, der bereit ist, Sie einmal in so einer Situation zu filmen. Sehen Sie sich das Video danach ein paarmal genau an. Ich bin sicher, dass Sie den Fehler finden werden. Halten Sie die Leine zu straff, statt sie schön locker durchhängen zu lassen? Verzögern Sie unwillkürlich Ihr Tempo? Fixieren Sie den entgegenkommenden Hund? Analysieren Sie sich und Ihren Hund und versuchen Sie, die Fehler zu finden.
    Vermutlich haben Sie vor allem festgestellt, dass Ihr Hund Sie in solchen Situationen keines Blickes mehr würdigt. Also beginnen Sie daheim in Ruhe damit, dem Hund „Schau mich an!“ beizubringen. Generalisieren Sie dieses Training. Der Hund soll Sie immer und überall anschauen. Nur dann kann ein gezielter Kommunikationsaustausch zwischen Ihnen stattfinden. Achten Sie darauf, dass die Leine lang genug ist und dem Hund genügend Bewegungsfreiheit lässt. Sie muss locker durchhängen. Haben Sie einen sehr starken Hund, den Sie auf diese Weise unmöglich halten können, bleibt Ihnen keine andere Wahl, als kurzfristig ein Hilfsmittel einzusetzen (z. B. Kopfhalter). Sie können zu keinem Erfolg gelangen, wenn Sie sich selbst auch nur im Geringsten unsicher fühlen! Überfordern Sie sich bei den nächsten Begegnungen nicht. Lieber einen größeren Abstand glanzvoll bestehen, als draufgängerisch zu nahe zu passieren und Schiffbruch zu erleiden. Lassen Sie sich Zeit! Das Ziel ist, dass Sie mit Ihrem „Nugget“ so laufen, als wenn da kein anderer Hund käme, und vor allem, als wenn da noch nie ein Problem gewesen wäre.
    Wie gern würde ich Sie bei den ersten Spaziergängen begleiten! Doch ich bin sicher, dass Sie es schaffen, Ihre bisherigen schlechten Erfahrungen auf diesem Weg aus Ihren Gedanken zu streichen – und zurück bleibt glitzerndes Gold!
    Lassen Sie uns noch einen Moment bei der menschlichen Körpersprache verweilen und bei der Frage: „Wie setze ich meine Körperhaltung in Sachen Erziehung ein?“ Denn, genau wie der Hund, senden auch wir ständig und immerzu Signale mit unserem Körper aus.
    Territorialverhalten ist ein Normalverhalten bei Wolf, Hund und Mensch. Damit wird notwendiger Lebensraum gesichert. Der Hund rennt an den Gartenzaun und bellt. Der Wolf läuft jeden Tag sein Territorium ab und setzt Duftnoten mittels Kot und Urin. (Das machen unsere Hunde auf ihren täglichen Spaziergängen ja auch!) Sie selbst lassen ebenfalls nicht jeden in Ihre Wohnung. Für Hunde beträgt die sogenannte „Individualdistanz“ zwischen fünf und acht Metern!
    Auch der eigene Körper stellt ein Territorium dar, das andere respektieren und nicht verletzen sollen.
    Erziehung und Körpersprache Unsere Gedanken und Gefühle stellen Territorien dar, die wir nicht jedem preisgeben möchten. Beim Baby kann man die ganz ursprüngliche Form beobachten: Bei jedem hineingezwungenen Löffel Brei wehrt es sich gegen eine Territorialverletzung vehement. Denn jede Verletzung eines Territoriums überschreitet Grenzen und verursacht eine Störung.
    Sie fragen sich vielleicht, was das mit Hundeerziehung zu tun hat. Wir grenzen uns häufig gegen unsere Hunde ab, ohne es bewusst zu merken oder zu wollen. Aber wir ignorieren gleichsam territoriale Verletzungen.
     

    Gern soll der Hund am Leben teilnehmen dürfen. Aber Liegen an strategisch wichtigen Stellen hat kontrollierende, bewegungseinschränkende Funktion (Abb. a). Weisen Sie dem Hund einen angemessenen Platz zu (Abb. b).
     
    Ihr Hund ist schon x-mal ausgerissen und auf Zuruf nicht zurückgekommen. In Ihrem Kopf ist dieses Wissen, diese Erfahrung und Ihr Körper stellt sich darauf ein, sendet die entsprechenden Signale. Es ist wichtig,

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